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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meter senkrecht in den Berg und bog dann in Richtung Basis
ab.
»Das stimmt«, bestätigte Lathe, »aber er wurde nicht von den ursprünglichen Erbauern
angelegt.«
»Die Fackel?«, fragte Alamzad.
»Wer sonst hätte die Geduld gehabt, einen Tunnel durch hundertfünfzig Meter Felsen zu graben?«,
erwiderte Bernhard. Doch selbst er war beeindruckt.
»Diese verdammten, verrückten Fanatiker!«
Caine begriff plötzlich. »Also darauf sind wir gegangen - sie haben den Schutt einfach auf dem
Tunnelboden verteilt.«
Jensen räusperte sich. »Ja, Fanatiker. Ihnen ist doch klar, Lathe, dass sie höchstwahrscheinlich
noch hier sind. Vielleicht mögen sie es nicht, wenn man sie stört.«
»Das ist der Hauptgrund, warum ich Bernhard dabeihaben wollte«, erklärte Lathe. »Ich hoffe, dass
die Fackel Sie noch in guter Erinnerung hat, Bernhard.«
Er wandte sich der Gruppe zu. »Caine, Sie und ich begleiten Bernhard; der Rest bleibt vorläufig
hier. Es hat keinen Sinn, alle in Gefahr zu bringen, bevor wir eine Ahnung haben, was vor uns
liegt - der Tunnel ist zu eng für rasche Abwehraktionen, falls es zu Schwierigkeiten
kommt.«
Der Tunnel war enger, als er zunächst ausgesehen hatte, und zwang sie immer wieder, sich seitlich
weiterzuschieben. »Wie sieht die Wand aus, die sie durchbrechen mussten, um hineinzukommen?«,
fragte Lathe.
»Vier oder fünf Meter armierter Beton plus ein paar Zentimeter Blei und weiches Eisen, zum Schutz
vor Strahlungen. Aber nachdem sie die Schotts und all den Felsen geschafft hatten, wird die Wand
für sie nur noch eine Kleinigkeit gewesen sein«, erwiderte Bernhard.
Die drei Männer gingen schweigend weiter. Wenige Minuten später bewahrheitete sich Bernhards
Vorhersage, denn sie durchschritten am Ende des Tunnels einen Bogen aus geschwärztem Beton und
halb geschmolzenem Metall und gelangten in einen großen, dunklen Raum.
Sie standen in der Basis Aegis.

28
    Die drei Männer blieben lange regungslos stehen, während ihnen der schwache Schein der
Armbandlichter ihre Umgebung nur andeutungsweise zeigte.
Wir haben es geschafft, dachte Caine. Wir haben es geschafft, wir befinden uns
tatsächlich in der Basis Aegis. Er hatte das größte Hindernis auf seiner Suche
überwunden, und doch stellte er überrascht fest, dass er keine Spur der Befriedigung empfand, die
ein solcher Triumph eigentlich hätte hervorrufen müssen.
Er konnte es natürlich kaum als seinen persönlichen Erfolg bezeichnen. Er hatte nicht nur den
Eindruck, dass das alles unwirklich war, sondern er wusste auch, dass er ohne Lathe nie so weit
gekommen wäre. Ohne Lathe, seinem Blackcollarteam und den übrigen Verbündeten des Comsquare. Er
erschrak fast, als ihm Jensens privater Plan und die Rolle einfiel, die er in ihm spielen
musste.
Doch das lag noch in der Zukunft. Zunächst mussten sie die Backlashformel finden. Er löste die
Lampe vom Armband, stellte sie stärker ein und ließ das Licht über die Wände gleiten. In ihrer
Nähe waren Kunststoffkisten aufgestapelt, und zwar auf einer Länge von mindestens fünfzig Metern.
»Lagerraum für Vorräte?«
»Richtig«, bestätigte Bernhard. »Neunte Ebene. Oberhalb von uns gibt es drei Ebenen mit den
Quartieren der Offiziere und der Mannschaften, dann die Erholungs- und medizinische Ebene, die
Ausbildungsebene, Kommandozentrale, Munition und der Hangar für die Kampfflugzeuge. Einige dieser
Ebenen sind wesentlich höher als diese hier - es gibt in ihnen freistehende Gebäude und
landschaftlich gestaltete Erholungsgebiete; aber Sie werden es ja selbst sehen.«
»Wo wird die Energie erzeugt?«, fragte Lathe.
»Unter uns. Zwillingsfusionsreaktoren mit Gasturbine, Mehrfachbatterien und Kraftstoffzellen als
Reserve. Wahrscheinlich funktioniert das Ganze seit Langem nicht mehr oder ist abgeschaltet
worden.«
Lathe sah Caine an. »Vermutlich haben die Fackelleute dort, wo sie sich niedergelassen haben,
solche Einrichtungen in Betrieb genommen - sie sind bestimmt nicht fünf Jahre lang bei
Taschenlampenlicht gehockt.«
»Mir genügt es, wenn die Energie für die Computeraufzeichnungen reicht«, murmelte Caine.
»Aufzeichnungen?«, fragte Bernhard. »Ist das alles, was Sie hier suchen? Ich dachte, dass Sie es
auf unbenutzte Waffen oder elektronische Geräte abgesehen haben.«
»Machen Sie sich keine Sorgen, wenn es funktioniert, wird es bestimmt die Mühe wert sein«,
versicherte ihm Caine. Inzwischen erwachte der Pocher an seinem Handgelenk zum Leben: Lathe

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