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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Becker persönlich.« »SS Nulleins?« Niles deutete wieder auf den Hubschrauber. »Mit dem Ding?« »So weit wir kommen«, antwortete Charity achselzuckend. Verdammt, was war nur mit ihr los? Plötzlich fiel es ihr schwer, weiterzusprechen. »Wir alle drei, Niles«, sagte sie. Niles verzog die Lippen, aber sie wusste nicht einmal, ob es ein Lächeln sein sollte. »Ist da drinnen Platz für drei Passagiere?« Charity schüttelte wortlos den Kopf, und auch Niles schwieg fast eine Minute lang. »Dann wünsche ich euch viel Glück«, sagte er schließlich. »Du... kommst nicht mit?« Niles lächelte jetzt wirklich. »Nein, Captain. Auch nicht, wenn Sie es mir befehlen.« »Du weißt, was das bedeutet?« fragte sie sehr leise. Niles nickte abermals. Sein Gesicht war wie eine Maske aus Stein. Nach einer Weile drehte sie sich einfach herum und gab Mike ein Zeichen, den Helikopter zu landen, damit sie wieder einsteigen konnte. Als der Helikopter eine halbe Minute später wieder startete, beugte sie sich noch einmal im Sitz vor und blickte in die Tiefe. Niles stand zusammen mit einer dunkelhäutigen Frau und einem vielleicht zehnjährigen Mädchen hinter dem Haus. Die Frau winkte ihnen zu. In den Armen des Kindes lag eine Maschinenpistole, aber es hielt sie nicht wie eine Waffe, sondern so, wie ein Kind eine Puppe hielt, in beiden Armen und fest gegen die Brust gepresst.
    Charity vergaß dieses Bild nie wieder. Sie waren hundert Meilen von New York entfernt, als die Stadt unterging, und trotz der großen Entfernung konnten sie es sehen. Der Tag war sehr klar, und sie flogen jetzt sehr hoch, so dass die Türme Manhattans noch immer als verschwommene Silhouette vor dem Horizont zu erkennen waren. Als es geschah, wendete Mike den Hubschrauber und hielt ihn reglos in der Luft, so dass sie das schreckliche Schauspiel in allen Einzelheiten verfolgen konnten. Es war eine Art Nebel, der aus dem Nichts kam und sich wie eine halbdurchsichtige riesige Kuppel über New York stülpte; die Faust eines Giganten, die sich lautlos um die Millionenstadt schloss und alles Leben darin auslöschte. Die steinernen Giganten Manhattans stürzten nicht, es gab keinen Rauch, keine Flammen, auch keine  schreckliche Explosion, die die Stadt vom Angesicht der Erde fegte. Sie dachte an das reglos daliegende Haus, das Niles und der Soldat vor fünf Tagen entdeckt hatten, und plötzlich wusste sie, dass es dieselbe fürchterliche Macht war, die jetzt nach der ganzen Stadt griff und alles Leben darin auslöschte - schnell und gnadenlos und gründlich. Die Glocke aus grauem Nichts blieb nur für wenige Minuten über der Stadt, ehe sie sich aufzulösen begann, sehr langsam und ungleichmäßig, als wäre die Macht, die sie bisher in ihrer Form gehalten hatte, urplötzlich erloschen und gäbe sie nun dem Wind preis. In der Kuppel aus waberndem Nebel entstanden große, wirbelnde Risse... schließlich war es nur noch ein dünner Schleier, aus dem die Wolkenkratzer Manhattans emporwuchsen wie abgestorbene Bäume aus einem nebelverhangenen Motor. Mike wendete schweigend den Hubschrauber und brachte die Maschine wieder auf Kurs. Keiner von ihnen sprach ein einziges Wort, bis sie das erste Mal zwischenlanden mussten.

12. Dezember 1998
    Der Kontrollraum glich einem Hexenkessel. Das Licht flackerte in hektisch pulsierendem Rot, und die Sirenen schrillten und schrillten. Sie hielt nach Becker Ausschau, konnte ihn aber nirgends entdecken, was aber kein Wunder war: In dem riesigen Computersaal herrschte das reinste Chaos. Die Karte auf dem Wandschirm war verschwunden; statt dessen zeigte der riesige Monitor jetzt einen Ausschnitt einer der oberen Etagen; welche, konnte Charity nicht genau erkennen, denn das Bild war voller Staub und Rauch und fliegender Trümmer. Sie sah fliehende Menschen, hinter ihnen ein riesiger Schatten. In die aufgeregten Rufe der Zentralbesatzung mischten sich gellende Schreie und das gedämpfte Krachen von Explosionen. Endlich entdeckte sie Becker - er stand auf der anderen Seite der Zentrale, auf halber Höhe der Treppe, die zu der rundum laufenden Empore hinaufführte. Charity rief seinen Namen, winkte aufgeregt mit den Armen und schaffte es tatsächlich, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Becker blieb stehen, erwiderte ihr Winken und wartete ungeduldig, bis sie sich durch das Chaos in der Zentrale zu ihm durchgekämpft hatte. »Was ist passiert?« fragte sie erregt. Becker deutete mit einer fast wütenden Kopfbewegung auf

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