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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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können, und daß ihre Arbeit und ihre Hoffnungen von zweihundert Jahren bald zerstört sein werden …«
    »Vielleicht waren wir mehr bereit, den Schomarern zu glauben, weil sie Menschen wie wir sind, während die Kilvarl fremdartige Tiergestalten haben.«
    »Ich kann euch eines sagen«, erklärte Norman. »Mir ist es egal, ob der Feind auf zwei, vier oder einem Dutzend Füßen läuft. Aber wenn die Kilvarl nicht der Feind sind, warum haben sie sich dann nicht stärker bemüht, es zu beweisen?«
    »Wie hätten wir uns in der gleichen Situation verhalten?« fragte John. »Stellen wir uns vor, eine fremde Rasse wäre aus sechshundert Lichtjahren Entfernung gekommen, hätte den Lügen der Gern geglaubt und ihnen geholfen, uns zu fangen und zu töten, ohne unsere Erklärungen zu akzeptieren. Hätten wir sie immer wieder gebeten, uns doch bitte zu glauben, statt uns zu töten?«
    »Nein – sicher nicht.«
    »Es gibt einige Dinge, die gegen die Kilvarl sprechen«, fuhr John fort. »Die Schomarer, die von Barbara getötet wurden, das Schiff, das explodierte, und Loras Beharren, daß die Kilvarl diejenigen seien, die ihr das angetan haben. Andererseits sind die Kilvarl für einen Feind außerordentlich ruhig und zurückhaltend gewesen. Warum, um ein Beispiel zu nennen, haben sie das Phantomschiff nicht eingesetzt? Ragnaroker könnten dieses Schiff nehmen und die ganze schomarische Flotte damit zerstören. Warum haben die Kilvarl es nicht getan?«
    »Eine gute Frage«, sagte Norman. »Wie finden wir die Antwort?«
    »Die Kilvarl würden niemals zu uns kommen. Sie haben es einmal versucht, ohne Erfolg. Darum werde ich in die unterirdische Stadt gehen, allein und unbewaffnet, und versuchen, noch einmal mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Sollte ich nicht zurückkehren oder mich nach meiner Rückkehr nicht normal benehmen, so wißt ihr, daß die Kilvarl der Feind sind.«
    »Wann willst du gehen?« fragte Ed.
    »Jetzt gleich. Sind die Kilvarl nicht der Feind, können sie vielleicht Lora retten.«
    Er war schon bei der Tür, als der Kommunikator signalisierte. Ed schaltete wieder ein, und Novlas Stimme sagte; »Halten Sie das Mädchen für die Überführung auf diesen Kreuzer bereit, so bald es Ihnen möglich ist. Ich habe eine sehr gute Nachricht für Sie.«
    »Sie meinen, Sie können ihr helfen?« fragte John.
    »Die Hoffnungen, von denen ich sprach, haben sich über alle Erwartungen hinaus erfüllt. Wir glauben, daß wir ihr nicht nur helfen können – wir sind zuversichtlich, daß wir sie innerhalb von acht bis zwölf Stunden völlig wiederherstellen können!«
    »Sind Sie sicher? Ist das nicht bloß eine Vermutung?«
    »Sir, unsere Spezialisten geben keine Prognosen aufgrund bloßer Vermutungen«, sagte Novla ein wenig steif. »Und dies ist kein Versuch zur Geiselnahme, wie das Angebot der Kilvarl, sie zu heilen, einer war. Wenn Sie zweifeln, schicken Sie eine bewaffnete Wache mit ihr.«
    »Das klingt aufrichtig genug«, sagte Norman.
    »Können Ihre Ärzte unserem Heilkundigen nicht sagen, was er zu tun hat?« fragte John.
    »Die Behandlung bedarf spezieller Einrichtungen, die Ihr Heilkundiger nicht hat. Er ist jedoch eingeladen, mit ihr zu kommen und zuzusehen, wenn er es wünscht.«
    »Haben Sie gerade jetzt die Nachricht von der Entdeckung dieser Heilmethode erhalten?« fragte John.
    »Ja, Sir. Ich rief Sie sofort, während die Spezialisten auf Schomar noch dabei sind, unseren Schiffsärzten die Verfahrensweise zu beschreiben. Ich wußte, daß Sie sich freuen würden, die gute Nachricht zu hören.«
    »Richtig«, sagte John. »Ich bin sehr froh, daß Sie so prompt handelten. Ich werde gleich zum Lager fliegen, wo das Mädchen ist.« Er blickte zum Phantomschiff-Detektor auf und dachte: Ja, Novla, ich bin sehr froh, daß du so schnell reagiert hast – vielleicht beginne ich endlich aufzuwachen, bevor wir uns die Kehlen selber durchschneiden.
    Er eilte zur Tür und gab Norman und Ed im Vorbeigehen ein unauffälliges Zeichen. Sie folgten ihm in den Korridor, und Ed fragte: »Was ist los?«
    »Mehrmals, wenn wir im Brückenraum waren und zweifelnd von den Schomarern sprachen, bekamen wir bald einen Anruf von Novla oder Garron mit der Nachricht von irgendeiner neuen Entwicklung, die uns veranlaßte, unser Mißtrauen zu verlieren. Diesmal, buchstäblich in der entscheidenden Sekunde, kam Novla mit einer Heilmethode für Lora, so daß ich sie nicht zu den Kilvarl bringen muß. Ich glaube, dieser angebliche

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