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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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weil du dort Leichenteile vermutest.“
    „ Hach ja, ich weiß. Ich muss nachdenken, lass uns irgendwo was trinken gehen.“

23
    Wer einen guten Sprung machen will,
    muss erst Rückwärts gehen
    (Deutsches Sprichwort)
     
    Das zweite Glas Chianti ließ ihre Wangen glühen. Nach dem kurzen Gespräch über Handy mit Wolf war ihre Stimmung weit auf Talfahrt. Er war noch immer böse und schien diesmal zäh daran festzuhalten. Anke hoffte nicht, dass es tatsächlich zu dem kommen würde, was sie so lapidar Holger gegenüber geäußert hatte, nämlich, wenn ihre Ehe an dem Sektendrama scheiterte ..., sie dachte nicht weiter. Wolf würde sich bestimmt wieder beruhigen, wenn sie zurück in Bonn war. Da wollte sie auch so schnell wie möglich wieder hin. Spontan griff sie ihr Handy und wählte den Flughafen, ließ sich verbinden und buchte für den Abend des kommenden Tages einen Flug nach Köln/Bonn.
    „Macht er Druck?“ fragte Holger.
    Anke nickte.
    „Ich bin hin und her gerissen zwischen meiner Liebe zum Job und der zu Wolf. Verdammt! Warum muss das so schwierig sein, beides harmonisch zu vereinen.“
    „ Wenn der andere nicht will, rennst du gegen Windmühlen.“
    „ Lassen wir das Thema. Kommen wir zurück zum Grundbuchamt. Es muss auch ohne Berechtigungsschein gehen. Wenn unter Vronhoff nichts zu finden ist, dann …, warte mal, dieser Viktor Vronhoff war, soviel ich weiß, verheiratet. Wir müssten heraus bekommen, wie seine Frau mit Mädchennamen heißt.“
    „ Oh, du hast nachgedacht.“
    „ Vielleicht gehörte ihr ja das Grundstück, oder ihren Eltern und läuft auf deren Namen, und nicht auf Vronhoff.“
    „ Alle Achtung, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.“
    „ Skorpionsträchtiger Spürsinn, wollte doch mal zur Kripo, aber die wollten mich nicht.“
    Holger grinste.
    „Schätze, denen warst du wohl zu exotisch.“
    „ Wir müssten beim Standesamt nachforschen.“
    „ Woher willst du wissen, ob dieser Viktor in Berlin geheiratet hat?“
    „ Dann Meldeamt. Kennst du da jemanden?“
    Holger zögerte einen Moment.
    „Nicht direkt.“
    „ Das reicht schon, Hauptsache, der oder die kann ganz legal Einblick nehmen. Über das Meldeamt bekommen wir den Mädchennamen von Viktor Vronhoffs Frau heraus, und dann brauchen wir noch jemanden beim Katasteramt. Alle Grundstückbesitzungen stehen unter den dazugehörigen Namen. Wir erhalten dort einen Lageplan und schon hätten wir es.“
    Holger sah sie groß an.
    „Du scheinst dich wirklich auszukennen.“
    „ Das ist mein Job, wissen, wo man das bekommt, was man wissen will.“
    „ Mach dir keine allzu großen Hoffnungen.“
    „ Mach ich aber, ich weiß, ich fühle, ich spüre, dass da was ist, und ich komme auf der Stelle zurück, sobald du was heraus bekommen hast. Ich würde ja am liebsten bleiben, aber ich habe kein gutes Gefühl wegen Wolf. Irgendwie ist er mir doch immer noch ein ganz winziges bisschen wichtiger.“
    Holger hob sein Glas.
    „Auf die richtigen Entscheidungen im Leben.“
    Anke trank ihm zu.
    „Wir werden sehen“, meinte sie und wie sagte schon Sokrates, ’was immer du tun wirst, du wirst es bereuen’.“
     
    Vor dem Hotel verabschiedete sie Holger mit einem Wangenkuss.
    „ Wir telefonieren morgen. Sie zu, was du erfahren kannst. Ich freu mich jetzt auf mein Bett und die letzte der Kladden.“
    Als sie die Hotelhalle durchquerte, klingelte ihr Handy.
    „Birgit!? Was ist los, qualmt die Redaktion?“
    „ Nein, aber die Gemüter der Bonner Bevölkerung. Stell dir vor, vorgestern … Ich kann es dir jetzt sagen, weil die Polizei heute erst damit an die Öffentlichkeit ging …
    „ Was denn, Birgit, mach es nicht so spannend.“
    „ Also vorgestern am späten Nachmittag ist wieder ein Baby verschwunden. Direkt geklaut aus der Entbindungsstation vom Waldkrankenhaus Godesberg und gestern Morgen ein weiteres aus einem Kinderwagen, der vor der Mundorf Tankstelle in Röttgen geparkt war, als die Mutter eben Zigaretten holte.“
    Anke hielt die Luft an, konnte sekundenlang nicht antworten.
    „Sagtest du Röttgen? Das erste Baby ist doch auch in Röttgen ...“
    „ Dietrich meinte auch schon, da könnte ein Zusammenhang bestehen.“
    „ Apropos Dietrich, wäre es ihm möglich, freundlicherweise für mich bis morgen früh herauszufinden, wer damals die Ermittlungen gegen die Apostel Diabolus in Berlin geführt hat?“, bat Anke so schmeichelnd, wie es ihr möglich war. „Und ich hoffe, du hast ihm kein Wort davon gesagt, dass

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