Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
Vom Netzwerk:
und seine peinliche Situation zu amüsieren. Als Miss O'Brian ihn bat die Scherze auf Kosten seines Bruders doch sein zu lassen, sagte er nur: „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Vielleicht wird ihm das eine Lehre sein.“ Aber trotz allem war offensichtlich, wie sehr er sich um seinen kleinen Bruder sorgte. Er hatte noch vor dem Frühstück eine Nachricht auf die Black Creek Ranch schicken lassen, um seinem Vater Bescheid zu geben, da er nicht bereit war Charlie aus den Augen zu lassen.
    Am Abend tauchte dann Mr. Sullivan auf, um seinen verlorenen Sohn nach Hause zu holen, der sich versuchte mit einem dümmlichen Grinsen aus der Sache herauszureden. Die Standpauke blieb ihm dennoch nicht erspart.
    Da es bereits Samstagabend war, beschloss Mr. Sullivan aus lauter Dankbarkeit Miss Finney einfach gleich mitzunehmen, damit sie den Sonntag wieder mit der Familie verbringen konnte. Diesmal ließ die junge Frau sich nicht so lange bitten und auch Luke schien dem Vorschlag alles andere als abgeneigt zu sein. Und so waren im Handumdrehen die nötigsten Sachen zusammengepackt und die Sullivans inklusive ihrer Adoptivtochter und -schwester, wie Charlie scherzhaft sagte, saßen auf der Kutsche, um auf die Ranch hinauszufahren.
    Als sie in der Abenddämmerung auf den Hof einfuhren, hatte Steffiney das warme Gefühl irgendwie nach Hause zu kommen. Auf ihrem Gesicht lag ein zufriedenes Lächeln, als Luke sie von der Kutsche hob und sie gemeinsam ins Haus gingen.
    Prudle hatte das Abendessen vorbereitet, murrte zwar, dass man ihr hätte sagen müssen, dass die Missy mitkommt, damit sie alles vorbereiten konnte, aber gab bald Ruhe, da ihre Freude die junge Frau wiederzusehen doch bei Weitem überwog.
    Als sie nach dem Essen alle beisammen im Salon saßen, fragte Josh seinen älteren Bruder: „Luke, hast Du schon gehört, dass Danvers wieder in der Stadt ist?“
    Der Angesprochene blickte überrascht auf und dann sofort zu Miss Finney. Die war in ihrem Sessel etwas aufgefahren und rot angelaufen. Irgendwie hatte sie geglaubt, dass Luke seiner Familie von dem kleinen Vorfall vor dem Gemstone erzählt haben würde, aber ganz offensichtlich hatte er das nicht. Ein wahrer Gentleman.
    Etwas unruhig rutschte Steffiney in ihrem Sessel hin und her und schaute erwartungsvoll zu Luke.
    „Ja, ich hatte schon einen kleinen Zusammenstoß mit ihm“, sagte der lediglich. Mr. Sullivan zog die Augenbrauen zusammen und Josh, dem Finneys Reaktion natürlich nicht entgangen war, konnte sich nicht verkneifen nachzuhaken.
    „Wieso bist Du denn mit ihm zusammengestoßen?“ Mit einem schalkhaften Grinsen drehte er sich dann zu Miss O'Brian, die seiner Meinung nach irgendetwas von dieser Geschichte wusste. „Danvers ist ein stadtbekannter Säufer und er taucht hier einmal Jahr wieder auf. Und gegen Luke hegt er eine besondere Abneigung.“
    So gerne Steffiney die Sullivans auch mochte, sie wollte nicht unbedingt, dass sie von dieser unerfreulichen Geschichte erfuhren. Wie würde es sich nur anhören, wenn Luke erzählte, dass er sie im Dunkeln vor dem Gemstone vor einem Säufer hatte verteidigen müssen! Sie müssten ja denken, sie hätte nichts Besseres zu tun als sich den Gestalten, die dort verkehrten, an den Hals zu werfen! Aus lauter Verzweiflung ergriff sie die Flucht nach vorn, so dass Luke eine Antwort erspart blieb.
    „Ach und wieso mag er Luke nicht? Falls die Frage nicht zu indiskret ist“, brachte sie mit einem verunglückten Lächeln hervor.
    Luke lächelte ebenfalls etwas schief. Offensichtlich war ihm nicht ganz wohl dabei Miss Finney wissen zu lassen, warum Danvers so schlecht auf ihn zu sprechen war.
    „Nein, ganz Green Hollow kennt die Geschichte. Früher oder später würden Sie sie sowieso hören. Erzähl ruhig, Josh.“
    Der ließ seinen Blick zwischen Miss Finney und seinem älteren Bruder hin- und herwandern und grinste breit. Jetzt würde die ganze Sache vielleicht ein bisschen Fahrt aufnehmen. Seiner Meinung nach schlichen Luke und die junge Frau eh schon viel zu lange umeinander herum wie die Katze um den heißen Brei. In seinen Augen war es offensichtlich, dass die beiden sich voneinander angezogen fühlten, aber in ihrem halsstarrigen Stolz lieber so taten, als würden sie sich nicht leiden können.
    „Danvers kam vor fünf Jahren nach Green Hollow und hat hier Schürfrechte für einen Silberclaim erworben. Am Anfang sah es ziemlich gut für ihn aus. Er machte jede Menge Geld, war überall

Weitere Kostenlose Bücher