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Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Titel: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Standiford
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unsere Namen wurden aufgerufen und alles, und Norrie machte ihren Knicks. Doch bevor Brooks ihre Hand ergreifen konnte, rannte sie los. Alle flippten aus. Später fand euer Dad eine Nachricht in seiner Jacketttasche. Sie ist mit Robbie nach New York durchgebrannt!«
    »Kommt Norrie zurück?«, fragte mich Sassy. »Oder ist sie für immer weg?«
    »Sie kommt bald wieder«, sagte ich, doch dann dachte ich: Vielleicht auch nicht. Was, wenn nicht?
    Nein, dachte ich. Sie ist unsere Schwester. Sie muss einfach zurückkommen.
    Und um sie wissenzulassen, dass sie willkommen war, entschied ich, in meinem Blog über ihr heroisches Abenteuer zu schreiben. Um meine Unterstützung zu zeigen. Weil Sassy und ich vielleicht die Einzigen waren, die auf ihrer Seite standen.
    Aber offenbar sah Norrie das anders. Niemand sieht, worum es mir in dem Blog geht. Keiner versteht mich.

Elf
    myevilfamily.com
    Warum Weihnachten nervt
    Es nervt einfach. Ich habe gerade keine Lust, das näher zu erklären.
    JANE IST OFF.
    Ich habe das Gefühl, das Ganze hier ist eine einzige Entschuldigung. Und – ich will ehrlich mit Dir sein – es macht mir keinen Spaß.
    Norrie kehrte am Heiligabend gegen Mittag von ihrem New-York-Abenteuer zurück. Sie hatte einen Haufen Geschenke dabei und schloss sich in ihr Zimmer ein, um alles einzuwickeln. Robbie war in New York geblieben, wo er die Weihnachtsfeiertage mit seinen Eltern verbringen wollte. Bis zu dem Moment, als sie auf mich traf, machte sie einen glücklichen Eindruck.
    Sie kam vor dem Abendessen nach unten, um ihre Geschenke unter den Baum zu legen. Ich drückte mich verunsichert im Zimmer herum. Sie hatte noch nicht mit mir geredet, zumindest nichts Bedeutsames.
    »Du kannst aufhören, hier rumzuschleichen, Jane«, sagte sie. »Ich verzeihe dir.«
    »Du verzeihst mir? Was denn?«
    Sie warf mir eine silbern eingepackte Schachtel an den Kopf. Ich duckte mich. »Wenn du so fragst, werde ich dir nicht verzeihen.«
    »Okay, okay. Tut mir leid, dass ich deinen Privatkram im Internet verbreitet habe.«
    » Danke . Oh, Mann.«
    »Bist du sicher, dass du mir verzeihst? Du wirkst nicht, als wärst du besonders zufrieden mit mir.«
    »Bin ich auch nicht, aber ich komm schon darüber hinweg, schließlich ist Weihnachten und wir sind eine Familie und ich hab dich lieb. Ich verzeihe dir, heilige Johanna, dass du die ganze Familie mit auf den Scheiterhaufen schleppst.«
    »Das klingt nicht besonders überzeugend.«
    »Gut. Ich geb’s auf.«
    Ich ließ mich auf den bequemen gelben Sessel neben dem Beistelltischchen fallen, auf dem der Süßigkeitenteller stand, und nahm mir ein Zimtbonbon. Es kam mir richtig vor, etwas Brennendes zu spüren, selbst wenn es nur der Zimt in meinem Mund war. Im Kamin loderte ein kleines Feuer und aus der Küche drang der Duft von Zuckerplätzchen. Ginger und Miss Maura hatten das Haus mit Girlanden aus Stechpalmen und Kiefernzweigen dekoriert und einen großen Kranz an der Haustür aufgehängt. Die Stimmung war trotzdem nicht besonders festlich. Die Luft vibrierte nur so vor Spannung. Doch zumindest spürte man Betriebsamkeit und es war klar, dass etwas passierte.
    »Bekomme ich was Schönes von dir zu Weihnachten?«, fragte Norrie.
    Ich hatte ihr eine blaue Strickjacke gekauft. »Klar, gefällt dir bestimmt.«
    »Du bist dir immer mit allem so sicher.« Zum ersten Mal, seit sie zurück war, sah sie mir in die Augen; ihre Wut auf mich verebbte allmählich. Wenn sie in der entsprechenden Stimmung ist, kann sie richtig mütterlich sein. Eigentlich kann ich das nicht ausstehen, aber ihre Mütterlichkeit hat uns schon oft davor bewahrt, einander die Augen auszukratzen.
    Es war vier Uhr – bis zum großen Weihnachtsfest bei Dir mussten wir nur noch ein paar Stunden totschlagen. Daddy-o war zum Bahnhof gefahren, um St. John abzuholen. Sully besorgte mal wieder auf den letzten Drücker Geschenke und Ginger ruhte sich oben in ihrem Zimmer auf der Chaiselongue aus. Sassy und Takey kamen aus der Küche, wo sie Miss Maura beim Verzieren der Weihnachtsplätzchen geholfen hatten. Takey klebten Krümel am Kinn. Er fing an, unter dem Baum herumzukriechen und sich die Namen auf den Päckchen anzuschauen.
    Er nahm eine viereckige Schachtel von Norrie hoch und schüttelte sie. »Hast du mir was aus New York mitgebracht?«, fragte er.
    »Mm-hmm.« Sie verteilte ihre Päckchen unter dem Baum, damit sie nicht alle an einer Stelle lagen.
    »Haben Ginger und Daddy-o dich dafür bestraft, dass du

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