Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
Vom Netzwerk:
Anke hielt sich mit Hauffs etwas abseits, das beruhigte ihn. Er wandte sich Leon zu.
    „ Wie heißt sie?“
    „ Carola“, antwortete Leon blitzschnell. Wolf deutete Leon, zurückzubleiben und näherte sich behutsam der Stelle mittig der Brücke. Einen Meter hinter Cara blieb er stehen. Sie drehte ihm kurz den Kopf zu. Ihr hilfloser ängstlicher Blick berührte ihn.
    „ Carola.“
    Cara sah ihn erneut an. Im Flutlicht der Brücke wirkte ihr mit roten Herzchen bemaltes Gesicht verzerrt. Unter dem dicken, langen Zopfmusterpullover war von ihrem siebten Monatsbäuchlein kaum etwas zu bemerken. Im Hintergrund hörte Wolf lauten Gesang. Augenblicklich registrierte er den entsetzten Ausdruck in Caras Gesicht. Wolf sah darauf hin in ihre Richtung. Aufs Neue näherten sich schwarze Karnevalsgestalten in Kapuzenumhängen.
    „Carola!“, schrie er in dem Moment, als sie sprang. Ehe er reagieren konnte, raste Leon an ihm vorbei und sprang hinterher. Wolf rannte die Brücke abwärts bis ans Rheinufer, hier standen schon Anke und Hauffs. Wolf kniete sich ans Ufer.
    „ Hast du sie, Leon!“, brüllte er.
    „ Scheiße“, hörte er Anke fluchen, „warum hab ich keinen Fotoapparat dabei.“
    Wolf warf ihr einen vernichtenden Blick zu. In der nächsten Sekunde sprang er ebenfalls ins Wasser und schwamm Leon mit Cara in den Armen entgegen. Zusammen zogen sie die Frau ans Ufer.
    „Sie muss sofort in ein Krankenhaus“, befahl Wolf.
    „ Nein“, erwiderte Leon ebenso bestimmt. Bitte fahren Sie uns nach Hause, mein Wagen steht weiter weg. Ich rufe dann sofort Dr. Baur.“
    „ Wir werden uns den Tod holen, aber ich tu’s.“
     
    Durchgefroren, in einen Bademantel gehüllt, seine Kleidung wirbelte im Trockner, eine heiße Tasse Tee in der Hand, stand Wolf in der Ecke des Zimmers und beobachtete Cara. Sie lag in Decken gehüllt und nochmals zugedeckt im Bett, ihren Blick starr in die Luft gerichtet. Leon ging im Zimmer auf und ab. Dr. Baur redete beruhigend auf Cara ein, bis es ihm schließlich gelang, ihren Körper freizulegen und die Herztöne des Kindes abzuhören.
    „ Es scheint alles überstanden zu haben.  Trotzdem wäre es besser, wenn sie in ein Krank ...“
    „ Nein“, fiel Cara ihm aufgebracht ins Wort, „ich gehe hier nicht weg. Es bleibt bei mir, ich weiß es, ich weiß es.“
    „ Cara“, beschwichtigte Dr. Baur sie, „bleiben Sie ruhig.“
    „ Cara?“ wiederholte Wolf, ich denke sie heißt Carola.“
    „ Ja, auch“, schaltete sich Leon ein, „mal so, mal so, Cara ist die Abkürzung.“
    Wolf bemerkte seinen lauernden Blick. Cara, Carola, Kapuzenmänner, überlegte Wolf. Die beiden Namen kamen ihm vertraut vor, bis er es plötzlich wusste. Die Kladden, nein, das konnte nicht sein, oder doch? Leons erster Anruf und seine Bemerkung über eine satanische Sekte. Wolfs Gedanken überschlugen sich. Anke, meine Liebe, dachte er, wir sind mitten drin. Ich bin wieder mitten drin.
    Dr. Baur ordnete für Cara Ruhe und viel heißen Tee an. „Ich komme morgen wieder und falls nötig, ruft mich an, ich bin gleich da.“
    Wolf zwang sich zur Ruhe, wartete, bis Leon den Arzt verabschiedet hatte und zurück war.
    „Hast du, haben Sie etwa ...?“
    „ Sie können ruhig du zu mir sagen“, fiel Leon ihm ins Wort.
    „ Gut, noch mal, hast du etwa die Kladden an die Zeitung geschickt?“
    Leon sah ihn verwundert an.
    „Woher wissen  S i e  von den Kladden?“
    „ Also habe ich Recht.“
    „ Hat sie“, Wolf nickte zu Cara, „das alles geschrieben?“
    Leon nickte. „Und ihre Mutter Nora. Aber woher wissen ...“
    „Meine Frau ist die Journalistin.“
    „ Die Journalistin? Ich glaub es nicht.“
    Wolf hatte es plötzlich eilig, wegzukommen. Leon brachte ihm seine noch klammen Sachen und schaute Wolf ernst an.
    „Eine Bitte habe ich. Ihre Frau, die Journalistin darf nicht über diesen Vorfall schreiben. Es könnte uns verraten.“
    „ Wenn Cara zu mir kommen will, jederzeit, ein Anruf genügt. Ich werde es einzurichten wissen“, verabschiedete sich Wolf an der Haustür von Leon.
     
    Draußen erwartete ihn Anke. Birgit und Dietrich waren noch immer an ihrer Seite.
    „ Wie geht es ihr“, überfiel ihn Anke. „Hat sie was erzählt.“
    „ Mein Gott, du kriegst deinen Stoff noch früh genug. Jetzt beruhige dich erst mal. Ich stecke in feuchten Klamotten und außerdem brauche ich dringend einen trockenen Roten.“
    Er sah zu Birgit und Dietrich Hauff. Sie schienen unschlüssig.
    „Ja, dann“, Birgit Hauff sah

Weitere Kostenlose Bücher