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Die beste Welt: Roman (German Edition)

Die beste Welt: Roman (German Edition)

Titel: Die beste Welt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Lord
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bleiben und …«
    Ich stutzte. » Connie einen Antrag machen? Was ist aus dem Burschen geworden, von dem du andauernd erzählt hast – hieß er nicht Davi?«
    »Nun ja, Liebes«, sie senkte ihre Stimme zu einem kaum hörbaren Flüstern, »ich wollte dich nicht schockieren, aber Connie war immer diejenige, die ich eigentlich im Auge hatte. Davi ist ihr Mann, und ich glaube , ich habe es fast geschafft, sie zu überzeugen, dass sie ohne ihn besser dran ist.«
    Ich legte den Kopf schräg und dachte nach. »Mama«, sagte ich endlich, »du bist ja im Herzen doch noch eine Siedlerin, also nimm mir nicht übel, was ich jetzt frage. Bist du sicher, dass sie sich für dich interessiert, oder sind es vielleicht eher alle beide? «
    Meine Mutter wollte empört auflachen, dann hielt sie plötzlich inne und sah mich erst überrascht und dann bestürzt an.
    »Siehst du? Mir scheint, du solltest deine Wohnung doch lieber noch eine Weile behalten. Es ist besser, wenn Maria und Gracie zu mir ziehen. Ich werde ohnehin meistens in der Sadiri-Kolonie zu tun haben, und wenn Maria näher an den besten Instituten wohnt, kann sie sich nicht mehr ganz so leicht um die Therapie herumdrücken.«
    »Aber Liebes«, protestierte meine Mutter, »willst du dir Maria wirklich aufhalsen? Ich würde dir dringend davon abraten. Es sei denn, du hättest vor, mit jemand anderem zusammenzuziehen.«
    Zu viel Ntshune-Erbe in meiner Familie. Viel zu viel. Schon blitzte es in ihren Augen auf.
    »Es gibt tatsächlich jemanden.«
    Sie beugte sich neugierig vor. »Nun sag schon! Wie ist er? Wie alt ist er? Es ist doch ein Er , nicht wahr?«
    Er ist Sadiri. Und damit nicht genug, ein Sadiri-Gelehrter, und sogar noch älter als du. »Waren wir nicht eben noch bei deinem Liebesleben?«, fragte ich in dem Versuch, meine Würde zu bewahren.
    »Oh, das habe ich gründlich verkorkst«, bedauerte sie.
    Ich übertrug einen Satz Kontaktdaten von meinem auf ihren Kommunikator. »Da. Das ist meine Freundin Gilda. Sie ist reizend, sie ist kontaktfreudig, und sie kann dir jede Menge guter Ratschläge dazu geben, wie man im polyamourösen Stadtleben zurechtkommt. Aber … fang bitte nichts mit ihr an. Das wäre mir peinlich.«
    Ich griff nach meinem Terminal. »Ich werde in den nächsten zwei Wochen alles in die Wege leiten, damit Maria in meine Wohnung ziehen kann. Bitte versuche, sie bis dahin zu überreden. Ich werde mein Möglichstes tun, um sie wieder in die Therapie zu bekommen, aber ich glaube, schon eine Halbtagsstelle könnte Wunder wirken. Die Credits, die sie nach der Scheidung als Abfindung erhalten hat, werden schließlich auch nicht ewig reichen. Und nun zu Rafi. Wie geht es ihm?«
    »Er ist todunglücklich«, gestand sie und sah mich tief bekümmert an.
    Das machte mich betroffen. Während unserer Kinder- und Jugendzeit war sie immer für uns da gewesen. Jetzt in ihrem Alter hätten ihr solche Lasten erspart bleiben sollen. »Schon gut. Ich besuche ihn morgen.«
    So kam es, dass ich am zweiten Tag, nachdem der Konsul Hilfe angefordert hatte, meinen Neffen in seinem Internat aufsuchte. Zum Glück war Rafi nicht wirklich todunglücklich, sondern stand nur unter ganz normalem Stress durch die neue Umgebung, und weil er mitten im Schuljahr angekommen war, wenn die Freundschaften bereits besiegelt und die Hierarchien geklärt sind. Auch betrachtete er die Zeit dort als Strafe und nicht als Privileg oder als Auszeichnung gegenüber dem durchschnittlichen Cygnier. Wir schlenderten über das makellos gepflegte Schulgelände, und ich munterte ihn auf, so gut ich konnte.
    »Das sind hier alles solche Angeber. Verständigen sich von Geist zu Geist. Bringen sogar Papierfetzen zum Schweben«, klagte er mürrisch, ohne seine abweisende Haltung aufzugeben.
    Ich musterte ihn und stellte fest, dass er sechs Zentimeter gewachsen war, und dass sich sein ehemals niedliches Gesicht rasch in ein gut aussehendes verwandelte und er dabei weniger linkisch wirkte als der durchschnittliche Teenager. Er hätte beliebt sein können. Wahrscheinlich gab er sich einfach keine Mühe. »Ich habe dein Psi-Profil gesehen. Du bist stärker als alle anderen. Warum gibst du nicht auch ein wenig an?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich könnte alle dazu bringen, mich zu mögen, aber seltsamerweise wird so etwas nicht gern gesehen. Und was die Telepathie angeht – vermutlich ist da niemand, mit dem ich wirklich reden möchte.«
    »Hmm«, machte ich. »Wer ist hier deine unmittelbare

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