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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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handelt Rapp völlig auf eigene Faust.«
    »Also, korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch sehe, aber tut er das nicht immer? Ist nicht gerade das der Grund, warum er es immer wieder schafft, Probleme zu lösen, während alle anderen herumsitzen und diskutieren?«
    »Mitch Rapp ist sehr gut. Aber es ist schon oft vorgekommen, dass er übers Ziel hinausschoss.«
    England sah den Präsidenten an und sagte dann: »Chuck, ich will Sie wirklich nicht kritisieren. Sie stehen im Moment unter großem Druck. Eine der größten Stärken von Direktor Kennedy war, dass sie Ergebnisse geliefert hat. Sie wusste auch, wann es notwendig war, den Präsidenten aus gewissen Dingen herauszuhalten, die vielleicht nicht ganz so zivilisiert waren, die aber in der Welt der Geheimoperationen manchmal notwendig sind. Können Sie mir so weit folgen?«
    O'Brien zögerte einige Augenblicke. »Ja«, sagte er schließlich, »aber ich würde es trotzdem für eine gute Idee halten, wenn der Präsident mit ihm spricht. Nur kurz. Was ich sagen will, ist, dass wir Antworten aus diesen Kerlen herausbekommen können, ohne ihnen irgendwelche Glieder abzuschneiden.«
    »Das finde ich auch«, bekräftigte der Justizminister.
    Präsident Alexander sah England an, der nur die Achseln zuckte, so als wollte er sagen, dass in einer solchen Situation andere Gesetze galten.
    »Gut«, sagte der Präsident schließlich. »Dann verbinden Sie mich mit ihm.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Es klickte, dann war die Leitung tot. Der Präsident beugte sich vor und drückte einen Knopf an der Freisprechanlage. Dann schaute er zu England auf und fragte: »Ihre Meinung?«
    »Meine Meinung«, sagte der Verteidigungsminister, während er sich auf seinem Platz zurücklehnte und seufzte. »Wenn wir sie nicht schnell zurückholen … und ich meine, wirklich schnell, dann werden wir ein großes Problem bekommen.«
    Der Präsident rieb sich die Stirn. »Wie zum Teufel konnte das passieren?«
    »Ich finde, es hilft uns im Moment nicht weiter, uns mit dieser Frage zu beschäftigen. Wir müssen uns jetzt ganz darauf konzentrieren, was wir tun können. Reden wir mit Rapp, hören wir uns an, was er zu sagen hat, dann können wir uns einen Plan zurechtlegen.«
    Der Präsident nickte. Wenige Sekunden später meldete eine Stimme aus dem Lautsprecher, dass Rapp in der Leitung war. Der Präsident beugte sich vor und drückte auf den Knopf an der Freisprechanlage. »Mitch, hier ist der Präsident. Sind Sie okay?«
    »Mir geht's gut, Sir.«
    »Habe ich das richtig verstanden, dass Sie gesehen haben, wie Irene in eine Limousine gezerrt und entführt wurde?«
    »Das ist richtig, Sir.«
    »Irgendeine Idee, wer dahinterstecken könnte?«
    »Nein, aber ich habe drei Gefangene, Sir. Ich bin auch schon dabei, sie zu verhören. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass zwei von ihnen reden werden. Beim dritten habe ich meine Zweifel.«
    Der Präsident sah sich im Zimmer um. »Mitch, ich habe Pete Webber hier bei mir, außerdem Frank Ozark und Brad England. Der Rest des Sicherheitsrats sollte auch bald hier sein. Es gibt gewisse Befürchtungen, dass Sie zu wenig Abstand zu der Sache hätten.« Er hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Dass Sie außer Kontrolle wären.«
    Ein frustriertes Seufzen tönte aus der Freisprechanlage. »Mr. President, die Direktorin der CIA wurde entführt. Wenn ich an unser Gespräch in Air Force One erinnern darf … ich glaube, jetzt ist der Zeitpunkt, um wirklich alle Hebel in Bewegung zu setzen.«
    Justizminister Webber hatte keine Ahnung, wovon Rapp sprach, doch es klang nicht gerade umsichtig. »Mitch, Pete Webber hier. Wir wissen alle, dass Sie und Irene sich nahestehen, aber Sie müssen die Sache erst einmal ruhig analysieren. Vergessen Sie nicht, dass Sie einen Eid abgelegt haben … einen Eid, die Verfassung der Vereinigten Staaten hochzuhalten und zu verteidigen. Wir alle haben diesen Eid abgelegt – das heißt, dass keiner von uns über dem Gesetz steht … und das gilt auch für Sie.«
    Es folgte eine lange Pause, dann sagte Rapp mit frustrierter Stimme: »Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?«
    Die Anwesenden im Raum wechselten rasche Blicke, als sie Rapps unverblümte Bemerkung hörten. »Wie bitte?«, fragte der Justizminister irritiert.
    »Die Direktorin der CIA wurde entführt, ihr gesamtes Sicherheitsteam massakriert, und Sie halten mir einen Vortrag über einen Eid und ein zweihundert Jahre altes Stück Papier?«
    »Unser ganzes Land beruht auf diesem

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