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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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wo sie hingefahren sind?« erkundigte sich Joey nervös.
    »Eigentlich dürfen wir …«
    »Es sind meine Partner«, drängte Joey. »Wenn etwas passiert ist …«
    Die Frau wollte etwas sagen, zögerte jedoch.
    »Es ist ein Notfall«, bat Joey sie. »Bitte …«
    Die Angestellte nahm ein Blatt Papier mit einem Stadtplan von einem Stapel und schob es beunruhigt auf den Tresen. »Sie wollten wissen, wie sie nach South Beach kommen. Ich habe ihnen das hier gegeben.«
    »Haben sie eine genauere Adresse angegeben?«
    »Tenth Street … Sie haben zwar keine Hausnummer genannt, aber es ist nur eine kleine Straße …«
    »Das finde ich schon«, erklärte Joey und steckte den Stadtplan ein. »Wie schnell können Sie mir einen Wagen besorgen?«

55. Kapitel
    Der dritte Schlag landet auf meinem Kinn, und ich schmecke den bittersüßlichen Geschmack von Blut auf meiner Zunge.
    »Laß ihn in Ruhe!« schreit Charlie, obwohl er die Worte kaum herausbekommt. DeSanctis schlägt ihm mit dem Knauf seiner Waffe gegen das Kinn.
    »Wo ist das Geld?« brüllt mir Gallo ins Gesicht und holt zu einem weiteren Schlag aus. Er packt meine Krawatte und schleudert mich auf die Couch. »Sag uns, wo es ist, Oliver! Sag es, und wir verschwinden aus deinem Leben!«
    Es ist ein klares Versprechen und gleichzeitig eine bodenlose Lüge. Wir atmen nur noch aus einem einzigen Grund: Weil wir noch haben, was sie wollen.
    »Erzähl ihnen nichts!« schreit Charlie. Blut läuft ihm über das Kinn. DeSanctis holt aus und trifft meinen Bruder am Ohr. Charlie schreit auf, sinkt auf die Knie und hält sich den Kopf.
    »Charlie!«
    »Rühr dich nicht!« warnt mich Gallo und zerrt mich am Hals zurück.
    »Schlag ihn noch mal, dann bekommt ihr gar nichts!« schreie ich.
    »Glaubst du etwa, daß wir verhandeln?« Gallo hat mich immer noch an der Krawatte gepackt. Er stößt mich gegen das Buchregal, und einige Bände über Ingenieurwesen poltern zu Boden. Er läßt mich nicht zu Atem kommen, sondern schleudert mich zum Ecktisch. Die Lampe geht in tausend Stücke, und einige Bilderrahmen segeln durch die Luft. Ich stolpere und bemühe mich, auf den Beinen zu bleiben, aber ich kann weder mein Gleichgewicht halten, noch komme ich dazu, zu der Waffe zu greifen, die hinten in meinem Hosenbund steckt. »Ist dir klar, wieviel von meiner Zeit du schon verschwendet hast?« tobt Gallo weiter. »Hast du eine Vorstellung davon, was mich das kostet?«
    Wie ein Wrestler packt er mich erneut an meinem Schlips, zerrt mich herum und stößt mich gegen das Buchregal. Bei dem Aufprall trifft mich ein Buch im Nacken. Einen Moment lang ist mir schwarz vor Augen. Gallo zieht mich zu sich heran und schiebt mich dann wieder zurück, immer wieder und wieder. »Wo ist das Geld, Oliver! Wo hast du es hingeschafft?«
    Bei jedem Stoß scheint sich die Welt aus- und einzuschalten. Ich bin kurz davor, ohnmächtig zu werden, aber Gallo läßt nicht locker. Dann schließt er seine Pranken um meine Kehle und rammt mich gegen das Buchregal. Ich kann nicht mehr atmen. Als er den Griff verstärkt, ringe ich verzweifelt nach Luft, doch ich schnappe nur vergeblich wie ein Fisch auf dem trockenen. »Bi … bitte …!«
    Hinter Gallo hockt Charlie immer noch am Boden und hält sich sein Ohr. DeSanctis steht mit einem überheblichen Grinsen über ihm. Und hinter den beiden … Ich schwöre, daß sich in der Küche etwas bewegt hat. Noch bevor ich reagieren kann, wird mir schwarz vor Augen, und der Boden schwankt. Es kommt mir vor, als wäre ich unter Wasser. Gallo preßt mir die Kehle zu, und meine Gedanken gleiten zu letzter Nacht zurück. Zu Gillian. Sie ist alles, was ich sehen kann. Deshalb kann ich auch kaum glauben, daß sie wirklich da ist, als ich die Augen wieder aufschlage.
    Gillian stürmt in das Wohnzimmer und knallt DeSanctis den gläsernen Mixer auf den Kopf. Der harte Aufprall läßt das Glas springen, und DeSanctis schwankt nach vorn und stolpert über Charlie.
    Gallo dreht sich bei dem Geräusch um. Ich schnappe mir ein dickes Buch aus dem Regal und schmettere es ihm an den Hinterkopf. Er verliert das Gleichgewicht. Mehr braucht Gillian nicht. Sie ist sofort bei uns. Gallo greift zwar nach seiner Waffe, aber er hat keine Chance. Gillian hat schon ausgeholt und läßt den Mixer wieder durch die Luft sausen. Sie trifft Gallo seitlich am Kopf. Es klirrt laut, und das zuvor schon gesprungene Glas zersplittert. Hunderte winziger Scherben segeln gegen meine Brust. Gillian hält nur noch einen

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