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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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morgen.“
    Anke schüttelte den Kopf, fasste ihn am Ärmel seiner Jacke und zog ihn mit zur Eingangstür des Gesindehauses. Wolf gelang es, sich zu befreien. Er blieb stehen.
    „Ich habe genug.“
    Anke reagierte nicht auf ihn. Sie hatte schon die ersten Schritte ins Häuschen getan. In den beiden kleinen Räumen befühlten die Männer jeden Millimeter der Wände als auch die Schrankwand. Sie öffneten alle Türen, krochen fast in die einzelnen Schrankfächer und schüttelten die Köpfe. Hauff stand biestig dabei. Er schien nicht wahrhaben zu wollen, dass einfach nichts zu finden war. Zerknirscht befehligte er seine Leute aus dem Gesindehaus.
    „Und Sie beide“, wandte er sich an Anke und Wolf, „kommen bitte morgen früh samt der Unterlagen ins Präsidium. Ich will den Zeichner jetzt nicht wecken.“
    Wie gnädig von ihm, dachte Anke und nickte als Antwort. Mit einem Mal glaubte sie etwas zu hören, konnte aber nicht sagen, was es war. Angestrengt lauschte sie und vertiefte sich nun konzentriert auf das Geräusch. Es hatte sich wie ein schwaches Glucksen angehört. Oder war es mehr ein Summen oder Wimmern gewesen? Sie drehte sich leicht mit dem Rücken zur Schrankwand. Aus den Augenwinkeln sah sie Hauff hinter seinen Mitarbeitern zur Haustür gehen. Trotz äußerster Konzentration, die sie an ihr Gehör schickte, vernahm sie keinen weiteren Ton mehr. Sie hatte sich wohl doch getäuscht. Aufgrund der späten oder mittlerweile frühen Stunde war eine Überreizung ihrer Sinne gut möglich. Aber so recht wollte sie das nicht unterschreiben. Ihr Bauch sagte ihr etwas anderes.
    „Komm An...“
    „ Schsch...!“
    Anke hob bremsend beide Hände.  Wolf zuckte übermäßig zusammen. Auch deine Nerven liegen blank, durchschoss es Anke. Aber sogleich galt ihre Aufmerksamkeit wieder diesen seltsamen Tönen, die undefinierbar hinter und auch gleichzeitig unter ihr zu sein schienen.
    „Da war es wieder. Hast du das gehört? Hörst du das?“, flüsterte sie.
    Ihre Wangen begannen zu glühen. Wolf bemühte sich, angestrengt zu lauschen und schüttelte den Kopf. Hauff erschien erneut in der Tür des Gesindehauses und deutete mit einer ungeduldigen Handbewegung an, sie mögen endlich folgen. Anke tat so, als müsse sie noch einen letzten Blick durch den Raum werfen, denn sie wollte auf keinen Fall Hauffs Aufmerksamkeit wecken. Als sie wieder zur Tür blickte, war er verschwunden.
    „Ich hätte schwören können“, raunte Anke Wolf zu, „dass ich was gehört habe. Von hinten, mittig und auch unter uns.“
    „ Hier geht es doch nirgendwo runter“, raunte Wolf zurück.
    Er schien jetzt ungeduldig zu werden. Anke rührte sich nicht von der Stelle. Sie spürte seinen gereizten Blick und deutete mit dem Zeigefinger auf ihren Bauch. Gleich darauf hörte sie Wolf heftig die Luft einziehen.
    „Bitte, komm jetzt nicht mit deinem Bauch. Hier ist nichts“, beharrte Wolf.
    „ Kommen Sie beide jetzt endlich!“, monierte Hauff abermals in der Tür stehend.
    Wolf setzte sich sofort in Bewegung. Widerwillig fügte sich auch Anke. An der Tür hielt sie einen Moment inne. Hauff und seine Leute saßen schon in den Autos. Sie tat so, als hätte sie die Tür ins Schloss gezogen. Eigentlich hätte Hauff es kontrollieren müssen, aber alle waren müde und wollten ins Bett. Ein Wagen nach dem anderen verließ die Einfahrt. Endlich startete auch Hauffs Wagen und setzte rückwärts bis zur Straße. Zwei Beamte zogen das Absperrband und begaben sich in ihren Wagen, um Wache zu halten. Die Frontseite ihres Polizeiautos zeigte Richtung Ausfahrt. Somit hätten sie nur nach genauem Hinsehen im Rückspiegel bemerken können, was Anke tat. Wolf stand schon am Porsche. Anke schritt zögerlich auf ihn zu. Er hielt ihr die Wagentür auf. Anke sah rasch zum Fahrzeug der beiden Beamten, drehte sich auf dem Absatz um und eilte zum Gesindehaus zurück. Die Polizisten schienen es nicht gesehen zu haben. Gott sei Dank war die Tür nicht zugeschlagen, wie Anke befürchtet hatte. Wolf, so kam es ihr vor, schien irgendwie hilflos, ehe er mit den Schultern zuckte und die Autotür leise zuschlug. Wie gequält kam er zu ihr herüber.
    „Ich bin ganz sicher, ich habe da drinnen was gehört“, beharrte sie.
    Nach dem letzten Wort war sie schon im Haus verschwunden.
    „Ich glaub’s einfach nicht“, kam Wolf schimpfend hinterher. Mit einer herrischen Handbewegung deutete sie ihm, den Mund zu halten. Jetzt hörte sie es ganz deutlich. Unter ihr vernahm sie

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