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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Privatkabine ohne dessen Zustimmung betreten zu können und traf sich mit Jhywinhuran. Mit gemischten Gefühlen folgte Jhywinhuran ihr durch den Korridor. Falls Desvenbapur etwas Schlimmes zugestoßen war, würde sie das sehr deprimieren. Falls es ihm jedoch gut ging, würde sie sich zu Recht einen langen Schwall aus Flüchen und Verwünschungen anhören müssen.
    Sie wagte kaum zu atmen, als die Verwalterin das elektronische Schloss mit einem Überbrückungscode öffnete und die Kabinentür beiseite glitt. Gemeinsam traten sie ein. Der kleine Wohnraum war aufgeräumt und makellos sauber, von der Ruhe- und Entspannungskammer bis zu der kleinen Ecke, in der der Kabinenbewohner seine Notdurft verrichten und sich pflegen konnte. Die Kabine war sogar mehr als makellos sauber.
    Sie war seit einiger Zeit unbewohnt.
    »Das muss ein Irrtum sein.« Jhywinhurans Gesten wirkten unbeholfen, ihre Worte zögerlich, als sie sich in dem sauberen, offenbar unberührten Raum umsah. »Sein Identcode steht auf der Tür.«
    Die Verwalterin gab einen Befehl in ihren Sch'reiber ein, machte reflexartig eine Geste der Verwirrung und gab dann den gleichen Befehl erneut ein. Und noch einmal. Als sie den Blick hob, verriet die Art und Weise, in der sie ihre Gliedmaßen und Antennen bewegte, dass sie höchst irritiert war. »Sie haben Recht. Das ist ein Irrtum. Diese Wohnkabine ist nicht belegt.«
    Jhywinhuran rieb langsam die Mandibeln aneinander und starrte die ältere Frau an. »Aber sein vollständiger Identcode ist auf die Tür gedruckt.«
    »Das ist schon richtig. Sie können mir glauben, ich wüsste genauso gern wie Sie, wie dieser Code auf die Tür gekommen ist.«
    Mithilfe ihrer Sch'reiber stellten die beiden Thranx gründliche Nachforschungen an. Die Habitatverwaltung hatte die Kabine zweiundachtzig weder einem Desvenbapur noch sonst einem Hilfsnahrungszubereiter zugeteilt. Es stimmte, ein gewisser Desvenbapur war in die Zweitküche verlegt worden. Sein Aufenthaltsort ließ sich nicht ermitteln. Vielleicht war sein Sch'reiber abgeschaltet, oder die Energiezelle des Geräts hatte sich unbemerkt entladen.
    Die Abfrage der Personaldaten sämtlicher Arbeiter im Sektor ergab, dass niemand von ihnen Desvenbapur hieß. Auch in keinem anderen Sektor der Kolonie arbeitete jemand mit diesem Namen.
    »Hier ist etwas faul«, konstatierte die Verwalterin, als sie den Sch'reiber schließlich wegsteckte.
    Jhywinhuran gab noch immer Befehle in ihren Sch'reiber ein. »Stimmt, aber was? Er hat mir und all seinen Kollegen gesagt, dass man ihn in diesen Sektor verlegt habe, in die Abteilung für Nahrungszubereitung. Sein Name steht auf dem Dienstplan.«
    »Sein Name steht auch auf dieser Kabinentür.« Die beiden Thranx dachten nach. »Lassen Sie mich noch eine Suchabfrage starten!«
    Jhywinhuran wartete, während die Verwalterin die zarten Finger ihrer Echthände über die Tasten ihres Sch'reibers tanzen ließ. Kurz darauf hob die Frau wieder den Blick und deutete mit den Antennen auf Jhywinhuran. »Aus der Abteilung für Nahrungszubereitung ist kein Arbeiter offiziell in diesen Sektor verlegt worden, erst recht keiner namens Desvenbapur.«
    »Dann ... hat er gelogen.« Jhywinhuran brachte kaum die angemessenen Klicklaute zustande, um ihre Worte zu untermalen.
    »Es sieht so aus. Aber warum? Warum sollte ihr Freund - oder sonst jemand - behaupten, vom einen Koloniesektor in den anderen verlegt zu werden?«
    »Das weiß ich nicht.« Die Müllentsorgerin stridulierte leise. »Aber wenn er nicht hier ist und auch nicht in seiner alten Küche, wo ist er dann?«
    »Das weiß ich auch nicht, aber wir müssen sein Verhalten eindeutig als gemeinschaftsfeindlich einstufen, bis das Gegenteil bewiesen ist. Ich bin sicher, die Sache klärt sich auf, wenn wir ihn finden.«
    Falls Jhy und die Verwalterin Desvenbapur nicht fänden, würde nicht nur der Suchtrupp, der den vermissten Hilfsnahrungszubereiter aufspüren sollte, in Alarmzustand versetzt, sondern auch ihre menschlichen Freunde.
     
    Kurze Zeit später saß Jhywinhuran in einem leeren Befragungsraum. Der Raum war mittelgroß und besaß keinerlei bemerkenswerte Ausstattung - allerdings standen zwischen den üblichen Ruhesätteln drei höchst eigenartige Objekte, deren Funktion Jhywinhuran ein Rätsel war. Sie sahen aus wie winzige Sättel, viel zu klein, als dass selbst ein junger Thranx sich bequem darauf hätte niederlassen können. Anstatt schön waagerecht zu sein, damit man mühelos den Abdomen darauf

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