Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
Vom Netzwerk:
beliebt, gab im Saloon stets einen aus und kaum drei Monate später hatte er sich mit dem hübschesten Mädchen im Ort verlobt. Mary-Sue Sutter.“
    Finney hatte einige Mühe in dieser Erzählung den kleinen heruntergekommenen Mann vom Gemstone wiederzuerkennen. Hätte sie nicht gewusst, um wen es ging, dann hätte sie nach dieser Geschichte eher vermutet, dass es um Jim Reed ging.
    „Was ist denn mit dem Mann passiert? Ich meine, besonders erfolgreich sah er nicht gerade aus...“ Abrupt stoppte die junge Frau, als ihr klar wurde, dass sie sich soeben verraten hatte. Zwar trafen sie sofort von allen Seiten prüfende Blicke, aber Josh erzählte sofort weiter, sodass ihr eine Erklärung erspart blieb.
    „Mary-Sues Bruder war ein enger Freund von uns und Luke konnte Danvers von Anfang an nicht leiden. Also hat er Mary-Sue vor ihm gewarnt und sie gebeten, Danvers nicht gleich von der Stelle weg zu heiraten. Kein Mensch kannte ihn hier und sie solle erst warten, wie sich das Geschäft mit der Silbermine entwickelte. Sie war ein hübsches Ding und auch nicht dumm, aber sie war schon immer etwas zu sehr auf ihren materiellen Vorteil bedacht. Alles, was sie von klein auf wollte, war reich sein. Leider hat sie Lukes freundschaftlichen Hinweis völlig in den falschen Hals bekommen und gedacht, er wolle sie von Danvers fernhalten, weil er selbst Heiratsabsichten hätte. Sie löste also die Verlobung mit Danvers und wartete leider völlig vergeblich auf einen Antrag von meinem lieben Bruder.“ Josh lachte amüsiert auf, Luke dagegen schaute eher säuerlich drein.
    „Ich weiß wirklich nicht, wie sie auf die hirnverbrannte Idee gekommen ist, ich könnte sie heiraten! Ich hab ihr nie den geringsten Anlass gegeben, der so eine Vermutung gerechtfertigt hätte“, warf er ein.
    Irgendwie hatte Finney es einen kleinen Stich versetzt, als sie hörte, dass Luke die junge Frau von der Heirat hatte abhalten wollen, aber ihr wurde etwas leichter ums Herz, als sie seine Worte hörte.
    „Nein, wirklich nicht. Sie müssen wissen, Miss Finney, dass Mary-Sue eine ausgesprochene Dame ist. Oder es zumindest sein möchte. Und mit diesen Weibchen, die immer nur auf Händen getragen werden wollen und selbst nichts in die Hand nehmen, kann Luke gar nichts anfangen. Jedenfalls war Danvers am Boden zerstört, als Mary-Sue die Verlobung löste und trieb sich nur noch im Saloon herum. Eigentlich war er die ganze Zeit betrunken und als sich dann herausstellte, dass seine Silbermine ein Reinfall war, hatte er bereits alles versoffen. Er gab Luke die Schuld an seinem Niedergang und tauchte hier irgendwann völlig betrunken auf, um ihn zum Duell zu fordern. Luke behält ja eigentlich immer einen kühlen Kopf, aber als Danvers ihm vorwarf, dass er ihm Mary-Sue ausgespannt hätte, um sie dann sitzen zu lassen, wären die beiden fast doch aufeinander los gegangen, wenn Dad ihn nicht von unserem Grund und Boden geschmissen hätte. Er hat dann wohl in der Stadt randaliert und daraufhin hat ihm der Sheriff für ein Jahr das Verbot erteilt nach Green Hollow zu kommen. Wir haben ihn eine Weile nicht mehr gesehen und jetzt zieht er wohl von einem Ort zum anderen, hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser und taucht hier alle Nase lang mal wieder auf, um sich am Ort seines Versagens in Selbstmitleid zu wälzen.“
    Natürlich konnte man Luke nichts vorwerfen, aber irgendwie hatte Steffiney ein bisschen Mitleid mit Danvers. Er schien ein unsteter Charakter zu sein, völlig abhängig von der Wertschätzung anderer Leute und er musste Mary-Sue wirklich geliebt haben, wenn es ihn so getroffen hatte, dass aus einem Geschäftsmann ein mittelloser Säufer wurde.
    Für die Dame hingegen konnte sie keine allzu freundlichen Gefühle aufbringen. Anscheinend war sie nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und gab keinen Pfifferling auf die Gefühle anderer Leute. Nur gut, dass Luke anscheinend wirklich keine ernsten Absichten ihr gegenüber gehabt hatte!
    „Und was ist aus der jungen Dame geworden? Ich kann mich nicht erinnern, dass Mrs. McAbberty ihren Namen mir gegenüber erwähnte hätte.“ Neugierig war Steffiney dennoch, ob diese Person sich noch hier in der Gegend aufhielt. Ob die Sullivans noch Kontakt zu ihr hatten. Ob Luke...
    „Mrs. McAbberty hätte Sie garantiert gleich zu ihr geschleppt, wenn sie noch hier leben würde“, unterbrach Josh ihren Gedankengang mit einem Lachen. „Die Eltern der Sutters sind früh gestorben und als diese ganze unschöne

Weitere Kostenlose Bücher