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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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taktischen Display aufschien. Der Torpedo schoss eindeutig auf die iranische Fregatte Sabalan zu.
    »Sully«, sagte der Kapitän, »bestätigen Sie den Kurs des Torpedos.«
    Sullivan bekräftigte das, was sich auf dem Display abzeichnete. Strilzuk fragte: »Sind wir sicher, dass das die Yusef ist?«
    »Es ist jedenfalls nicht eins von unseren.«
    »Einundzwanzig Sekunden bis zum Einschlag«, meldete Sullivan.
    Halberg sah Strilzuk an. »Ich will das Schiff sehen.«
    Strilzuk gab die Anweisung weiter, den Fotonikmast auszufahren, und trat zu Halberg an den Farbmonitor. Sullivan begann die Sekunden von zehn herunterzuzählen. Als er bei zwei war, nahmen alle fünf Sonarleute ihre Kopfhörer ab. Halberg erhöhte die Vergrößerung an der Kamera, und die Sabalan wurde von einem Fleck zu einem klar sichtbaren Schiff, das durch das Wasser pflügte. Als Sullivan mit seinem Countdown bei null angelangt war, sah Halberg, wie unter dem Bug der Sabalan ein Geysir ausbrach. Für einen Moment sah es so aus, als würde das ganze Schiff aus dem Wasser gehoben. Als es sich wieder senkte, brach es auseinander, und das vordere Drittel der Fregatte begann zu sinken.
    »Schick eine Blitzmeldung an CTF 54«, sagte Halberg. Er hielt kurz inne und sah auf den Sonarmonitor. Die Yusef passierte das Containerschiff und sprintete auf den Persischen Golf zu. »Kurs auf Verfolgung der Yusef.«

44 MOSUL, IRAK
    Rapp ging durch den kurzen Tunnel in den Trailer, in dem die Büros untergebracht waren. Er sah sich das letzte der sechs Fotos an, die er gemacht hatte. Die Farben wurden mit jedem Schritt kräftiger. Rapp hatte den drei Männern in allen Einzelheiten geschildert, was ihnen bevorstand, wenn sie nicht kooperierten – und jeder hatte die Botschaft anders aufgenommen. Der Erste, dem Rapp einen Faustschlag versetzt hatte, reagierte mit Schweigen. Vorher hatte er noch geflucht und sich so widerspenstig wie ein Teenager aufgeführt. Als Rapp ihm dann sehr anschaulich beschrieb, wie er seine Geschlechtsteile sezieren würde, sah er, wie der Kampfgeist aus dem Mann wich. Er war entweder zu der Einsicht gelangt, dass es nicht klug war, Rapp weiter zu widersprechen, oder er dachte über einen Plan nach. Wahrscheinlich dachte er sich irgendeine Lüge aus, die es ihm ermöglichen sollte, seine Männlichkeit zu behalten.
    Der zweite Mann, der Polizist, war entweder ein großartiger Schauspieler oder ein durchgeknallter Irrer. Mit jedem Wort, mit dem ihm Rapp ausmalte, was er mit ihm anstellen würde, begann der Mann nur noch lauter zu lachen. Er hatte diese verrückte Haltung, die Rapp schon öfter beobachtet hatte. Solche Typen brachen entweder sofort zusammen oder nie. Rapp beschloss, keine Zeit zu verlieren und sofort herauszufinden, ob der Kerl ein Schauspieler oder ein durchgeknallter ›wahrer Gläubiger‹ war.
    Die Army-Sanitäter hatten dem Mann die Hose weggeschnitten, um die Einschusswunden an seinem Knie und seinem Hintern verbinden zu können. Er lag immer noch auf der Tragbahre, Beine und Unterkörper waren mit einer grünen Army-Decke verhüllt. Rapp riss die Decke unter den Riemen hervor, mit denen er an die Bahre gefesselt war, und entblößte die Genitalien des Mannes. Er zog sein Messer und hielt es dem Mann vors Gesicht.
    »Wie heißt du?«, fragte Rapp mit ruhiger Stimme.
    Der Mann lachte hysterisch und verweigerte die Antwort. Rapp setzte die Messerspitze an den linken Hoden und wiederholte die Frage. Das Lachen des Mannes steigerte sich zu einem verrückten Gekicher. Rapp drückte das Messer nach unten, drehte es herum und riss es wieder hoch. Ein Stück Fleisch flog von der Messerspitze und klatschte gegen die kalte Stahlwand der Zelle.
    Der Mann wand sich auf der Tragbahre und kämpfte, aus Leibeskräften schreiend, gegen die Fesseln an. Nach zehn Sekunden hörte der Mann auf zu schreien, sah Rapp mit feuchten Augen an und begann erneut zu lachen wie ein Verrückter.
    Rapp sah auf ihn hinunter und sagte nur: »In fünf Minuten komme ich wieder, dann ist das andere dran.«
    Er verließ die Zelle und ging schnurstracks zum letzten Gefangenen. Es war derjenige, den Rapp mit einem Fußtritt außer Gefecht gesetzt hatte. Nachdem der Mann mindestens zehn Jahre jünger als die beiden anderen war, dachte Rapp, dass er am leichtesten zu brechen sein würde. Nachdem er auch ihm klargemacht hatte, was ihm bevorstand, machte Rapp ein zweites Foto und sagte dem Mann, dass er fünf Minuten Zeit habe, um über ein Leben ohne Schwanz

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