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Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Titel: Die Auserwählte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Bosworth
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den Kopf und murmelten. Ich hatte wieder etwas Falsches gesagt. Ich gab mir Mühe, meine wachsende Verärgerung zu ignorieren, doch sie war da. Die Apostel ruinierten meinen inneren Frieden.
    »Still, Kinder«, befahl Prophet. »Mia ist neu in unserer Gemeinde. Sie wird noch dazulernen.« Er sah mich an. »Mia, setz dich zu uns. Ich werde dir alles erklären.«
    Ich kam seiner Aufforderung nach und setzte mich auf den freien Stuhl zu seiner Linken, während Mom wieder auf dem Stuhl rechts von ihm Platz nahm. Prophet drehte sich zu mir. Wie bei Jeremy spürte ich auch bei ihm den Funken – oder wie auch immer sie es nannten –, ohne ihn zu berühren, als stünde ich neben einem Feuer.
    Einem heiligen Feuer.
    »Mia«, sagte Prophet, »du hattest Begegnungen mit den Suchenden. Das weiß ich.«
    Ich senkte den Blick. Es hatte keinen Sinn, es zu leugnen. Prophet hatte meine Gedanken gelesen. Er musste es wissen. »Ja«, gab ich zu.
    Mehr Gemurmel von den Aposteln, doch Prophet brachte sie zum Schweigen, indem er die Hand ganz leicht anhob.
    »Du kennst also ihr Ziel«, sagte Prophet. »Sich über den Willen Gottes hinwegzusetzen, dass die Erde in Stücke gerissen und anschließend in Frieden und Schönheit neu erschaffen werden solle. Unsere Hoffnung auf ein neues Paradies zu zerstören.«
    »Ja«, sagte ich leise.
    »Die Suchenden möchten die Welt weiter verrotten sehen, bis nichts mehr von ihr übrig ist außer einem schwarzen, verfaulten Krebsgeschwür. Einer Krankheit, für die es keine Heilung gibt. Aber wir haben die Heilung, Mia, und mit ihr muss jetzt begonnen werden, bevor es zu spät ist.«
    Ich nickte, doch meine Stirn war gerunzelt. »Die Suchenden haben Hoffnung für unsere Welt«, sagte ich. »Und Hoffnung ist … schlecht?«
    Ich spürte, wie sich die alte Mia tief in mir ruhelos hin und her wälzte.
    Prophets Lächeln war gütig und väterlich unter seinen leeren Augen. »Nein, Hoffnung ist nicht schlecht, Mia. Aber in diesem Fall ist sie einfach fehl am Platz. Sie ist verloren. Das Vergehen besteht darin, den Willen Gottes zu missachten und eine solche Hoffnung zu hegen.«
    »Oh.«
    »Wenn Gott wollte, dass die Suchenden über die Kraft verfügen, sich Seinem Willen zu widersetzen, hätte Er sie ihnen verliehen, so wie Er sie uns verliehen hat. Unsere Kraft, unsere Gabe , kommt von Gott und ist deshalb göttlich. Die Suchenden leugnen Gott in ihrer Arroganz, möchten aber dennoch diejenigen besitzen, die über Gottes Licht verfügen. Sie sind bemüht, die Kontrolle über diese Kraft zu erlangen und diejenigen, denen es an Vertrauen mangelt, gegen Gott aufzubringen, der ihnen diese Gabe geschenkt hat.«
    »Sie lügen«, sagte Iris und durchbohrte mich mit ihrem stechenden Blick.
    »Ja, das tun sie«, sagte Prophet. »Wie du siehst, ziehen wir Gottes Gabe nicht in den Schmutz, indem wir sie beim selben Namen nennen wie unsere Feinde. Sie haben ihren Funken.« Er lächelte. »Wir haben das Licht.«
    Seine Hände fanden mein Gesicht, seine Daumen drückten auf meine Schläfen, und in meinem Kopf ging die Sonne auf. Mir blieb nichts anderes übrig, als nach Luft zu schnappen. Ich spürte, dass ich mich diesem Licht wie eine Blume öffnete, die morgens erwacht. Als er mich berührte, spürte ich auch noch eine andere Energie, die mich umgab: das Licht der Apostel. Mir wurde bewusst, dass zwischen ihnen und mir eine Verbindung bestand, weil sie genauso waren wie ich. Hier gehörte ich her, unter Menschen, deren Energie meine Energie ergänzte.
    Trotzdem fühlte sich kein Licht so an wie das von Jeremy. Zwischen ihm und mir bestand eine andere Art von Verbindung.
    Denk nicht an Jeremy, warnte mich eine Stimme in meinem Kopf. Ich verdrängte meine Gedanken an ihn und konzentrierte mich auf das, was Prophet sagte.
    »Du bist diejenige, auf die wir gewartet haben. Diejenige, von der Gott gesagt hat, dass sie kommen wird. Du bist das fehlende Puzzlestück des Plans, das letzte Bindeglied, das uns noch gefehlt hat, um den Kreis zu schließen, der das Unwetter Gottes bringen wird.«
    Das letzte Bindeglied im Kreis? Ich war mir nicht ganz sicher, wovon er sprach, doch das war nicht weiter schlimm. Ich brauchte es nicht zu verstehen. Ich brauchte nur zu tun, was Prophet von mir verlangte.
    Prophet ließ die Hände wieder sinken, und das Licht in meinem Kopf ließ nach, nicht aber in meiner Seele und in meinem Herzen.
    Doch es gab immer noch Orte in mir, wo Finsternis hinter verschlossenen Türen wartete … und

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