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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Klicklaute abgehackt, seine Pfeiflaute schrill: »Kein lebender Bewohner des Stocks Ba trägt den Namen Desvenbapur. Aber auf Willow-Wane gab es ein ehrgeizigen Dichter, der seine Ausbildung mit einem so guten Abschlussgrad beendet hat, dass er zum Besänftiger befördert wurde. Er hat es irgendwie geschafft, sich in den Außenposten der Menschen auf Geswixt verlegen zu lassen.«
    Der Menschenmann mischte sich ein: »Offensichtlich sucht dieser Thranx aus uns noch unbekannten Gründen Kontakt zu meiner Spezies.«
    »Sein Name«, fuhr der jüngere Thranx fort, »lautet Desvendapur. Er ist eine real existierende Person, zumindest haben das unsere Nachforschungen und die Prüfung aller offiziellen Unterlagen ergeben.«
    Ein Dichter!, dachte Jhywinhuran. Ein echter Besänftiger! Kein Wunder, dass die ›amateurhaften‹ Gedichte ihres Freundes auf sie so wundervoll ausgereift gewirkt hatten. Sie waren nicht im Mindesten amateurhaft!, dachte sie düster.
    »Er hat seinen Namen und seine Dokumente gefälscht.« Ihre Stimme klang teilnahmslos, und die Worte kamen ihr wie von selbst über die Mundwerkzeuge. »Er hat seinen Lebenslauf gefälscht und den Beruf eines Hilfsnahrungszubereiters erlernt. Aber warum?«
    »Offenbar in der Hoffnung, dass man ihn dieser Kolonie hier zuteilen würde«, antwortete die Menschenfrau. »Warum er das getan hat, wissen wir nicht. Aber wir würden es recht gern herausfinden.«
    »Es stimmt«, meldete sich der ältere Thranx wieder zu Wort, »seine Beweggründe zu erfahren wäre höchst hilfreich. Dieser Desvendapur hat wirklich extreme Maßnahmen ergriffen, um seine Ziele zu erreichen.«
    Mit einer Geste stimmte Jhywinhuran ihm zu. »Die eigene Identität zu fälschen, immer wieder Ausflüchte zu machen ...« Plötzlich kam ihr ein Gedanke. »Warten Sie mal! Ich verstehe, wie er sich hier unter falschem Namen seine Position als Hilfsnahrungszubereiter verschaffen konnte, aber was ist mit seinem früheren Leben? Hat man ihn denn nicht vermisst, nicht nur in Geswixt, sondern auch sonst wo?«
    »Die Klugheit dieses Desvendapur geht weit über sein Talent hinaus, wohlklingende Versketten zu dichten.« Der Tonfall des älteren Thranx klang finster. »Er hat sich unerlaubt in einem Gleiter von Geswixt zu dem Projektgelände auf Willow-Wane mitnehmen lassen. Beim Rückflug nach Geswixt ist dieser Gleiter dann in den Bergen abgestürzt. Man nahm damals an, dass alle Insassen in den brennenden Trümmern ums Leben gekommen sind. Kurze Zeit später, tauchte ein gewisser Desvenbapur in den Dienstplänen des menschlichen Außenpostens auf - als Hilfsnahrungszubereiter.«
    Jhywinhuran machte eine erstaunte Geste. »Wie viel Glück er hatte! Das muss ihm sehr gelegen gekommen sein, denn nach allem, was Sie mir berichtet haben, hatte er offensichtlich schon seit langem geplant, sich dort einzuschleusen.«
    »Das war sicher ein Glück für ihn«, stimmte der jüngere Thranx zu. »Allerdings müssen wir uns inzwischen die Frage stellen, inwieweit das wirklich etwas mit Glück zu tun hatte.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Ehrwürdiger?«, stammelte Jhy.
    »Durch den Absturz seines Gleiters beim Rückflug nach Geswixt konnte er illegal und somit unerkannt in dem Außenposten bleiben. Diese Entwicklung war einfach zu günstig für ihn, als dass wir noch länger annehmen können, der Gleiter sei zufällig abgestürzt. Obwohl dieser Vorfall schon längere Zeit zurückliegt, sichten die zuständigen Behörden nun die entsprechenden Unterlagen.« Er gestikulierte mit allen vier Händen. »Man hält es für möglich, dass Ihr Freund den Absturz des Gleiters absichtlich herbeigeführt hat, um seine alte Identität ablegen und eine neue annehmen zu können.«
    Während Jhywinhuran die unfassbare Informationsflut zu verarbeiten suchte, fügte die Menschenfrau knapp und in jenem taktlosen Ton, für den Menschen bekannt und berüchtigt waren, hinzu: »Eirmenhenqibus will damit sagen, dass Ihr vermisster Freund nicht nur alles gefährdet, was wir hier mühevoll aufgebaut haben, sondern vielleicht auch ein Mörder ist.« Zwar akzentuierte die Frau den Thranx- Begriff für Einer, der seinesgleichen tötet‹ leicht fehlerhaft, doch verstand Jhywinhuran ohne weiteres, was sie meinte.
    »Das ... das kann ich kaum glauben.«
    »Dann sind Sie in diesem Raum in guter Gesellschaft«, versicherte ihr der ältere Thranx. »Mord, eine gefälschte Identität, die illegale Ausübung eines Berufs und jetzt auch noch Flucht. Dieser

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