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Die beste Lage: Roman (German Edition)

Die beste Lage: Roman (German Edition)

Titel: Die beste Lage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaetano Cappelli
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dort ebenfalls kein Tag vergeht, an dem nicht eine Frau aus den mehr oder weniger gleichen Gründen übel zugerichtet wird. Genauso wahr ist jedoch auch, dass sich die Frau, sobald sie über Bildung und Geld verfügt, also über die Dinge, die sie als Angehörige der westlichen Mittelschicht ausweisen, als nicht weniger grausam, wenn auch weniger gewalttätig erweist als der Mann.
    In der Tat: Wenn eine Frau beschließt, ihren Gatten nicht wegen eines Verschuldens desselben, sondern aus einem x-beliebigen Grund zu verlassen, sagen wir, weil sie sich in einen anderen verliebt oder es einfach satthat, dass er ihr im Weg herumsteht, dann wird, obwohl juristisch gesehen sie für den Vertragsbruch verantwortlich ist – und was ist eine Ehe denn anderes als ein Vertrag? –, dennoch der schuldlose Ehemann bestraft, weil er die Wohnung und die Kinder sowie einen beträchtlichen Teil seines Gehalts ihr überlassen muss, wobei von Letzterem vielleicht sogar noch der neue Partner seiner Exfrau profitiert, während er selbst zu seinen Eltern zurückkehren muss – vorausgesetzt, diese wollen oder können ihn bei sich aufnehmen – oder sonst wie im Elend zu versinken hat. So mancher Obdachlose, der durch die Straßen unserer großen Städte streift, ist ein Unglücklicher, den diese wirtschaftliche Situation überfordert hat.
    Zum Glück traf das auf Riccardo nicht zu, der als schwächerer Partner keinen Cent für die Frau würde lockermachen müssen und der als Getrenntlebender nur einige Zeit in der gefürchteten tristen Einzimmerwohnung mit Kochnische auszuharren hätte, bis die alte Bleibe, in der er mit seiner kleinen Familie eine glückliche Zeit verlebt hatte, von ihren gegenwärtigen Bewohnern geräumt würde. Diese Gedanken hatte er mit einem Seufzer abgeschüttelt, dann noch eine halbe Stunde herumgeschmökert und war gerade im Begriff, das Licht auszumachen, als er seine Frau heimkommen hörte.
    Früher als üblich sogar. Es war erst zwei Uhr.
    Neobarocke Wollust
    Ihre Absätze hallten im Eingang wider. Mit federnden Schritten ging Eleonora in Richtung Schlafzimmer, als sie plötzlich langsamer wurde und stehen blieb. Sie musste das Licht im Wohnzimmer gesehen und begriffen haben, dass er zurückgekehrt war. Erneute Geräusche von Absätzen. In seine Richtung. Er sah Eleonora in der Tür stehen. Sie näherte sich ihm mit einem leisen Lächeln um die Lippen. Ohne ein Wort zu sagen. Jetzt hatte er sie direkt vor sich.
    Verdammt, war sie riesig. Groß. Stattlich. Riesig. Ein Koloss von einem Weib. Er betrachtete sie von unten. Breit. Imposant. Arrogant. Despotisch. Falsch – ja, falsch . Unmenschlich – ja, eine Rabenmutter, zweifellos. Und lasziv. Eine Nutte. Sagen wir es freiheraus: eine große, eine riesengroße Nutte.
    »Fass mich an!«, befahl sie.
    Er leistete keinen Widerstand und streckte eine Hand aus nach den beiden Fleischsäulen, die ihre Schenkel waren, ins Dunkle hinein.
    Sie zog sich nicht zurück, typisch für Eleonora, die ihn verhöhnen wollte. Vielmehr machte sie eine kleine Bewegung – machte den Schritt breit, wie man sagen könnte. Ein Zeichen der Akzeptanz. Der Zulassung zum Tempel, in ihrem Fall.
    Er ließ die Finger über ihre glatte Haut gleiten, über das weiche, sanft gewellte Fleisch bis hinauf zum Rand des … aber was heißt hier Höschen? Sie trug einen Tanga! Einen Tanga mit Le-o-par-den-mus-ter , und damit nicht genug! Um die Taille herum hatte der Tanga einen Goldbesatz, wie Riccardo sah, als er ihren Rock hochschob. So ein Flittchen! Und darunter ein richtiger See, wie er fühlte, als er die Finger hineintauchte.
    In diesem Moment zog sie ihn an ihre Möse – hielt sie ihm zum Lecken hin, besser gesagt. Nach getanem Werk fingerte er sich nach oben, um ihre Bluse aufzuknöpfen oder sie ihr vielmehr vom Leib zu reißen, wobei dieser Akt nicht nur mit einem Überschuss an Rhetorik einherging, was normalerweise ihn zum Lachen gebracht hätte, sondern auch eine gewisse Verachtung für die Kosten des Kleidungsstücks implizierte, was normalerweise sie zur Weißglut getrieben hätte – aber an dem, was hier ablief, war sowieso nichts »normal«. Sie hassten sich . Sie hätten sich an die Gurgel springen können.
    Tatsächlich verkrallte sie sich in seinen Haaren und riss ihm über dem Nacken ein ganzes Büschel aus, um seinen Mund von ihren kolossalen Titten fernzuhalten, während er diese zusammenpresste und aus dem Büstenhalter zog, der – Nein! Doch! – tatsächlich ebenfalls

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