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Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Titel: Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vielleicht habe ich seine Nummer gewählt, aber ich hatte keine Ahnung, wen ich anrufe.« Sie öffnete ihre Umhängetasche und begann darin herumzuwühlen.
    »Nicht so schnell!«, brüllte er und bedrohte sie wieder mit der Pistole.
    Die Frau erstarrte. »Sehen Sie ein zusammengefaltetes Blatt Papier?«
    Er sah in die Umhängetasche, zog das Blatt mit der linken Hand heraus und entfaltete es mit einem kurzen Ruck seines Handgelenks. Auf dem Papier stand eine lange Liste mit Telefonnummern.
    »Habe ich Sie angerufen?«
    Belknap schüttelte nur den Kopf.
    »Ich habe diese Nummern der Reihe nach angerufen«, sagte die Frau eindringlich. »Zumindest das erste Dutzend. Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie im Verzeichnis meines Handys nachsehen, welche Nummer ich wann angerufen habe.«
    »Warum?«
    »Ich …« Sie machte erneut eine Pause. »Das ist kompliziert.«
    »Dann machen Sie’s einfach«, sagte er knapp.
    »Ich will’s versuchen, aber …« Sie atmete tief durch. »Es gibt verdammt viel, was ich noch nicht weiß. Verdammt viel, was ich nicht verstehe.«
    Sein Blick wurde etwas weicher. Mir geht’s nicht anders, dachte er. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen glauben soll«, antwortete er vorsichtig, aber er steckte die Pistole wieder weg. »Sie haben angerufen,
ich habe mich gemeldet, Sie haben aufgelegt. Fangen wir einfach damit an.«
    »Yeah, damit. Jemand, der Sie angerufen hat, legt auf, und Sie reisen um die halbe Welt und spüren ihn mit einer Pistole in der Hand auf.« Andrea hielt seinem Blick stand. »Ich möchte nicht sehen, was Sie machen, wenn Ihnen jemand einen Parkplatz wegnimmt.«
    Belknap musste unwillkürlich lachen. »Sie haben eine falsche Vorstellung von mir.«
    »Und Sie vielleicht von mir«, sagte sie.
    »Und vielleicht«, sagte Belknap, dessen Stimme wieder gereizt klang, »gibt’s eine Möglichkeit, alles aufzuklären.«
    Sie schüttelte langsam den Kopf: verwundert, nicht widersprechend. »Mal sehen, ob ich richtig verstanden habe. Sie haben jemanden zu meinem Haus in Carlyle geschickt. Um kontrollieren zu lassen, ob ich illegalerweise einen Matratzenaufnäher abgetrennt habe? Tut mir leid, das kapiere ich noch immer nicht.«
    »Ich musste wissen, ob Sie hinter Jared Rineharts Entführung stecken.«
    »Und Jared ist …?«
    »Jared?« Er verstummte.
    »Ohne Scorecard ist’s verdammt schwierig, Ihnen zu folgen.«
    Belknap machte eine ungeduldige Handbewegung. »Wissen Sie was? Ob Sie das verstehen oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle.«
    »Für wen spielt’s keine Rolle?«
    »Wichtig ist nur, dass wir rauskriegen, weshalb die Handynummer auf dieser Telefonrechnung steht. Dabei brauche ich Ihre Hilfe.«
    »Natürlich«, sagte Andrea mit sprödem Lächeln. Sie strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn und starrte ihn forschend an. »Also, möchten Sie mir noch mal erklären, wieso mir das nicht scheißegal sein soll?«
    Belknap merkte, dass ihm wieder der Kamm schwoll. »Gottverdammt noch mal …«, begann er. Trotzdem hatte sie nicht ganz unrecht: Sie hatte keine Ahnung von seinen Beweggründen, und er kannte ihre ebenso wenig. »Okay, hören Sie zu. Hier geht’s um Sicherheitsfragen. Um streng geheime Informationen. Ich wollte, ich dürfte mehr sagen.«
    »Sie versuchen mir zu erklären, dass Sie eine staatliche Sicherheitsüberprüfung haben, die ich nicht habe.«
    »Genau.«
    »Für wie dämlich halten Sie mich eigentlich?«
    »Ha?«
    »Sie haben gehört, was ich gefragt habe. Sie wollen irgendein Geheimdienstmann sein? Dass ich nicht lache! Ich glaube nicht, dass echte US-Agenten so operieren. Wo ist zum Beispiel Ihr Team? Wieso arbeiten Sie allein? Ich kann nur vermuten, dass Sie einen Todeswunsch à la Charles Bronson in sich haben, in den ich durch mein Pech geraten bin. Sollte ich unrecht haben, suche ich Sie gern in Ihrer Dienststelle auf und spreche die ganze Sache mit Ihren Vorgesetzten durch.«
    Belknap atmete geräuschvoll aus. »Vielleicht haben wir einen schlechten Start erwischt.«
    »Oh, glauben Sie? An welchen kleinen Fauxpas Ihrerseits haben Sie gedacht? Dass Sie mir eine Pistole unter die Nase gehalten und gedroht haben, mir das Gehirn rauszupusten? Oder dass Sie mir fast die Schlüsselbeine zerquetscht haben? Wollen wir nicht in Amy Vanderbilts Benimmbuch nachsehen, ob so was gegen eine ihrer kleinen Regeln verstößt?«
    »Bitte hören Sie mir zu. Ich bin im Augenblick nicht mehr im Dienst. Das haben Sie richtig erkannt. Aber ich war ein

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