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Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bärenkralle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torkil Damhaug
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vor fünfzig Jahren!«
    Viken zuckte die Schultern.
    »Ein Freund von mir hat lange dort oben gearbeitet, der weiß, was alles passiert ist. Aber wir sollten unsere Zeit nicht mit dummem Gequatsche vertrödeln.«
    »Da haben Sie allerdings recht«, sagte Jarle Frøen und grinste. Er stand auf. »Ich werde sofort das Gericht informieren.«

56
    I m Café Asylet befanden sich nur zwei weitere Gäste. Sie setzten sich an den Tisch am Fenster, das auf das Parkhaus und den Marktplatz von Grønland hinausging. Arve Norbakk hatte offenbar völlig vergessen, dass sie zum Kaffee verabredet waren, als Nina eine Viertelstunde zuvor ihren Kopf in sein Büro gesteckt hatte. Selbst als sie ihn daran erinnerte, schien er so beschäftigt zu sein, dass sie glaubte, er wolle ihr absagen. Aber als die Botschaft bei ihm angekommen war, stand er sofort auf.
    »Gute Idee«, sagte er. »Es gibt sowieso einiges zu besprechen.«
    »Viel zu feiern gibt es momentan ja nicht«, bemerkte er, als sie einen Blick auf die Speisekarte warfen. »Desto mehr Grund, etwas Gutes zu essen.«
    Nina war ganz seiner Meinung, wollte sich aber mit einem Salat begnügen. Für ein richtiges Mittagessen sei es noch zu früh, meinte sie.
    »Sigge sagt übrigens, es gebe Gerüchte, dass Finckenhagen Viken den Fall entziehen will.«
    Arve Norbakk sah sie aufmerksam an. Er hatte die dunkelsten braunen Augen, die sie je gesehen hatte, zumindest für jemand, der so blond war.
    »Das traut sie sich nicht«, entgegnete er. »Auch wenn Viken sich geirrt hat.«
    »Der hat doch den totalen Tunnelblick«, stellte Nina selbstsicher fest. »In den letzten Tagen war er völlig auf diesen Arzt fixiert.«
    »Bist du sicher, dass das vergeudete Zeit war?«
    Sie schaute ihn an.
    »Das hört sich ja so an, als würdest du Glenne immer noch für den Täter halten.«
    »Ich sage nur, dass es sich lohnt, ihm auf den Fersen zu bleiben«, entgegnete Arve.
    »Und du meinst, dass es richtig war, so viele Ressourcen für die Fahndung zu verwenden?«
    Arve antwortete, ohne von der Karte aufzublicken.
    »Ich denke schon. Schließlich zeigen die deutlichsten Spuren in diese Richtung.«
    Nachdem sie bestellt hatten, sagte Nina:
    »Weißt du, worüber ich nachgedacht habe? Über das Alter der drei Opfer. Hilde Paulsen war sechsundfünfzig, Cecilie Davidsen sechsundvierzig und Anita Elvestrand sechsunddreißig.«
    Arve hob eine Braue.
    »Das stimmt! Jedes Mal zehn Jahre jünger.«
    »Bestimmt nur ein Zufall«, meinte sie, »aber trotzdem merkwürdig.«
    »Und wenn es kein Zufall ist … dann wird das nächste Opfer eine sechsundzwanzigjährige Frau sein.«
    »Sag das nicht!«, rief sie, während sie den Snus unauffällig in ihrer Hand verschwinden ließ und unter dem Tisch in eine Serviette wickelte. Anschließend spülte sie ihren Mund mit Pepsi Max aus. »Ich bin mir nicht sicher, ob Miriam Gaizauskas ausreichend geschützt wird.«
    Das Essen wurde serviert. Schließlich hatte sie doch Spaghetti Bolognese bestellt.
    »Viken hat mich gebeten, mit ihr in Kontakt zu bleiben«, beruhigte sie Arve. »Ich habe erst vorhin mit ihr gesprochen. Und sie kann mich jederzeit anrufen. Mehr können wir nicht für sie tun, wenn sie es selbst nicht will.«
    Nina wickelte ein paar Spaghetti um ihre Gabel und sah in diesem Moment ein, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Spaghetti waren gut für Kinder oder Paare geeignet, die sich schon länger kannten. Aber sie waren definitiv nichts für ein erstes Rendezvous, bei dem man von seinem Gegenüber nicht aus den Augen gelassen wurde. Nur Tacos sind schlimmer, dachte sie und griff zur Serviette. Glücklicherweise war Arve so rücksichtsvoll, sich in diesem Moment ganz auf sein Rinderfilet zu konzentrieren.
    Als sie meinte, genug Spaghetti gegessen zu haben, war es an der Zeit, das Gespräch auf private Dinge zu lenken.
    »Wie bist du eigentlich zur Polizei gekommen, Arve?«
    Er lachte kurz auf und schenkte sich von seinem Bier ein. Seine breiten Hände waren voller Schrammen und Kratzer, die sicher vom Umgang mit Werkzeug und Maschinen stammten. Arve war jemand, der Autos und Maschinen selbst reparierte und auch Bäume fällen konnte. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es war, von ihm berührt zu werden. Von seinen maskulinen Händen angefasst zu werden.
    »Ich dachte, das wäre ein Ort, an dem ich was bewegen könnte«, antwortete er. »Eigentlich hatte ich angefangen, Jura zu studieren, bin aber während der Vorlesungen ständig eingeschlafen. Also bin ich von

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