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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Halberg Sorgen machen musste. Er wartete darauf, dass Sully zu nicken begann. Und auf das Lächeln, das stets auf seinen dünnen Lippen erschien, wenn er einen besonders schwierigen Kontakt identifiziert hatte.
    Eine Minute verging. Dann zwei. Halberg stand regungslos da und nippte nur hin und wieder an seinem Kaffee. Er sah auf die Uhr, beschloss, wie lange er warten würde, und wandte sich dann wieder dem taktischen Display zu. Vor der Einmündung in den Persischen Golf drehte die Fahrrinne nach Westen, sodass die Schiffe hart backbord steuern mussten. Halberg hatte einen Kurs an der Innenseite der Fahrrinne vorgegeben. Wenn die Yusef wirklich hinter dem ersten Schiff herlief, dann hatten sie eine gute Chance, sie aufzuschnappen, wenn sie die Richtung änderte und vor dem Tanker auftauchte, der zwischen ihnen lag.
    Halberg blickte zur Sonarstation hinüber, als sich Sullivan umdrehte und über die Schulter zu ihm zurückblickte. Das war kein gutes Zeichen. Halberg sah Sullivan erwartungsvoll an, nachdem der Sonarmann den großen Kopfhörer von seinem linken Ohr genommen hatte.
    »Was gibt's, Sully?«
    »Wir haben beobachtet, wie die Sabalan aus dem Hafen ausgelaufen ist.«
    Halberg nickte; er hatte das Schiff bereits am Breitbandsonar entdeckt. Die Sabalan war eine in Großbritannien gebaute Fregatte der Vosper-Mark-Klasse, die seit 1972 im Einsatz war. Im Jahr 1988 warf eine A-6 Intruder von der U.S.S. Enterprise eine 500-Pfund-Bombe über ihr ab – ein Vergeltungsschlag für eine iranische Mine, die ein fünf Meter großes Loch in die U.S.S. Samuel B. Roberts gerissen hatte. Anstatt der Navy zu erlauben, das Schiff zu versenken, beschloss der damalige Verteidigungsminister Frank Carlucci, die Sabalan zu verschonen. Das Schiff wurde zurück in den Hafen geschleppt und repariert. Dadurch, dass es den Angriff überlebte, wurde das Schiff zu einem nationalen Mythos.
    »Nichts Ungewöhnliches. Sie schipperte mit den üblichen fünfzehn Knoten dahin. Vor etwa fünf Minuten begannen ihre Turbinen zu heulen. Sie wird immer schneller, und wenn sie den gegenwärtigen Kurs beibehält, dann könnte es sein, dass sie zwischen diese beiden Containerschiffe hineinschlüpft.«
    »Sie glauben, dass sie sich vor die Yusef setzen wird, um sie abzuschirmen, wenn sie ans Ende der Fahrrinne kommt?«
    »Das dachte ich mir bis vor ein paar Minuten. Es ist schwer zu sagen bei dem Lärm da draußen, Skipper, aber ich glaube, die Yusef bläst gerade ihre Tanks an. Vielleicht guckt der Turm schon aus dem Wasser.«
    Halberg konnte sein Staunen nicht verbergen. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ich weiß, dass ich manchmal Witze mache, Skipper, aber mit so einer Sache würde ich mir nie einen Spaß erlauben.«
    Halberg blickte sich in der Zentrale um. Strilzuk und der Navigator sahen zu ihnen herüber. Der Kapitän wandte sich wieder Sullivan zu. »Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Während er zu Strilzuk hinüberging, fragte er sich, warum um alles in der Welt die Yusef ihren Turm zeigen sollte. Strilzuk sah auf die Feuerleitkonsole, die die vermutete Position des U-Bootes anzeigte. In etwa vierzig Sekunden sollte es aus der Deckung des Containerschiffes hervorkommen. Halberg wollte gerade die Anweisung geben, den Fotonikmast auszufahren, als Sullivan nach ihm rief.
    »Skipper, ich habe ihn! Er nimmt Ballast auf und erhöht die Geschwindigkeit.«
    Halberg wandte seine Aufmerksamkeit rasch dem Sonarmonitor zu, der die aktuelle Position des U-Bootes anzeigte. Es war genau da gewesen, wo sie es vermutet hatten. Halberg überlegte gerade, ob sie versuchen sollten, das Containerschiff innen zu überholen, als er aufgeregtes Gemurmel unter den Sonaroperatoren hörte.
    Der Mann links neben Sullivan verkündete: »Sir, die Sabalan pingt die Yusef an.«
    Bevor Halberg die Meldung verarbeiten konnte, rief Sullivan: »Die Yusef flutet ihre Torpedorohre.«
    »Sind Sie sicher?«
    Sullivan machte sich gar nicht erst die Mühe, die Frage zu beantworten. »Die Yusef öffnet die Torpedo-Mündungsklappen, Sir«, fügte er stattdessen hinzu.
    Strilzuk trat zu Halberg ans taktische Display. »Merkwürdiger Platz für eine Übung.«
    »Habe ich mir auch gedacht.«
    »Torpedo im Wasser!«, meldete Sullivan.
    »Alles auf Gefechtsstationen«, befahl Halberg, ohne eine Sekunde zu zögern. Der Befehl wurde binnen Sekunden durch das ganze Boot weitergegeben. Halberg wollte gerade die Anweisung geben, auf Höchstfahrt zu gehen, als die Richtung des Torpedos auf dem

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