Die Behandlung: Roman (German Edition)
meine verdammten Titten angefasst …«
»Also, jetzt reicht’s aber.« Er zögerte einen Augenblick und sah sich um. Wo soll ich die blöde Kuh bloß hinbringen? Ja, zum Auto. »Los, kommen Sie.« Er schob sie auf dem halb zugewachsenen Zufahrtsweg vorwärts. Seine Hand blutete, weil sie ihn gekratzt hatte. Über ihnen in der Luft krächzte eine Krähe oder eine Dohle und ließ sich in einem der riesigen Bäume nieder. Als sie sein Auto erreicht hatten, schob Caffery sie unsanft auf den Beifahrersitz und schloss die Tür hinter ihr ab. Sie versuchte, auf den Fahrersitz zu krabbeln, doch er kam ihr zuvor, riss die Tür auf, warf sich hinter das Steuer und stieß sie zur Seite. »Los, setzen Sie sich ordentlich hin – oder soll ich Ihnen vielleicht Handschellen anlegen?«
»Mieser Dreckskerl.«
»Ist mein völliger Ernst. Wenn Sie es nicht anders wollen, kann ich Ihnen gerne Handschellen anlegen.«
»Du verdammter Scheißer.« Sie stieß einen Seufzer aus und ließ sich dann in den Sitz zurückfallen.
»Schon besser …« Er startete den Wagen und drehte die Belüftung voll auf. Ihm selbst war zwar nicht sonderlich warm, aber die Frau war im Gesicht rot angelaufen und rang keuchend nach Luft. »Und bleiben Sie gefälligst auf Ihrem Hintern sitzen. Wie wär’s, wenn Sie sich zur Abwechslung mal ganz einfach wie ein normaler Mensch benehmen?«
»Unverschämtheit!« Sie richtete sich in ihrem Sitz auf und zeigte mit ihren abgenagten nikotingelben Fingern auf ihn. »Ist mir scheißegal, wer du bist – so redest du nicht mit mir, Drecksbulle!« Sie ließ sich keuchend wieder zurücksinken. »Wieso hab ich das nicht gleich gesehen, dass du ein Scheiß-Bulle bist? Diese bösen Augen. Typisch Bullen – wehrlose Frauen verprügeln, ja, das könnt ihr.«
»Jetzt beruhigen Sie sich doch endlich.« Er schob den Arm an ihr vorbei, und sie zuckte zusammen. »Ganz ruhig.« Dann zog er den Sicherheitsgurt auf ihrer Seite aus der Halterung. »Keine Angst – ich tue Ihnen nichts.«
Als er den Gurt vor ihrem mächtigen Leib vorbeiziehen wollte, senkte Lamb den Kopf und grub ihm die Zähne in den Arm.
»Verdammte Scheiße!« Ihre Kiefer umschlossen sein Fleisch wie ein Schraubstock. Er griff in ihr Haar, riss ihren Kopf zurück und schüttelte sie hin und her. »Loslassen. Loslassen, verdammte Scheiße, lass endlich los, du verdammte Schlampe!« Sie stieß einen Seufzer aus und ließ los, und er inspizierte ungläubig die dunkelblauen Male, die ihre Zähne an seinem Arm hinterlassen hatten. »Du miese kleine Hure!«
Er fuhr mit ihr auf einen Parkplatz neben der A134 und hielt nahe einem mit Graffiti besprühten Transformatorhäuschen, das inmitten eines wild wuchernden Feldes stand. Er parkte den Jaguar mit der Beifahrerseite direkt neben einer dichten Hecke, schaltete den Motor aus und sah sie an.
»So – jetzt wollen wir mal Klartext reden.« Er holte den Tabak aus dem Handschuhfach und fing an, sich eine Zigarette zu drehen. »Keine Ahnung, wieso die Kollegen von der Sitte dich noch nicht in ihrem Computer haben, aber das könnte sich verdammt schnell ändern. Und dann kannst du dich auf sieben bis zehn Jahre Knast einrichten. Allerdings sind sie dir bisher ja noch nicht auf die Schliche gekommen – und du weißt ja sicher, wer dafür sorgen kann, dass das so bleibt.«
»Ich hab noch nie jemand verpfiffen, wenn Sie das meinen.« Die goldenen Ohrringe an ihren – durch schweren Schmuck – ausgeleierten Ohrläppchen fingen bedenklich an zu wackeln. Ja, er war sogar ziemlich sicher, dass er – wann immer Tracey den Kopf bewegte – durch die Löcher ein winziges Stück Himmel sehen konnte. »Wenn Sie deswegen hier sind, können Sie sich gleich wieder verpissen.«
»Was mich interessiert: Gibt es unter den perversen Kumpeln deines Bruders einen Kerl, der gern beißt? So’ne miese Kreatur in Brixton, der gerne kleine Jungen beißt?« Er klebte das Zigarettenpapier zu und zeigte mit der Zigarette auf Tracey. »Jetzt wird es langsam ernst, Tracey, sehr ernst. Ich will von dir jetzt ein paar Namen hören – und zwar die Namen sämtlicher Freunde deines verblichenen Bruders.«
»Soll das’n Witz sein? Mich kriegst du nicht klein – du kannst mich mal.«
»Du bist doch auf Kinder spezialisiert, richtig? Du und dein Bruder Carl – ihr habt zu einem Pädo-Ring gehört. Ich habe die Videos selbst gesehen.«
»Waren doch nur Fälschungen, du Scheißer. Fälschungen.«
»So ein Schwachsinn. Aber sagen wir mal, du
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