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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
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geschaut hat und dann plötzlich hinter Ihnen her ist. Na und den Rest kennen Sie ja“, erklärte der Sheriff vorsichtig.
    Und ob Luke den Rest kannte. Er bezweifelte, dass er je den Anblick der blutenden Finney in seinen Armen vergessen würde. Mit einem langsamen Nicken ließ er sich in einen Sessel fallen.
    „Luke, ich muss wieder rüber. Halt Sie auf dem Laufenden. Und lassen Sie mir Nachricht schicken, was mit der Missy ist. Is ein nettes Mädchen. Wär ein Jammer, wenn ihr was passiert.“ Damit setzte Sheriff Wellesly seinen Hut wieder auf und mit einem letzten prüfenden Blick auf Luke verschwand er.
    Der blieb völlig in seinen eigenen Gedanken versunken sitzen und merkte nicht mal, dass der Gesetzeshüter ging. Zwei Gefühle stritten in ihm um die Vorherrschaft. Zum einen die Schuld, die er empfand, weil Finney seinetwegen verletzt worden war und zum anderen die Freude darüber, dass er ihr anscheinend so viel bedeutete, dass sie sich in Gefahr brachte. Es war schließlich Trudi McAbberty, die ihn aus seinen Gedanken riss.
    „Luke? Miss Finney hat nach ihnen gefragt. Das dumme Mädchen macht sich Sorgen, dass Ihnen etwas passiert wäre. Kommen Sie!“, forderte sie unnachgiebig.
    Mit einem Kopfschütteln sprang er sofort auf und stürmte ins Behandlungszimmer, wo Finney sich gerade etwas unsicher mit Doc Daves Hilfe aufrichtete. Luke machte erst Halt, als er direkt vor der jungen Frau stand und sie vorsichtig festhalten konnte.
    Der alte Dave quittierte das alles nur mit einem seiner seltenen Grinsen und wandte sich ab, um Ordnung zu schaffen. „Keine Sorge, junger Mann. Glatter Durchschuss im Oberarm. Nichts weiter passiert. Finney ist in ein paar Tagen wieder auf den Beinen und alles was zurückbleiben wird, ist eine kleine Narbe. Tun Sie mir nen Gefallen und bringen Sie sie nach oben? Sie ist ein bisschen weggetreten von dem Laudanum, dass ich ihr gegen die Schmerzen gegeben hab.“
    Am liebsten hätte Luke Steffiney aus lauter Erleichterung fest in die Arme genommen, aber aus Rücksicht auf ihren dick bandagierten Arm, sah er davon ab. Er hob sie lediglich vorsichtig wieder hoch, um sie auf ihr Zimmer zu tragen.
    Mitten auf der Treppe grinste Finney ihn plötzlich an: „Sie haben sich Sorgen um mich gemacht...“ Ihre Stimme klang leicht verschwommen, was wohl dem Laudanum zuzuschreiben war.
    „Sorgen ist gar kein Ausdruck“, lächelte Luke zu ihr herunter und Steffiney ließ zufrieden ihren Kopf gegen seine Schulter fallen. „Gut, ich wollte schon die ganze Zeit wissen, wie sich das anfühlt...“, nuschelte die junge Frau zusammenhanglos und Luke wollte schon fragen, wie sich was anfühlte, aber als er Finney vorsichtig auf ihrem Bett ablegte, war sie bereits eingeschlafen. Das Laudanum hatte seine gnädige Wirkung entfaltet und schon erschien auch Mrs. Trudi wieder auf der Bildfläche. Für einen kleinen Augenblick blieb die alte Dame unbemerkt im Türrahmen stehen und schaute auf das Bild, das sich ihr nach dieser Aufregung bot.
    Finney lächelte immer noch leicht im Schlaf und Luke, der auf ihrer Bettkante saß, schaute ebenfalls lächelnd auf sie herunter, während er vorsichtig ihre Hand hielt.
    Mrs. McAbberty gab ihm noch einen Moment, dann machte sie sich bemerkbar und warf den ältesten Sullivan liebevoll aber genauso vehement hinaus mit dem Hinweis, dass er beim Sheriff sicher noch einiges zu erledigen hätte.
    Allerdings sollte Lukes gute Laune und Erleichterung nicht mehr lange anhalten. Im Sheriff-Büro unterschrieb er eine Zeugenaussage und musste sich mächtig zusammennehmen, um Danvers nicht in Anwesenheit von Wellesly den sicheren Tod anzudrohen.
    Vor dem Büro traf er dann auf Jim Reed, der anscheinend zum gleichen Zweck dort auftauchte. „Luke! Wie geht’s Miss Finney?“, rief er schon von Weitem. Nachdem der Angesprochene ihn beruhigen konnte, dass es nicht allzu schlimm war, zog ihn sein Freund etwas auf die Seite.
    „Nimm's mir nicht übel, wenn ich Dir das sage, aber besser Du hörst es von mir als von jemand anderen. Die Gerüchteküche läuft hier schon auf Hochtouren. Die halbe Stadt hat gesehen, was passiert ist und die andere Hälfte phantasiert sich die wildesten Erklärungen zusammen.“
    Der älteste Sullivan schaute den Minenbesitzer fragend an. Heute war anscheinend nicht sein bester Tag. Wie schon vorhin mit Sheriff Wellesly konnte er sich keinen Reim darauf machen, was die Leute denn zu tratschen haben sollten.
    „Ich weiß, dass Du Miss Finney sehr gern

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