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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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für Frühstück, aber nichts passte besser zu Kaffee als Eier und Speck.
    Während er seine Mahlzeit verspeiste, war die Sonnenbrille dieser Reporterin ein Geschenk des Himmels. So konnte er in Ruhe beobachten, wer kam und verschwand, was die Kellnerinnen taten, wer auf die Toilette ging und wie lange blieb.
    Auch wenn Mels sie ihm nicht für diese Art der Beschattung geliehen hatte.
    Verflucht noch mal. Was hatte diese Frau bloß an sich, dass er sich wünschte, wieder unversehrt zu sein?
    »Noch Kaffee?«, fragte die Kellnerin neben seinem Ellenbogen.
    »Ja, bitte.« Er schob seinen Becher rüber, und sie goss nach. Dampf stieg kräuselnd auf. »Und noch eine weitere Runde von allem anderen, bitte.«
    Sie lächelte, als rechnete sie mit einem hohen Trinkgeld. »Sie sind ein guter Esser.«
    Wenn man nicht weiß, wo oder wann man das nächste Mal etwas kriegt, ist das auch schlauer, antwortete er im Kopf.
    Seine Reporterin traf ein, als er gerade mit Frühstück Nummer zwei fertig war. Sie sah suchend nach links, dann nach rechts; dann entdeckte sie ihn ganz hinten beim Notausgang und machte sich auf den langen Weg an einer Reihe leerer Tische vorbei.
    Ihre Wangen waren gerötet, als wäre sie gerannt. »Es muss ja voll gewesen sein, als Sie kamen.«
    »Ja.« Blödsinn – er hatte hinten sitzen wollen, falls er sich überstürzt verdrücken müsste.
    Die Kellnerin kam wieder mit ihrer Kaffeekanne. »Schön, Sie zu sehen – Kaffee?«
    »Ja, danke.« Mels zog die Jacke aus. »Und das Übliche.«
    »Mittagessen oder Frühstück?«
    »Mittagessen.«
    »Schon unterwegs.«
    »Essen Sie oft hier?«, fragte er, verwundert, dass ihn das interessierte.
    »Zwei-, dreimal die Woche, seit ich bei der Zeitung angefangen habe.«
    »Und wie lang ist das her?«
    »Eine Million Jahre.«
    »Komisch, Sie sehen gar nicht aus wie ein Dinosaurier.«
    Verhalten lächelnd, nahm sie einen Schluck Kaffee und kam zur Sache. Ihre Lippen wurden schmal, die Lider sanken herab.
    Mann … so sah sie echt heiß aus. Diese Eindringlichkeit. Diese Konzentration. In diesem Moment erinnerte sie ihn an ihn selbst …
    Und das war geradezu ein Wunder, in Anbetracht dessen, dass er über sie ungefähr genauso viel wusste wie über sich – und sie war quasi eine Wildfremde.
    »Also, was ist los?«, drängte er.
    »Sie sind tot.«
    »Und ich dachte, ich fühle mich nur so.«
    In der folgenden Pause spürte er, dass sie versuchte, ihn zu deuten. »Sie sind gar nicht überrascht«, stellte sie dann fest.
    Er starrte in seine halb leere Tasse und schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass mit dem Haus etwas nicht stimmt.«
    »Der Mann,dessen Namen Sie mir gegeben haben, war siebenundachtzig und ist vor fünf Wochen an Herzinsuffizienz gestorben.«
    »Für eine falsche Identität also nicht sonderlich gut geeignet.«
    »Das hört sich an, als hätten Sie Erfahrung mit so etwas.« Da er das nicht kommentierte, beugte sie sich vor. »Kann es vielleicht sein, dass Sie sich im Zeugenschutzprogramm befinden?«
    Nein, er stand auf der anderen Seite des Gesetzes … was auch immer das bedeutete.
    »Wenn das der Fall ist, dann passen die Marshalls aber nicht sehr gut auf mich auf.«
    »Ich hab eine Idee. Fahren wir doch zum Friedhof zurück, genau dahin, wo der Unfall passiert ist. Könnte ja sein, dass Ihnen da irgendwas wieder einfällt.«
    »Darum kann ich Sie nicht bitten.«
    »Haben Sie ja auch nicht. Ich hab es angeboten …« Sie brach ab. Runzelte die Stirn. Rieb sich die Augenbraue. »Gott, ich hoffe, ich werde nicht wie meine Mutter.«
    »Mag sie Friedhöfe?«
    »Nein, lange Geschichte. Egal, ich hab mir das Auto eines Freundes geliehen – ich könnte Sie hinfahren, wenn wir gegessen haben.«
    »Nein. Aber danke.«
    »Warum erkundigen Sie sich erst nach Ihrem Namen, wenn Sie dann nicht weitergraben wollen?«
    »Ich kann ein Taxi nehmen, meinte ich damit.«
    »Ach so.«
    Die Kellnerin erschien mit dem »Üblichen«, das sich als Hühnersalat auf Weizenbrot herausstellte, offensichtlich mit extra Tomaten und Pommes statt Chips.
    »Ich finde, dass ich Sie fahren sollte«, sagte Mels und griff nach dem Ketchup.
    Matthias beobachtete zwei Polizisten, die sich gerade an die Theke setzten. »Darf ich ehrlich sein?«
    »Ich bitte darum.«
    Er senkte das Kinn und blickte sie über den Rand der Ray-Ban-Brille hinweg an. »Ich möchte nicht, dass Sie mit mir allein sind. Das ist zu gefährlich.«
    Sie stockte, eine Pommes auf halbem Weg zum Mund. »Nehmen Sie es mir

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