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Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Titel: Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Geronimo. Diesmal endgültig. Improvisation, Instinkt, Ihre legendäre Spürnase, all dieser gute Scheiß – damit haben Sie Karriere gemacht. Aber die Welt hat sich verändert, und Sie haben diesen Wechsel verpasst. Wir sind auf der Suche nach einer silbernen Kugel, nicht nach einer gottverdammten Abrissbirne. Niemand hier kann sich noch auf Ihr Urteil verlassen. Das bedeutet, dass wir uns nicht auf Sie verlassen können.«
    »Aber Sie müssen mich einsetzen. Schicken Sie mich los, verdammt noch mal! Ich werde dort gebraucht.«
    »Irrtum, Kumpel.«
    »Sie müssen sofort alle verfügbaren Kräfte einsetzen. Schicken Sie jeden los, der nicht hier festgenagelt ist. Die Sucharbeit geht schnell, wenn man viele Spürhunde hat.« Er machte eine Pause. »Sie haben das Bekaa-Tal erwähnt. Tippen Sie auf eine von Farads paramilitärischen Gruppen?«
    »Schon möglich«, antwortete der Führungsoffizier fast verdrießlich. »Wir schließen nichts aus.«
    Belknap lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Farad al-Hasanis Leute waren für ihre außergewöhnliche Grausamkeit berüchtigt. Er erinnerte sich an die Fotos des letzten Amerikaners, den sie entführt hatten – ein Manager einer internationalen Hotelkette. Diese Bilder hatten sich in sein Gedächtnis eingebrannt.
    »Sie erinnern sich, was Waldo Ellison zugestoßen ist?«, fragte Belknap halblaut. »Sie kennen die Aufnahmen so gut wie ich. Über ein Drittel seines Körpers war mit einem Lötkolben verbrannt. Seine Hoden sind halb verdaut im Magen aufgefunden worden – er hatte sie schlucken müssen. Sie haben ihm sogar Ohren und Nase mit einem Teppichmesser abgeschnitten. Und sie haben sich dabei Zeit gelassen, Will, viel Zeit. Genau das droht auch Jared Rinehart. Wir dürfen keine Sekunde verlieren! Ist Ihnen das nicht klar? Wissen Sie denn nicht, welches Schicksal ihm droht?«
    Garrison war blass geworden, aber er blieb unbeirrbar. »Natürlich weiß ich das.« Nach längerer Pause fügte er eisig hinzu: »Nur schade, dass es nicht Sie erwischt hat.«
    »Hören Sie, verdammt noch mal, Sie haben ein Problem.«
    »Ich weiß. Es sitzt vor mir.« Garrison schüttelte langsam den Kopf. »Packen Sie Ihren Scheiß in Kartons, sonst bringe ich Sie in eine Kiste. Kartons oder Kiste – Sie haben die Wahl. Hier haben Sie nichts mehr zu suchen.«
    »Das können Sie nicht machen, Will! Wir müssen darüber beraten, wie wir Jared rausholen wollen. Die Chancen stehen gut,
dass bald eine Lösegeldforderung gestellt wird, vielleicht schon heute.«
    »Tut mir leid, aber so läuft’s diesmal nicht«, sagte der Manager tonlos. »Die Entscheidung lautet, dass wir abwarten und nichts unternehmen.«
    Belknap beugte sich nach vorn. Er konnte wieder Garrisons Rasierseife riechen. »Soll das ein Witz sein?«
    Garrison reckte sein Kinn wie eine Waffe vor. »Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie Arschloch. Jared verbrachte den größten Teil eines Jahres damit, sich in diesen Ross McKibbin zu verwandeln. Er verwandte dazu einige seiner besten Ideen. Und zu seiner Unterstützung sind Tausende von Mannstunden aufgebracht worden. Überlegen Sie mal realistisch: Für Ross McKibbins angebliche Auftraggeber wäre es absolut untypisch, die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen zu ergreifen. Drogenhändler zahlen kein Lösegeld. Das steht schon mal fest. Und sie schicken keine hundert Männer los, um das Bekaa-Tal nach einem verschwundenen Beauftragten absuchen zu lassen. Tun wir so etwas in dieser Art, geben wir öffentlich bekannt, dass Ross McKibbin ein US-Geheimagent ist. Was nicht nur Jared Rinehart, sondern auch alle einheimischen Helfer gefährdet, die eingesetzt wurden, um seine Legende hieb- und stichfest zu machen.
    Drucker und ich haben uns dieselben Tatsachen angesehen, sind zu denselben Schlussfolgerungen gelangt. Wird Ross McKibbin enttarnt, sind Dutzende von Agenten und Helfern gefährdet. Von einem operativen Budget von über drei Millionen Dollar ganz zu schweigen. Ein weiser Mann hat einmal gesagt: ›Tut nicht irgendwas, steht einfach da.‹ Man muss die Situation analysieren, bevor man irgendwo reinplatzt. Das ist etwas, das Sie nie richtig kapiert haben. In diesem Fall besteht die richtige Methode nicht aus einer beschissenen Rumballerei, die Ihnen vielleicht vorschwebt.«
    Belknap bemühte sich, den Zorn zu dämpfen, der in ihm zu brodeln begann. »Ihr Schlachtplan besteht also darin, keinen Schlachtplan zu haben?«
    Garrison hielt seinem Blick stand. »Sie waren anscheinend zu

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