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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gefunden zu haben.
    »Scheiße.«
     
    Wieder klopfte Xochi Zapata an die Tür des Hotelzimmers. Immer noch keine Antwort. Nochmals überprüfte sie die Nummer, die sie sich notiert hatte. 1768. Es war das richtige Zimmer in der obersten Etage des Marriott. Sie hatte sie von dem Informanten, der den Fernsehsender angerufen hatte.
    Frustriert trat sie ans Geländer und spähte nach unten. Sechzehn Stockwerke weiter unten herrschte Hochbetrieb. Das Hotel besaß einen riesigen Lichthof. Die protzige Kundschaft fuhr in Glasaufzügen mit herrlicher Aussicht auf und nieder. Im Erdgeschoss speisten hundert Leute im Restaurant. Alles war geschmackvoll mit Halloween-Kürbissen dekoriert.
    Sie hängte sich ans Telefon. Ihr Kameramann suchte unten nach dem Informanten. Der Minibus stand draußen im Halteverbot.
    »Vergiss es, Bobby, hier oben ist niemand. Irgendein Trottel hat sich einen Spaß erlaubt.«
    »Mist. Dann lass uns abhauen. Der Bus kriegt noch Beulen, wenn wir nicht wegfahren.«
    Weiter hinten im Gang öffnete sich eine Tür. Xochi drehte sich um. Ein älteres, zum Ausgehen angekleidetes Paar trat aus dem Zimmer.
    »Bin unterwegs.«
    Sie kam sich blöd vor. So ein heißer Tipp - aus Asien importierte
Pharmazeutika, die mit gefälschten Etiketten an Drugstoreketten verkauft wurden, die die Herkunft nicht nachprüften. Eine Traumstory. Männer und Frauen in den besten Jahren, vergiftet mit gepanschten Medikamenten, das war viel besser als imitierte Calvin-Klein-Jeans. Für so was winkte ein Preis für Lokalsender, vielleicht sogar ein Job bei einer großen Fernsehstation. Sie klappte das Handy zu und folgte dem Paar zum Lift.
    Die ganze Mühe umsonst. »Verdammt«, murmelte sie vor sich hin.
    Hinter den beiden alten Leuten wartete sie auf den Fahrstuhl. Sie studierten einen Führer. Die Frau ergriff die Hand des Mannes und lachte leise. Süß, die zwei.
    Nein, bei dieser Sache anzubeißen war nicht blöd von ihr gewesen. Um an die großen Storys zu gelangen, musste man eben Risiken eingehen. Im Sonnenlicht strahlend, rauschte der Aufzug herunter. Ein Zimmermädchen schob ihren Putzwagen vorbei. Hinter ihr klickte es. Eine Brandtür. Xochi schaute sich um. Ein Mann schlenderte durch den Gang, die Hände in den Jackentaschen vergraben.
    Sie unterdrückte ein Schnauben. Eine Members-Only-Jacke - so was war doch schon seit Urzeiten aus der Mode.
     
    Jo stoppte das Video und starrte auf den Bildschirm.
    Xochi hatte vermutet, dass bei einer Aufgabe etwas schiefgelaufen war. Mannomann, schiefgelaufen traf die Sache nicht mal annähernd. Sie hatte ein mulmiges Gefühl. Offensichtlich war diese Geschichte durchgesickert. Skunk hatte davon erfahren, und anscheinend noch jemand anders - der Mann, der die Fäden zog.

    Sie rief beim Fernsehsender an. »Jo Beckett, ich muss dringend Xochi Zapata sprechen.«
    Die Reporterin war unterwegs. Sie konnten sie nicht verbinden.
    »Sie soll mich anrufen.«
    Als Nächstes wählte Jo die Nummer von Amy Tang.
     
    Der Mann in der Members-Only-Jacke steuerte auf die Fahrstühle zu. Er war klein und leicht gebeugt, das Haar hatte graue Strähnen. Sein Blick streifte Xochi nur kurz. Mit einem Pling öffnete sich der Lift, und das ältere Paar stieg ein. Xochi folgte. Die Türen setzten sich gleitend in Bewegung.
    »Ach, meine Brille«, seufzte die Frau. »Henry, schnell. Halt die Tür auf.«
    Der Mann stoppte die Türen, ehe sie sich schließen konnten. Mühsam schoben sie sich wieder auseinander, und die beiden traten hinaus.
    »Tut mir leid, Liebling«, sagte die Frau, als sie zu ihrem Zimmer zurücktaperten. »Irgendwie bin ich heute Morgen ganz zerstreut.«
    Xochi blickte ihnen nach.
    Plötzlich stand der Mann in der Members-Only-Jacke direkt vor dem Aufzug. »Halt.«
    Sie drückte auf den Knopf, damit sich die Tür nicht schloss. Der Mann regte sich nicht und starrte sie nur an. Sie spürte einen Schauer der Erregung. »Sind Sie derjenige, nach dem ich suche?«
     
    Amy Tangs Anschluss klickte sofort auf Voicemail. Jo wählte Tangs Nummer im Polizeirevier und hörte nur Klingeln.
    Ihr Blick zuckte wieder zum Monitor. Sie hatte das Video angehalten, doch selbst das stumme Standbild verströmte eine brutale Kraft.
    Der Club hat sich mit dem Falschen angelegt , hatte Scott Southern geschrieben. Und der Betreffende radierte jetzt aus Rache den Club aus. Für Jo kam es jetzt vor allem darauf an, Xochi zu warnen.
    Eigentlich musste der Reporterin doch klar sein, dass sie eine Zielscheibe war.

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