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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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er sich hindurchschlug.
    »Aber Menschen haben doch selbst eine Haut. Außerdem fertigt ihr euch künstliche Überzüge an, die so aussehen, als müssten sie euer weiches, empfindliches Äußeres hinreichend vor den Elementen schützen. Wieso sollte sich jemand die Haut eines andere Lebewesens überstreifen? Hat diese Handlung vielleicht irgendeine religiöse Bedeutung?«
    »Manche Leute sehen das vielleicht so.« Cheelo verzog den Mund zu einem breiten, humorlosen Grinsen. »Ich hab schon reiche Leute gesehen, die die Mode als eine Art Religion betrachten.«
    »Und essen sie auch das Fleisch der toten Tiere?« Desvendapur wollte dem Menschen mitteilen, wie widerwärtig er diesen Gedanken fand, doch da er die Menschensprache dazu noch nicht flüssig genug beherrschte, musste er zu Gesten Zuflucht nehmen.
    »Nein. Diese Leute werfen den Rest des Tieres weg.«
    »Das heißt, die Tiere werden nur wegen ihrer Epidermis getötet?«
    »Genau. Es sei denn, die Wilderer wollen auch noch die Zähne und Krallen verkaufen. Ist das inspirierend genug für dich?«
    »Das klingt alles so scheußlich und primitiv! Nicht zuletzt wegen dieser verwirrenden Mischung aus Fortschritt und Primitivität seid ihr eine besonders seltsame Spezies.«
    »Da werde ich dir nicht widersprechen.«
    Obwohl Desvendapur keine Probleme damit hatte, mit dem Menschen Schritt zu halten, und sich sogar mit seinem gebrochenen Mittelbein geschmeidiger und müheloser durch den Wald bewegte als der Zweifüßer, fragte er den Menschen, warum er es plötzlich so eilig habe.
    »Die Leute, die dort hinten lagern würden dich ebenso rücksichtslos erschießen wie eine gefährdete irdische Tierart. Ein Wilderer, den man hier im Reservat erwischt, wird mit umfassender Gedächtnislöschung bestraft und muss ein soziales Korrekturprogramm absolvieren. Einer solchen Prozedur unterzeiht sich niemand freiwillig, und bestimmt keiner, der Ara-Federn und Katzenfelle aus dem Regenwald schmuggelt. Nach uns suchen schon genug Leute. Wir müssen nicht noch mehr auf uns aufmerksam machen.«
    »Meinst du?«
    Cheelo sog den Atem ein. Er hätte vorstürmen und versuchen können, hinter die Mündung der Waffe zu gelangen, die auf ihn gerichtet war, doch wäre dann seine Reise vermutlich recht kurz ausgefallen.
    Zwei Männer standen vor ihnen: sehr kleine Männer mit sehr großen Gewehren. Ihre Haut war braun gebrannt, ihr langes schwarzes Haar altmodisch zurückgebunden, und sie trugen Tarnanzüge, die sich automatisch an den jeweiligen Hintergrund anpassten und sie fast nahtlos mit der Dschungellandschaft verschmelzen ließen. Die Mündung eines Gewehrs schwebte unangenehm dicht vor Cheelos Nase.
    Hätte er es mit nur einem Gegner zu tun gehabt, hätte er versuchen können, sich zu ducken, den Lauf beiseite zu schlagen oder zu packen, oder er hätte seine Pistole ziehen können. Bedauerlicherweise waren es zwei. Der andere Mann stand zwar nicht weit entfernt, trotzdem war es zu riskant, ihn anzugreifen. Auch dieser Mann hielt ein Gewehr im Anschlag. Langsam ließ Cheelo die Hand zum Holster sinken, das sich unter seiner Kleidung verbarg. Der Wilderer, der Cheelo die Mündung vor das Gesicht hielt, lachte weder, noch sagte er etwas. Er schüttelte nur zweimal langsam den Kopf. Sofort zog Cheelo die Hand wieder zurück.
    Der andere Wilderer trat vor. Nachdem er Cheelo die Pistole abgenommen hatte, tastete er ihn ab. Dann nahm er ihm den Rucksack weg, in dem sich Cheelos sämtliche Habseligkeiten befanden, und hängte ihn sich über die Schulter. Schließlich trat er zur Seite und musterte den Thranx.
    »Was zum Teufel ist das, cabron?«
    Cheelo ließ die Hände sinken, als der Mann vor ihm den Gewehrlauf sinken ließ und auf Cheelos Brust zielte. »Das ist ein Außerirdischer. Ein Thranx. Seht ihr ninlocos denn keine 3-D-Berichte?«
    »Klar, Mann.« Der andere Wilderer lachte kurz auf. »Wir haben hier sogar unser eigenes Sensual-Kino.«
    »Wir führen hier ein einsames Leben«, erklärte der Wilderer, der sich Cheelos Rucksack um die Schulter gehängt hatte. »Genau wie meine Vorfahren, und die haben sich nie beschwert. Hapec und ich kommen ganz gut zurecht.« Der Blick des Mannes verfinsterte sich. »Solange hier niemand herumschnüffelt und uns an der Arbeit hindert.« Er ließ den Rucksack fallen, kniete sich hin und durchwühlte ihn. Kurz darauf hob er den Blick und sah seinen Gefährten an. »Kein Ranger. Auch kein Wissenschaftler.« Er musterte Cheelo, als er sich wieder

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