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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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krampfhaften Anstrengung, dann erschlaffte sie auf einmal und sackte zurück.
    »Nächstes Mal versuchen wir es mit Arakni-Extrakt«, sagte Paul. »Wir können ihr nicht ständig diese Schockmedizin verabreichen. Ich habe bei Ed Barber ein Boot bestellt, das Lora ins Lager hinunterbringt. Ich denke, es sollte Barbara gleich mitnehmen.«
    »Gut«, sagte John. »Red Anders kann mein Boot nehmen, es ist schon hier. Er wird dir beim Transport helfen.«
    Als er in die Messe zurückkehrte, war sie leer. Er ging weiter zur Brücke und fand die anderen dort um Ed Barber versammelt, wo sie Garrons Stimme lauschten.
    »… warteten ab. Inzwischen gibt es keinen Zweifel mehr – eine Kilvarl-Flotte aus mehreren Schiffen der dritten Ebene ist unterwegs und wird kurz nach Sonnenaufgang hier sein. Ich gebe die Koordinaten durch …«
    Sie blickten zur Mattscheibe des neuen Detektors und sahen einen winzigen weißen Fleck in der Gegend, die Garron angegeben hatte.
    »Morgen um diese Zeit – es sei denn, wir erhalten eine Anzahl Kilvarl zum Studium – wird die schomarische Erste Flotte nicht mehr existieren.« Garrons Stimme war ruhig und fatalistisch. »Das gleiche gilt für alle Ragnaroker und ihre Schiffe. Dann wird Schomar untergehen.«
    Novlas müde Stimme löste ihn ab. »Unser Herr Sar-Fane hat über ganz Schomar das Kriegsrecht verhängt und Katastrophenalarm gegeben. Sabotageakte, Vergiftungen und Mordanschläge nehmen von Stunde zu Stunde zu. Urheber der Gewalttaten sind ausnahmslos Schomarer, die von der Fünften Kolonne der Kilvarl hypnotisiert wurden.« Er machte eine Pause, dann sagte er mit einem schwachen Anflug von verzweifelter Hoffnung: »Haben Sie Kilvarl gesehen? Kommandant Hesnars Schlachtschiff hat ein voll ausgerüstetes Laboratorium. Wenn wir heute abend noch lebende Kilvarl haben könnten, wären wir vielleicht imstande, etwas wie ein Störgerät gegen telepathische und hypnotische Einwirkungen zu bauen, um uns zu schützen und die Verständigung der Kilvarl untereinander zu erschweren.«
    »Ich glaube, wir haben ihren Schlupfwinkel entdeckt«, sagte John und berichtete Novla von den Messungen am Erzberg. Der Schomarer zeigte sich sehr erleichtert, und Garrons Fatalismus machte aktiver Entschlossenheit Platz.
    »Wir müssen sofort angreifen«, sagte er. »Innerhalb einer Stunde können wir vier Bataillone Bodentruppen landen, die Sie unterstützen werden. Ich nehme an, Ihre eigenen Streitkräfte werden bis dahin fertig sein?«
    »Ich werde Sie rufen, wenn wir soweit sind«, sagte John. Er schaltete den Kommunikator aus, damit nichts, was auf der Brücke gesagt wurde, von den Schomarern gehört werden konnte.
    »Warum machst du das?« fragte Norman. »Vertraust du den Schomarern nicht?«
    »Bis jetzt vertraue ich keiner Seite. Die Schomarer werden in einer Stunde zum Angriff bereit sein, und für uns ist jetzt die Zeit gekommen, wo wir uns auf die eine oder die andere Seite schlagen müssen. Wenn wir den Fehler machen, unseren Gegner zu unterstützen, sind wir erledigt. Also sollten wir uns die Sache gut überlegen, bevor wir hineinspringen.«
    »Das habe ich mir auch gedacht«, sagte Ed Barber. »Der Krieg gegen die Gern war besser – wir wußten genau, wer der Feind war. Alles, was hier geschehen ist, könnte von beiden Seiten getan worden sein.«
    »Ich bin nicht so starrsinnig, daß ich nicht bereit wäre, Beweise zugunsten der Kilvarl anzuerkennen«, sagte Norman. »Aber bisher habe ich keine gesehen.«
    »Nehmen wir nur diese Waffe hier«, sagte John. »Vielleicht ist es ein Trick, wie du glaubst – aber wie sollen wir es mit Sicherheit wissen? Diese grobe Improvisation eines Griffs erinnert mich an die Art und Weise, wie wir zweihundert Jahre lang arbeiteten und improvisierten. Wir hatten Hände und keine Metalle. Die Kilvarl haben Metall und keine Hände. Was ist schlimmer?«
    »Denkst du, sie könnten versuchen, in dieser Höhle ein Schiff zu bauen?« fragte Ed.
    »Ich denke weder so noch so. Aber wir sollten die Möglichkeit erwägen. Angenommen, die Kilvarl arbeiteten seit zweihundert Jahren an irgendeinem primitiven kleinen Schiff für die zweite Ebene und denken, sie könnten damit ein schomarisches Schlachtschiff erobern – wie wir dachten, wir könnten einen Kreuzer der Gern mit Armbrüsten erobern. Angenommen, wir haben keine Kilvarl gesehen, weil sie Tag und Nacht arbeiten, um ihr Schiff fertigzustellen, bevor wir angreifen. Angenommen, sie wissen jetzt, daß sie es niemals schaffen

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