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Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Titel: Die beiden Seiten der Münze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Ladan
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trinken darf.“ lachte Gabriela. Nach einer halben Stunde hatte sie bereits drei volle Gläser Wein getrunken und Lynn nahm sich vor, mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Vielleicht konnte sie Gabriela ja auch dazu überreden, das Auto stehen zu lassen.
     
    Gabriela schien sich wunderbar zu amüsieren, während Lynn eher gelangweilt daneben saß. Ein Rechtsanwalt, der eng mit Lynn's Firma zusammenarbeitete, war auch zur Feier eingeladen worden. Er saß auf der anderen Seite von Gabriela und begann ausgiebig mit ihr zu flirten. Sie schien sich sehr geschmeichelt zu fühlen und hatte anscheinend vergessen, dass der Mann eine  Frau und drei kleine Kinder zu Hause hatte. Vertraulich legte er den Arm um Gabriela's Schulter und Lynn bemerkte, dass er die Hand auf den Oberschenkel ihrer Kollegin gelegt hatte. Gabriela's Wangen waren gerötet und sie war anscheinend schon ziemlich beschwipst.
     
    Lynn fühlte sich nicht für die Moral ihrer Kollegen zuständig und sah unauffällig auf ihre Uhr. Es war erst acht Uhr, viel zu früh um schon zu gehen. Man würde das als Beleidigung auffassen.
     
    Sie hatte keine Lust, sich an den Bürogesprächen am Tisch zu beteiligen und blickte sich um. Plötzlich stutzte sie. Lynn glaubte, jemanden ein paar Tische weiter zu erkennen. Der betreffende Tisch stand eher am Rand, fast im Dunklen und ein einzelner Mann saß dort. Ihre Kopfhaut begann zu kribbeln und sie fixierte die Person, um ihn besser sehen zu können. Er hatte sein Gesicht fast völlig im Schatten und starrte anscheinend reglos auf die Tischplatte. Die rechte Hand hatte er um ein Weinglas geschlossen, die andere trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte.
     
    Sie war ziemlich sicher, dass es Cedric war. Lynn wollte gerade aufstehen um zur Toilette zu gehen und um im Vorbeigehen nachzusehen, ob sie sich irrte, als sie ziemlich grob an der Schulter angefasst wurde. „Hallo Lynn, schön, dass du da bist.“  Es war Sven. Er war nicht mehr nüchtern, wenn sie in seine rotgeäderten Augen sah, hatte sie sogar den Verdacht, dass er ziemlich betrunken war. Sven stand leicht schwankend vor ihr. „Coole Feier, nicht wahr?“ Lynn nickte zustimmend und wünschte sich, er würde ihre Schulter loslassen. Er verstärkte den Druck jedoch noch und fragte: „Willst du dich nicht ein wenig zu uns setzen? Du sitzt hier alleine und Gabriela hat ohnehin nur Augen für diesen Kerl.“
     
    Um ihn schneller loszuwerden, versprach Lynn, sich nach der Toilette auf die andere Seite des Tisches zu setzen. Sven zog zufrieden ab und Lynn stand auf. Sie sah wieder zu dem anderen Tisch und fluchte leise. Er war weg. Sven hatte sie abgelenkt und anscheinend war er in der Zwischenzeit gegangen. Lynn fragte sich, ob sie sich vielleicht nur eingebildet hatte, Cedric gesehen zu haben.
     
    Den Rest des Abends ließ er sich nicht mehr blicken und Lynn verbrachte zwei recht anstrengende Stunden mit Sven und einigen anderen Kollegen bevor sie befand, dass sie lange genug ausgehalten hatte und es Zeit für den Heimweg war.
     
    Lynn schützte Kopfschmerzen vor und entschuldigte sich damit, dass sie am nächsten Tag noch viel Arbeit im Büro vor sich hatte. Jeder Versuch, Gabriela zum Gehen zu überreden, scheiterte kläglich. Ihre Kollegin weigerte sich lautstark und wurde von ihrem recht anzüglich grinsenden Verehrer noch bestärkt. Er versprach, Gabriela nach Hause zu bringen und Lynn wollte gar nicht darüber nachdenken, welche Gegenleistung er sich dafür versprach. Sie rief ein Taxi und fuhr nach Hause.
     
    In ihrem Bett fing Lynn an, sich Sorgen um Gabriela zu machen. Sie hätte vielleicht doch nicht alleine gehen sollen. Wer weiß, welche Dummheiten Gabriela machen würde, wenn sie betrunken war. Sie überlegte, ob sie ihre Kollegin  anrufen sollte, ließ es dann aber bleiben. Wahrscheinlich machte sie sich damit nur lächerlich.
     
    Am nächsten Tag war Freitag und Lynn freute sich, weil sie ein mutterfreies Wochenende vor sich hatte. Sie begann die beiden freien Tage zu planen. Im Naturhistorischen Museum sollte am Samstag eine neue Ausstellung zum Thema „Mumien aus dem Moor“ eröffnet werden und im Kino gab es einige interessante Filmstarts. Vielleicht würde sie Alex fragen ob er Lust hätte, sie zu begleiten.
     
    Das Wochenendprogramm war zwar nicht unbedingt aufregend, aber Lynn wollte sich ohnehin von der anstrengenden Arbeitswoche erholen. Sie war jeden Tag länger im Büro geblieben um sich in das neue Computerprojekt

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