Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
Schritte polterten die Treppe herunter.
Ein älterer Mann mahnte zur Vorsicht. »Warten Sie, verdammt, wir haben den Keller noch nicht überprüft.«
Wieder Lärm. »Jo, Sophie!«
Jo wühlte in dem Geröll, um die Hand durch das Loch zu strecken.
»Gott sei Dank, Jo.«
»Wir sind hier drin.«
Auf der anderen Seite setzte hektische Aktivität ein, und die Überreste der eingestürzten Decke wurden Ziegel für Ziegel abgetragen. Sie wiegte Sophie in den Armen. Das Mädchen war still und furchtbar kalt.
Gabe und die Feuerwehrleute gruben sich durch den Trümmerhaufen vor der Öffnung. Dann wurden Gipsplatten von der Wand gerissen, und Hände bohrten sich durch das Dämmmaterial.
»Sophie.«
Das Mädchen holte Luft. »Daddy?«
Jo verfolgte, wie Gabe die Wand förmlich in Stücke zerfetzte. Er beugte sich herein, ein Schatten im grellen Licht der Taschenlampen. Sie atmete auf. Noch nie in ihrem Leben war sie so sicher gewesen, dass sie einfach loslassen konnte, weil jemand anders gekommen war, der alles für sie übernahm.
»Sophie muss dringend versorgt werden. Bring sie gleich raus.« Ihre Stimme war nur ein schwaches Kratzen.
Gabe streckte die Hände nach seiner Tochter aus. Sie hing schlaff in seinen Armen, als er sie wegtrug.
Jo wollte ins Licht, an die Luft, doch sie konnte sich nicht hochziehen. Schließlich halfen ihr die Feuerwehrleute hinaus.
»Wie spät?«
»Mitternacht.«
Stunden waren verstrichen, ohne dass Sophies Wunde behandelt worden war. In dem kalten Kellergang legte Gabe seine Tochter vorsichtig neben die Wand. Jo bemerkte die verstreuten Trümmer, wo die Decke heruntergekracht war. Es roch nach Benzin.
Ein Feuerwehrmann griff nach ihrem Arm. »Kommen Sie, das Haus ist einsturzgefährdet.«
Sie deutete auf den Schutt. »Da drunter liegt ein Mann.«
Sie fuhren herum und richteten ihre Lichter auf den Hügel. Gabe beugte sich über Sophie und untersuchte den provisorischen Verband an ihrem Arm. Jo bemerkte, dass ihre eigenen Hände blutverkrustet waren.
»Sophie, schau mich an.« Gabes Stimme war rau. »Na komm schon, Cricket.«
Mit tanzenden Taschenlampen umringten die Feuerwehrleute den Geröllhaufen. »Da ist er«, rief einer. »Warum riecht es nach Benzin?«
Jo hinkte hinüber. »Er hatte einen Molotowcocktail.«
Die Uniformierten starrten sie beunruhigt an und wichen einen Schritt zurück.
Sie musterte Perry Ames. Seine Augen hingen an ihr.
»Da, die zerbrochene Flasche und der Lappen«, bemerkte einer der Männer.
Pray hielt Jos Blick stand. Sie kletterte auf den Haufen und beugte sich zu ihm.
»Was machen Sie da?«, rief ein Feuerwehrmann.
Sie legte ihm die Finger an den Hals und fand seinen Puls. Sie prüfte seine Pupillen. Er war bei klarem Verstand, wusste, was um ihn her vorging, und konnte ungehindert atmen.
Sie wandte sich an die Einsatzkräfte. »Er hatte eine Kehlkopfverletzung. Er kann sich nur mit einem Sprachgenerator verständigen.«
In seinen Augen schwelten Schmerz und ein raubtierhafter Zorn. Er formte die Lippen zu Worten, um stumm mit ihr zu reden.
Die Feuerwehrleute riefen nach einer Bahre und einem Rettungswagen. Dann machten sie sich daran, Pray aus den Trümmern zu graben. Er stank nach Benzin. Jo sah, dass er tief Luft holte. Der Kühlschrank lag auf seinen Schienbeinen. Er war eingekeilt, aber nicht tödlich verletzt.
Sie zogen ein zersplittertes Dielenstück weg, und er konnte seinen Arm bewegen.
Wie die Tochter, so der Vater. Er hatte ein Feuerzeug in der Faust. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, knipste er daran. Doch sein Daumen war zu schwach, und es sprang nicht an.
Wieder formte er mit den Lippen Worte und scharrte weiter an dem Feuerzeug. Sie beobachtete seinen Mund. Obwohl sie keine Expertin im Lippenlesen war, verstand sie ihn ohne Mühe.
Tot.
Schwarzer Punkt. »Sie wollen, dass ich Sie hier sterben lasse?«
Er bewegte den Daumen.
Sie nahm ihm das Feuerzeug ab und schnippte es an. Der Funke sprang zu einer hellen, klaren Flamme auf, die sich in Prays Augen spiegelte.
Sie hielt es ihm über die Brust. »Scheißkerl.«
Dann ließ sie es zuschnappen und schob es sich in die Tasche.
»Beten Sie für die Leute, die Sie auf dem Gewissen haben.« Sie wandte sich ab. »Die Namen habe ich übrigens nicht. Hatte sie auch nie. Die Einzige, die sie vielleicht gekannt hat, ist tot. Skunk hat sie abgefackelt. Darüber können Sie in der Todeszelle nachdenken.«
Mit großen Augen gafften die Feuerwehrleute sie an.
»Lasst ihn.« Jo
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