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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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nichts verstehen“, erwiderte Wolf.
    „ Wie spät war das?
    „ Gegen vierundzwanzig Uhr sechsunddreißig.“
    „ Er hat auf die Uhr gesehen“, ergänzte Anke.
    Sie sah Wolf mit einem Blick an, der sagte, ich glaube, jetzt müssen wir wohl Farbe bekennen. Während die Spurensicherung um und durch das Haus wuselte, erklärte Anke.
    „Cara ist mit ihrem Freund Leon aus einer satanischen Sekte aus Indien geflohen, in der unter anderem auch Babys geopfert wurden. Leon ist seit heute Nacht verschwunden, erwähnte sie am Telefon. Aus dem Inhalt der Kladden heraus spekuliere ich, dass man ihnen auf den Fersen war und sie nun gefunden hat.“
    „ Babys geopfert, Cara aus satanischer Sekte, Röttgen“, folgerte Hauff messerscharf fragte dann unterkühlt nach, wer ‚man“ sei.
    „ Himmel, dachte Anke, und den hatten wir mal bei uns zu Gast. Sie schielte zu Wolf. Hauff war anscheinend noch immer ungehalten über ihr eigenmächtiges Vorgehen. Sie grinste innerlich. Schließlich hatte sie ein dickes Fell, und es würde sich durch solche Aktionen nur noch verstärken. Was sich wiederum vorteilhaft für sie auswirkte.
    „ Man?“ entgegnete sie und glich ihre Stimmlage der seinen an, „mit man meine ich Simeon Vronhoff. Er ist Caras Vater und Sektenanführer übelster Art.“ schloss sie ihren Satz schnippisch.
    „ Was sind das für Kladden, aus dessen Inhalt Sie Derartiges schließen?“
    „ Sie wurden mir zugespielt. In die Redaktion. Vor einigen Monaten, und zwar anonym.“
    „ Beschlagnahmt“, erklärte Hauff barsch.
     
     

28
    Jede Rohheit hat ihren Ursprung in einer Schwäche
    (Seneca)
     
    Das große Eingangstor des Hauses Leon Kortes stand weit offen. Im Haus brannte Licht. Anke und Wolf fuhren hinter Hauffs Wagen inmitten der kleinen Polizeikolonne die Einfahrt entlang und parkten neben seinem Wagen direkt am Haus. Sie sahen Hauff mit seinen Beamten den Wagen eilig verlassen und an der Tür klingeln. Zwei der Männer schickten sich an, die Umgebung zu inspizieren.
    „Also, mir wäre lieber gewesen, wir hätten ihnen noch nichts gesagt“, kommentierte Anke die Aktion.
    „ Dann hätte es mit Sicherheit einen weiteren, mit Konsequenzen behafteten Rüffel für uns gegeben.“
    „ Mist. Ich ärgere mich trotzdem.“
    Sie stieg aus und ging zur Haustür. Wolf folgte ihr. Hauff klingelte erneut. Jedoch im Haus blieb alles still.
    „Da brennt doch Licht“, schnaufte Hauff. Er gab seinen Mitarbeitern Handzeichen und sofort schwärmten zwei weitere Männer aus, das Haus zu umrunden. Anke wünschte, sie wäre mit Wolf allein hier, aber jetzt war nichts mehr daran zu ändern. Ob Cara drin war, und vielleicht auch tot? fragte sie sich. Und wo war Leon? Verdammt, sie hätte die ganze Sache anders anpacken müssen. Sie war doch sonst nicht so blöd. Aber die Polizei war schon zu sehr involviert, trotzdem schwor sie sich in diesem Augenblick, egal, was weiter passieren würde, sie erst mal rauszuhalten und verwarf ihren Schwur im selben Augenblick wieder. Die beiden Beamten kehrten zurück.
    „ Nichts, alle Fenster zu, alles dunkel.“
    „ Dann brechen wir die Tür auf“, entschloss Hauff.
    „ Moment mal“, ereiferte sich nun Anke. „Ohne Durchsuchungsbefehl können Sie doch hier nicht einfach rein.“
    „ Doch, bei Verdacht auf ein Verbrechen.“
    Anke ärgerte sich für einen Moment. Das hätte sie eigentlich wissen müssen und sie wusste es auch, aber ihre dumme Reaktion lag wohl in ihrem missmutigen Gefühl begründet, die Polizei dabei zu haben.
    „Außerdem“, fuhr Hauff fort, „wer weiß, ob dieser Cara nicht etwas passiert ist da drinnen. Oder wir finden möglicherweise eine Spur der Babys, wenn Cara tatsächlich mit drinhängt und sie diese tatsächlich entführt hat. Vielleicht sind sie hier irgendwo.“
    „ Das hätte Leon doch merken müssen.“ Anke schüttelte den Kopf.
    „ Oder sie stecken unter einer Decke.“
    Anke runzelte die Stirn, sah erst in den sternenklaren Himmel, als müsse sie über diese Worte nachdenken, und anschließend zu Wolf. Er starrte vor sich hin, als würde er gar nicht dazugehören. Und er tat ihr in dem Moment leid. Immer wieder geriet er durch ihren Job in bedenkliche Situationen. Ihrem Gefühl folgend, hakte sie sich bei ihm ein. Er wandte ihr kurz sein Gesicht zu. Im ausstreuenden Licht der Autoscheinwerfer konnte sie sogar seine Augen erkennen. Sie zeigten eine Mischung aus Trauer und Entsetzen. Anke drückte seinen Arm fest an ihren Körper und fasste mit der

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