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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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liegt in einem kleinen Forst nahe der ehemaligen Zonengrenze und läuft auf den Mädchennamen von Viktor Vronhoffs Frau. Du hattest also recht. Die Dame aber ist bis heute verschwunden.“
    Anke erinnerte sich an das, was in der Kladde stand. Viktor Vronhoff hatte sie ihrer gerechten Strafe zugeführt. Nun kannten sie die Parzelle, aber um sie zu suchen, blieb heute keine Zeit mehr. Zerknirscht versprach Anke, so rasch wie möglich wieder nach Berlin zu kommen. Sie reihte sich in die Schlange vor dem Eincheckschalter. Im Kopf ein Gedankenkarussell.
    „Ihr Ticket und Ihren Ausweis bitte, junge Frau“, klang es gereizt an Ankes Ohr. Sie schrak aus ihren Gedanken hoch, denn sie hatte gar nicht mitbekommen, wie sie sich Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet hatte. Nun starrte sie den Mann im blauen Hemd vor ihr an. Dieser runzelte die Stirn und tat es ihr gleich. Wartete. Auf dem Absatz drehte Anke sich um und zog ihren Trolley hinter sich her. Nach einigen Schritten aber blieb sie unschlüssig stehen, ging dann schnurstracks auf den Dutyfreeshop zu, bat an der Kasse um ein paar Plastiktüten, dankte und eilte weiter. Wolf würde sie umbringen, aber sie hatte sich entschlossen, zu bleiben und das Grundstück zu suchen. Sie buchte um auf den gleichen Flug für den nächsten Tag.
    Eine halbe Stunde später stand ein grinsender Holger vor ihr und hielt ihr die Tür seines Wagens auf.
    „Ehrlich gesagt, ich hätte mich tierisch gewundert, wenn du tatsächlich nach meinem Anruf abgeflogen wärst. Bist halt doch die Anke, die ich kenne.“
    „ Ich hoffe, Wolf sieht das auch so.“
    Auf seinen Knien breitete Holger den Lageplan aus und zeigte auf eine rot markierte Stelle. Er schob ihn zu Anke rüber und sagte:
    „Dann mal los.“
     
    Nach längerer Fahrt quer durch Berlin erreichten sie das Waldgebiet. Ein schmaler Gras bewachsener Feldweg führte sie an einzeln gelegene Wiesen- und Gartengrundstücken vorbei zu dem Gesuchten. Das bestimmt zwei Meter hohe Gittertor war durch mehrere Ketten verschlossen. Die nahtlos angrenzende, verwilderte Hecke war so hoch gewachsen wie das Tor und schien das gesamte Grundstück einzufrieden.
    „ Wir müssen klettern“, stellte sie trocken fest. Holger präsentierte ihr die Räuberleiter, und Anke hievte sich nach oben. Mit ein paar tiefen, kraftspendende Atemzüge jonglierte sie sich auf der anderen Seite wieder herunter. Holger bezwang anschließend ohne Hilfe das Gittertor und ließ sich ächzend neben Anke ins Gras plumpsen.
    „ Ups“, meinte Anke, „ein tiefer Fall führt oft zu höherem Glück.“
    „ Dann höre ich augenblicklich auf zu bereuen, worauf ich mich eingelassen habe“, konterte Holger.
    „ Sieh dir das Gras an“, sagte Anke, „da müsste man erst mal mit einer Sense ran.“
    „ Demnach war lange keiner mehr hier“, stellte Holger fest.
    „ Ah, sieh an, der Schäferwagen. Von dem war in den Kladden auch die Rede.“
    Anke zeigte auf den braunen Wagen rechts von ihnen am Rand des Grundstücks. Sie wateten durch das Gras darauf zu. Aber die Tür war ebenso verriegelt wie das Gartentor.
    „Mist“, fluchte Anke.
    „ Jetzt mal langsam“, meinte Holger, „darin werden sich wohl keine Leichen verbergen.“
    Sie sahen sich um. Das Grundstück war gleich nach der Hecke umrahmt von einer breiten Rabatte, in der in fast gleichmäßig scheinenden Abständen Sträucher und Bäume gepflanzt waren. Sie gingen vom Schäferwagen geradeaus auf die ihnen gegenüberliegende Rabatte zu.
    „Fein sieht das aus“, sagte Anke, „irgendwie gepflegt, meinst du nicht?“
    Sie liefen ein Stück weiter. Plötzlich blieb Anke stehen.
    „Verflixt!“, sie schlug sich vor den Kopf. „Ich erinnere mich. Da stand noch etwas das Gartengrundstück betreffend in den Kladden.“
    Holger sah sie an. „Und was?“
    Sie bemühte sich sichtlich mit in Falten gelegter Stirn, ihre Erinnerung auf Trab zu bringen. Unterdessen kreisten ihre Augen und blieben schließlich am Schäferwagen hängen. Sie standen ungefähr in der Mitte des Grundstücks. Nun wandte Anke sich um und sah in die entgegengesetzte Richtung.
    „ Geräteschuppen, wildwuchernde Büsche“, rief sie, „dahinten, am anderen Ende, los!“
    Mit bloßem Auge war der Schuppen nicht auf Anhieb als solchen zu erkennen.
    „Warum haben sie den so getarnt“, fragte Anke, während sie mit vier Händen versuchten, die Zweige des Busches, hinter dem sie die Tür vermuteten, zu brechen.
    „ Glaubst du, da liegen Leichen

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