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Die Baeren entdecken das Feuer

Die Baeren entdecken das Feuer

Titel: Die Baeren entdecken das Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
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& Thistle, wo Mr. Fox ein Zimmer hatte – oder, was es vielleicht treffender ausdrückte, ein Zimmer ihn hatte, und zwar seit 1956.
    »Wuff?« sagte Anthony, als ahnte er bereits, daß etwas nicht stimmte.
    »Die Wellen«, sagte Mr. Fox. »Sie wirken – nun, sie wirken seltsam, oder? Als lägen sie enger beisammen…«
    »Wuff.«
    »Wahrscheinlich bilde ich es mir auch nur ein.«
    Tatsache ist, daß sie seit jeher befremdlich auf Mr. Fox gewirkt hatten. Nicht nur unfaßbar, auch ermüdend und… ja, man könnte sagen: unheimlich.
    Er erfreute sich an der Promenade, aber er betrat niemals den Strand dahinter, und das hatte nicht allein mit den Meereswellen und ihrem unaufhörlichen Auf und Ab zu tun. Er hatte einfach kein Verständnis dafür, warum die See sich unaufhörlich hin und her wälzen mußte. Flüsse machten bei weitem nicht soviel Aufhebens, dabei strömten sie wenigstens irgendwohin.
    Das Rollen der Wellen schien Mr. Fox ein verschlüsselter Hinweis auf geheime Kräfte zu sein, die das Wasser irgendwo jenseits des Horizonts aufwühlten. Zumindest hatte Mr. Fox dies im tiefsten Grund seines Herzens immer geargwöhnt, und dies mochte auch die wahre Ursache sein, warum er sich nie hatte überwinden können, seine Schwester in Amerika zu besuchen.
    »Vielleicht haben die Wellen schon immer komisch ausgesehen, und mir ist es nur nie so aufgefallen«, sagte Mr. Fox und bezweifelte selbst, daß ›komisch‹ das passende Wort für diese Auffälligkeit war.
    Jedenfalls war es fast halb fünf. Mr. Fox besuchte Mrs. Oldenshield’s Stube, schmökerte bei einem Kännchen Tee und einen Teller Shortbread-Keksen in seinem täglichen Trollope – er hatte vor einiger Zeit den Entschluß gefaßt, sämtliche siebenundvierzig Romane in genau derselben Reihenfolge und Geschwindigkeit zu lesen, wie sie auch geschrieben worden waren – und hielt danach ein etwa zwanzigminütiges Nickerchen.
    Als er aufwachte (keiner außer ihm selbst wäre auf die Idee gekommen, daß er geschlafen hatte) und das Buch zuklappte, stellte Mrs. Oldenshield es für ihn zurück in das hohe Regal, in dem die in Saffianleder gebundene Gesamtausgabe den Ehrenplatz innehatte.
    Mr. Fox schlenderte zum Cricketplatz, während Anthony mit den Kindern, die ihre Drachen steigen ließen, um die Wette rannte, bis im Pig & Thistle das Abendessen serviert wurde. Ein Whisky um neun mit Harrison beendete das, was, zu diesem Zeitpunkt betrachtet, noch ein ganz normaler Tag gewesen zu sein schien.
    Der nächste Tag begann sehr viel ernster.
    Mr. Fox wurde durch Verkehrslärm, Schritte und Stimmengewirr geweckt. Wie gewöhnlich waren er und Anthony (bis auf die Finnin natürlich, die es zubereitete und servierte) allein beim Frühstück; aber die Straße draußen war ungewöhnlich belebt für diese Jahreszeit. Mr. Fox sah sich mit noch mehr Leuten konfrontiert, als er später in Richtung Stadtmitte ging, wo er schließlich in ein regelrechtes Meer von Menschen eintauchte. Menschen aller Rassen, sogar Pakistani und andere Ausländer, die sonst – und erst recht außerhalb der Saison – nicht sonderlich häufig in Brighton anzutreffen waren.
    »Was, in aller Welt, mag dahinterstecken?« fragte sich Mr. Fox laut. »Ich habe nicht die blasseste Ahnung.«
    »Wuff«, sagte Anthony, dem dazu auch nichts einfiel, der aber auch nicht aufgefordert wurde, seinen Kommentar dazu abzugeben.
    Mit Anthony auf den Armen bahnte sich Mr. Fox seinen Weg durch die Menschenmenge über die Kings Esplanade, bis er den Beginn der Promenade erreichte. Die zwölf Stufen der Treppe überwand er flott. Ihn irritierte jedoch, daß der andere, von den meisten benutzte Zugang von Fremden versperrt wurde. Die Promenade war halb mit Spaziergängern gefüllt, die sich, anstatt spazierenzugehen, an der Bailustrade festhielten und aufs Meer hinausblickten.
    Es war rätselhaft; aber im Grunde hatten die Verhaltensweisen der Menschen, denen er täglich begegnete, Mr. Fox schon seit jeher Rätsel aufgegeben. Sie waren um so vieles undurchsichtiger als die klar gezeichneten Charaktere in einem Roman.
    Die Wellenkämme waren sogar noch enger zusammengerückt als tags zuvor. Sie türmten sich, als würden sie von Magneten zur Küste hingezogen. Die brechende Brandung wurde ganz allmählich zu einer einzigen kontinuierlichen Welle von einem halben Meter Höhe. Während der Nacht war der Wasserspiegel angestiegen, hatte sich aber inzwischen eingepegelt. Der halbe Strand war bedeckt, und unterhalb der

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