Die baeuerliche Naturapotheke
Insektenstichen.
Ernte
Wer Spitzwegerich sammeln möchte, sollte schadstoffarme, naturnahe Wiesen aufsuchen. Die Blätter können von April bis September gepflückt werden, man verwendet sie frisch oder getrocknet. Zum schonenden Trocknen die Blätter nebeneinanderlegen und darauf achten, dass sie nicht braun werden!
Tipp
Frische zerquetschte Spitzwegerichblätter sofort bei Insektenstichen und Bagatellverletzungen auflegen – sehr praktisch bei Wanderungen!
„Die Spitzwegerichblätter nähen die Wunde wie mit goldenen Fäden zusammen."
(PfarrerKneipp)
Spitzwegerich findet man in Wiesen und an Wegrändern. (© P. Pretscher)
Spitzwegerich-Hustensaft hat eine dunkle Farbe. (© I. Parusel)
Für die Hausapotheke
Spitzwegerichtee
Zutaten:
1-2 TL getrocknete Spitzwegerichblätter
1/4 l kochendes Wasser
Zubereitung:
Spitzwegerichblätter mit dem kochenden Wasser übergießen. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen den Tee mit Honig süßen. Täglich 3 Tassen Tee trinken, die erste morgens nach dem Aufstehen.
Hinweis:
Spitzwegerich gehört neben Eibenwurzel, Isländischem Moos, Süßholz, Thymian und Huflattich zu den Bestandteilen von Hustenteemischungen, die man sich in der Apotheke zusammenstellen lassen kann.
Spitzwegerich-Honigpaste
Zutaten:
4 EL feingeschnittene, frische Spitzwegerichblätter
4 EL Honig
Zubereitung:
Spitzwegerichblätter mit Honig gut verrühren und in ein Schraubglas füllen. Von der Paste dreimal täglich 1 Teelöffel voll nehmen und den Honig langsam im Mund zergehen lassen.
Spitzwegerichsirup
Spitzwegerichsirup ist gebrauchsfertig in der Apotheke oder in Naturkostläden erhältlich. Wer möchte, kann den Sirup nacheinem altbewährten Hausrezept herstellen:
Zutaten:
2-3 Handvoll Spitzwegerichblätter
1/8 l Wasser
250 g Honig
Zubereitung:
Die Spitzwegerichblätter gründlich waschen und kleinhacken. Die Blätter mit Wasser in einem Topf langsam erhitzen. Nach 15 Minuten den Honig zugeben und noch 15 Minuten bei schwacher Hitze auf dem Herd stehen lassen. Die Flüssigkeit in ein Glasgefäß gießen. 24 Stunden an einem warmen Ort ziehen lassen. Danach nochmals kurz erhitzen, durch ein Tuch filtern und heiß in saubere Flaschen füllen.
Dieser Sirup ist ein gutes Mittelbei fest sitzendem Husten.
Zwiebel – ein Multitalent (Allium cepa)
Zwiebel – ein Multitalent (Allium cepa)
Kaum eine Pflanze wird täglich so vielseitig verwendet wie die Zwiebel. Sie ist nicht nur Nahrungsmittel, sondern wird auch als Hausmittel für therapeutische Zwecke genutzt. Die Zwiebel gehört zur Familie der Liliengewächse, genauso wie Knoblauch, Bärlauch oder Schnittlauch. Im Garten können neben der normalen Küchenzwiebel auch andere Sorten angebaut werden, z. B. die Winterheckenzwiebel oder die Etagenzwiebel. Zwiebeln eignen sich auch gut für Mischkulturenanbau und stehen ganzjährig in großer Auswahl zur Verfügung.
Inhaltsstoffe
Allicin, Senföl und andere schwefelhaltige Verbindungen, Vitamine und Flavonoide.
Wirkung und Verwendung
Die Zwiebel hat ähnliche gesundheitsfördernde Eigenschaftenwie ihr „starker Bruder" Knoblauch (günstiger Einfluss auf die Blutwerte und das Herz-Kreislauf-System).
Die Zwiebel ist ein pflanzliches „Antibiotikum", denn der Inhaltsstoff Allicin hat eine antibakterielle, entzündungshemmende Wirkung. Das wussten schon unsere Vorfahren, die bei Insektenstichen frische Zwiebelscheiben auf die Einstichstellen legten.
Auch weitere positive Eigenschaften werden Zwiebeln zugesprochen: Sie stärken das Immunsystem und wirken vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten, wie Grippe, Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Darüber hinaus wirken sie schleimlösend und befreien die Bronchien vom Sekretstau. Nach wie vor ist Zwiebelsirup (s. hier → ) bei Erkältungskrankheiten ein bewährtes Hausmittel.
Im Winter sollten zur Vorbeugung täglich rohe Zwiebelscheiben auf Butterbrot gegessen werden. Bei beginnender Erkältung ist es ratsam, sofort eine heiße, pikant gewürzte Zwiebelsuppe zu essen (s. hier → ), sie regt die Durchblutung im gesamten Nasen-Rachen-Raum an, fördert die Ausscheidung und schmeckt ausgezeichnet.
Speisezwiebeln sollten gerade im Winter häufig und in größeren Mengen verwendet werden, am besten roh, aber auch gedünstet oder gekocht. In allen Zubereitungsformen kommt, wenn auch in unterschiedlichem Maße, die sekretfördernde und harntreibende Wirkung der Zwiebel zum Tragen. Selbst gemachter Zwiebelwein
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