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Die Auslese: Nur die Besten überleben - Roman (German Edition)

Die Auslese: Nur die Besten überleben - Roman (German Edition)

Titel: Die Auslese: Nur die Besten überleben - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joelle Charbonneau
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er meinen Arm und schiebt den Ärmel hoch, woraufhin die ganze Länge der verbundenen Stelle deutlich wird. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, mir geht es gut«, sage ich. »Es hat sich herausgestellt, dass ich mich nicht als Einzige für die Wasserquelle interessiert habe, auf die ich gestoßen bin.« Ohne ins Detail zu gehen, erzähle ich ihnen, was zu meinen Verletzungen geführt hat und wie ich gerade so eben von dem Bach entkommen bin. Tomas stellt einige Fragen, die ich so knapp wie möglich beantworte. Kein einziges Mal erwähne ich, dass ich von einer Art Mensch angegriffen wurde, und ich lasse auch das Trio aus, das mich verfolgt hat, nachdem ich einen ihrer Freunde getötet hatte. Damit würde ich nur Fragen provozieren, die ich nicht beantworten will, vor allem nicht, da wir von Offiziellen belauscht werden.
    Als ich fertig bin, frage ich die beiden, wie es ihnen ergangen ist. Den Blicken nach zu urteilen, die Tomas und Will austauschen, ist irgendetwas gründlich schiefgelaufen.
    »Was ist denn los? Seid ihr auch in Schwierigkeiten geraten? Ich hatte solche Angst, dass ihr nicht genug Wasser habt, um den Tag zu überstehen.«
    Tomas blickt zur Seite, als Will berichtet: »Wir beide haben uns ziemlich angeschrien, nachdem du weg warst. Vielleicht haben wir uns auch ein bisschen herumgeschubst. Dann aber haben wir beschlossen, unsere Differenzen erst mal beiseitezuschieben und lieber wieder aufzubrechen. Gegen Mittag ist das Wasser endgültig zur Neige gegangen. Außerdem sind wir einem anderen Kandidaten über den Weg gelaufen.«
    »Wem denn?«, frage ich aufgeregt und schaue die Straße hinunter. Mein Herz schlägt schneller. »Jemandem, den wir kennen?«
    Will schüttelt den Kopf. »Einem Typen aus der Colorado-Springs-Kolonie. Er war nicht gerade begeistert, uns zu sehen, aber er war eigentlich ganz in Ordnung, oder, Tomas? Er hat uns sogar etwas von seinem Wasser abgegeben.«
    Tomas zuckt schweigend mit den Schultern.
    »Wo ist er denn jetzt?« Es überrascht mich nicht, dass Tomas nicht bereit war, die Reise gemeinsam mit einem anderen Prüfling fortzusetzen, aber jetzt ist uns jemand auf den Fersen, der genau weiß, wo wir gerade stecken. Unwillkürlich macht es mir Angst, dass ich mir kein eigenes Bild von dem Jungen und seiner Einstellung habe machen können.
    Will trinkt noch einen Schluck Wasser und runzelt die Stirn. »Ich habe versucht, Tomas davon zu überzeugen, dass der Bursche sich uns anschließen kann, aber er war nicht bereit, irgendjemandem zu trauen. Wir haben uns vor ungefähr fünfzehn Meilen getrennt. Er sah ganz schön müde aus. Ich schätze, er wollte sich ein bisschen ausruhen. Vermutlich wird er uns nicht so bald einholen.«
    Wills Lächeln ist bemüht. Tomas weicht meinen Blicken aus. Beide Verhaltensweisen bestätigen, was mir mein Bauchgefühl schon längst verraten hat. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Auf meine nächsten Fragen bekomme ich nur kurze, ausweichende Antworten, und ich würde zu gerne wissen, welche Geheimnisse sich hinter Tomas’ und Wills Schweigen verbergen.
    Ich reiche Tomas eine volle Wasserflasche und verstaue die leere, die Will mir zurückgibt, in meiner Tasche. Dann setzen wir uns wieder in Bewegung. Will sagt zu uns, dass er es verstehen würde, wenn wir lieber mit den Rädern fahren wollten, aber ich schlage vor, dass wir doch noch eine Weile zusammenbleiben. Nach meinem gestrigen Zusammenstoß mit den Einheimischen bin ich froh über den Schutz, den mir Tomas und Will bieten. Spät am Nachmittag entdecken wir rechts von uns in der Ferne ein paar Gebäude. Vermutlich die Überreste einer kleinen Stadt.
    »Also, das ist meine Chance«, sagt Will, und ein flüchtiges Lächeln huscht über sein Gesicht. »Wenn ich hier irgendetwas mit Rädern darunter finde, werde ich euch bis morgen Nacht eingeholt haben. Wenn nicht, tja, dann sehen wir uns wohl erst hinter der Ziellinie wieder. In Ordnung?«
    Tomas rät Will, er solle vorsichtig sein, und steigt auf sein Fahrrad. Sein Lächeln lässt keinen Zweifel an seinen Gefühlen. Er ist froh, dass er Will erst mal los ist. Will gibt mir die Hälfte des gebratenen Fleisches von gestern und umarmt mich zum Abschied. Er zieht mich nah an sich und flüstert mir zu: »Pass auf, was hinter deinem Rücken geschieht, Cia. Dein Freund ist nicht der tolle Kerl, der er zu sein vorgibt. Ich versuche, so schnell wie möglich wieder zu euch aufzuschließen. Bis dahin sei sehr, sehr vorsichtig.«
    Ich will

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