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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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ich«, konterte sie. »Mich kann man nicht belügen. Und ich hätte nie geglaubt, dass meine eigenen Schwestern das versuchen würden. Ich weiß verdammt viel mehr als ihr beide zusammen.«
    Â»Ach ja?«, provozierte ich. »Was denn zum Beispiel? Klär mich doch bitte auf! Was weißt du denn so unglaublich Tolles?«
    June lächelte süffisant. »Ich weiß, dass Moms Mutter Gedanken lesen konnte.«
    May und ich starrten sie an.
    Â»Und außerdem hatte sie noch zwei Schwestern«, fuhr June fort. »Die eine lebte als Einsiedlerin in Maine und die andere« – an der Stelle funkelte sie mich an – »musste ständig alle anderen herumkommandieren. ›Besserwisserin‹ hat Mom sie genannt.«
    Â»Das hat Mom dir erzählt?«, flüsterte ich kaum hörbar. »Und hast du … hast du es ihr gesagt? Das von uns?«
    Â»Nee, ich bin doch nicht blöd. Ich hab sie bloß nach Großmutter gefragt«, sagte sie. »Und da hat sie mir erzählt, dass Großmutter offenbar immer wusste, was Mom dachte. Und wenn ihr das für einen Zufall haltet«, unterbrach sie meinen Gedanken, noch ehe er Gestalt annahm, »seid ihr selbst schuld.«
    May sah uns abwechselnd an und sagte dann: »Ich will aber nicht nach Maine.«
    Ich war zu überrascht, um etwas dazu zu sagen. Konnte das wirklich wahr sein?
    Â»Ich hab’s euch gesagt!«, schrie June uns wieder an. »Mich kann man nicht belügen! Ich sehe, was die anderen denken! Ich ärgere mich nur, dass ich May und dir in letzter Zeit so aus dem Weg gegangen bin. Wenn ich eure Gedanken ab und zu gecheckt hätte, wär mir nämlich klar gewesen, was meine eigenen Schwestern für Verräterinnen sind!«
    May rutschte noch tiefer in ihren Sitz und seufzte tief.
    Â»Und euch tut das noch nicht mal leid, was?«, lamentierte June weiter. »Glaubt mir, ich versuche angestrengt, irgendwo ’ne Entschuldigung zu entdecken, aber hör ja noch nicht mal …«
    Â»Du wirst ganz bestimmt keine Entschuldigung bekommen«, fuhr ich sie an und brachte sie damit zum Schweigen. Ich hatte recht gehabt. Die Last war zu schwer und jetzt ging alles vor die Hunde. »Du hast ja keine Ahnung, was ich gesehen habe!«
    Â»Doch, gerade eben.«
    Â»Und das jagt dir keine Angst ein?«, rief ich aufgebracht. »Du und die Sirenen und das rote Licht? Das jagt dir keine verdammte Riesenangst ein?«
    June zuckte ungerührt großspurig die Schultern. »Das hat gar nichts zu sagen. Du weißt ja offenbar selbst nicht mal, was es zu bedeuten hat. Und wenn es dir so unglaublich wichtig ist, warum musste dann May mir unsichtbar hinterherschleichen? Wieso hast du dich nicht selbst um deine Drecksarbeit gekümmert?«
    May seufzte schwer. »Weil sie damit beschäftigt war, Julian von dir fernzuhalten.«
    Â»May!«, schrie ich außer mir.
    Â»Ja, was denn?«, fuhr May mich an. »Ist doch wahr. Tu bloß nicht so unschuldig.« Sie drehte sich wieder zu June um. »Sie hat Julian in ihrer Vision mit dir zusammen gesehen, und nun versucht sie ihn von dir fernzuhalten, damit dir nichts passiert.«
    June starrte mich mit offenem Mund an, und ich fühlte mich ungefähr so stark wie ein Grashalm. »Du hast ’nen Typen ausgenutzt?« Sie holte tief Luft.
    Â»Wag es ja nicht«, warnte ich sie, doch ich wusste, dass sie recht hatte, und allmählich fühlte ich mich so richtig elend und komplett verwirrt, was diesen ganzen Abend betraf. »Du bist doch hier diejenige, die die Gedanken anderer Leute benutzt, um ihnen ihre Freundschaften kaputtzumachen!«, gab ich nicht auf. »Ich hab dich gewarnt, dass das gefährlich ist. Ich hab dir gesagt, dass wir zusammenhalten müssen und nicht …«
    Â»Du bist diejenige, die uns auseinanderbringt!«, schrie June zurück.
    Â»Gott, wir sind ja so was von am Arsch«, flüsterte May und schlug die Hände vors Gesicht.
    Â»Das hätte alles so toll sein können!«, rief June. »Echt hammermäßig! Aber nein, statt damit irgendwie klarzukommen, musstest du alles kaputtmachen!«
    Â»Hammermäßig?«, wiederholte ich ganz langsam, während meine Wut langsam aus meinem Bauch über den Hals auf die Zunge wanderte. »Was genau hattest du denn erwartet? Das hier ist keine TV-Show, June! Wir sind nicht im Film! Giles und Buffy werden wohl kaum mal schnell vorbeikommen und

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