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Die beste Welt: Roman (German Edition)

Die beste Welt: Roman (German Edition)

Titel: Die beste Welt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Lord
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der kurzen stumpfbraunen Krause – schweigend an, ohne sich weiter zu meinem mehr als un-sadirischen Aussehen zu äußern, doch dann zuckte er leicht die Achseln und gab nach. »Zeigen Sie mir den Kommunikator.«
    Ich gab ihm das Gerät und wartete aufgeregt, während er es öffnete, das Innenleben betrachtete und gelegentlich einen Blick auf sein Terminal warf, das die technischen Daten zeigte. Dann lehnte er sich zurück, kniff nachdenklich die Augen zusammen und sah seinen Fingern beim Trommeln zu, als könnten sie ihm mehr verraten. Endlich griff er wieder nach dem Terminal und machte mündlich und schriftlich etliche Eingaben, darunter mindestens eine Nachricht, wie ich am unverkennbaren Klang des »Senden«-Tons erkannte.
    Zu guter Letzt zog er einen Datenchip aus seinem Terminal, stand auf und reichte ihn Dllenahkh. »Dllenahkh, auch wenn Botengänge sonst sicher nicht zu deinen Aufgaben gehören, sei doch so freundlich, und bring das persönlich in die Kommunikationszentrale des Konsulats. Die Daten sind streng vertraulich und müssen möglichst bald weitergeleitet werden.«
    Dllenahkh verneigte sich, beruhigte mich mit einem raschen Blick und verließ den Raum. Ich sah ihm nach und fühlte mich noch verlassener als zuvor. »Exzellenz«, bat ich kläglich, »könnten Sie mir nicht sagen, was jetzt geschieht?«
    Der Konsul setzte sich wieder. Er wirkte mit einem Mal sehr müde. »Ich könnte, aber sollte ich auch? Ich will Ihnen keine übertriebenen Hoffnungen machen, Ms. Delarua. Sie haben richtig vermutet, ich verfüge tatsächlich über Kenntnisse, die zu einer schnelleren Rettung führen könnten – aber Kenntnisse allein genügen nicht. Für eine rasche Lösung bräuchte ich technische Hilfsmittel auf einem Niveau, das uns heute noch nicht zur Verfügung steht.«
    Mir sank der Mut. Er sah meine Enttäuschung und erbarmte sich. »Eine schwache Hoffnung gibt es. Ich habe einen Hilferuf abgesetzt. Ob er beantwortet wird, ist nicht sicher, aber mehr kann ich nicht tun.«
    »Wer ist es? Wie schnell können diejenigen hier sein?« Ich wollte meine Aufregung beherrschen, aber die Worte sprudelten dennoch viel zu schnell, zu ungeduldig über meine Lippen.
    Er schlug die Augen nieder, und sein Unterkiefer spannte sich, als müsste er etwas zurückhalten. Nach kurzem Schweigen seufzte er: »Ich bedaure sehr, Ms. Delarua, aber das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen.«
    Ich machte den Mund auf, um ihn anzuflehen, hielt inne, machte ihn wieder zu und zog leicht die Stirn in Falten. »Sie können es nicht sagen«, wiederholte ich.
    Er hob kurz den Blick und sah mich Verständnis heischend an. »Ich kann es nicht.«
    Mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich schluckte und zwang mich zur Ruhe. »Ich verstehe, Exzellenz. Zumindest … hoffe ich es.«

15
    EIN UNERWARTETER ENGEL
    Am Tag nach meinem Gespräch mit dem Sadiri-Konsul besuchte ich meine Mutter.
    Der Zeitpunkt war nicht allzu glücklich gewählt, denn Maria und Gracie wohnten noch bei ihr. Rafi kam nur jedes zweite Wochenende von der Schule nach Hause, und meine Mutter war dazu übergegangen, sich über längere Zeiträume bei einer Freundin einzuquartieren, die sich ebenfalls im Ruhestand befand, deren Wohnung aber nicht vom Nachwuchs mit Beschlag belegt war. Zugegeben, das hört sich ziemlich unfreundlich an, aber es war mein erster Eindruck. Als ich dann dort war, konnte ich meine Mutter nur zu gut verstehen. Maria weigerte sich, die Therapie fortzusetzen – nein, weigern ist ein zu starkes Wort. Sie war apathisch. Das andere Extrem war Gracie, die plötzlich alles auslebte, was jahrelang unterdrückt worden war. Meine Mutter war mit ihrem Latein am Ende und musste von Zeit zu Zeit in die Normalität flüchten.
    »Liebling, sie ist meine Tochter, und ich liebe sie, aber sie treibt mich in den Wahnsinn«, gestand sie mir. Wir saßen bei ihr auf dem Balkon und erörterten Strategien, wobei wir das Gebrüll aus der Küche, wo Maria ihr Töchterchen dazu zu bringen versuchte, ihren Teller leer zu essen, geflissentlich überhörten.
    Ich appellierte mit Grabesstimme an ihre Vernunft. »Diese Familie hat den Anteil an Wahnsinn, der ihr zusteht, bereits voll ausgeschöpft, Mama. Wenn du auch noch den Verstand verlierst, ist niemand mehr da, der Halt bieten kann.«
    »Aber was soll ich denn tun? Stell dir vor, ich hatte sogar schon in Betracht gezogen, Connie einen Antrag zu machen, nur um diesen Haushalt endgültig verlassen zu können. Maria könnte in der Wohnung

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