Die bestellte Braut
Sorgen machen würde.
„Finney!“ Vorsichtig strich er Doc Daves Krankenschwester eine kastanienfarbene Locke aus dem Gesicht und endlich zeigte sie eine Reaktion. Ihre Augenlider fingen an zu flattern und dann schaute sie ihn aus ihren grünen Augen an. Etwas verwirrt, aber immerhin.
„Mein Arm...“, murmelte sie undeutlich und versuchte sich aufzurichten. Da sie sich allerdings gerade auf ihre rechte Hand stützen wollte, fiel sie mit einem leisen Schmerzenslaut zurück.
„Gott sei Dank!“, machte Luke seiner Erleichterung Luft, dass der immense Blutfleck anscheinend tatsächlich nur von ihrem Arm herrührte. War die Straße zwischen Plockton's Laden und dem Arzthaus bis eben fast noch menschenleer gewesen, tummelten sich plötzlich alle möglichen Leute hier. Gerade erschien der Sheriff auf der Bildfläche und lief Harry Plockton entgegen, der den fluchenden und sich nach Leibeskräften wehrenden Danvers hinter sich her zerrte Der stadtbekannte Säufer schien ausnahmsweise mal nüchtern zu sein und Harry hatte so einige Probleme ihn festzuhalten. Doch sobald die beiden auf der Straße waren, eilte Jim Reed ihm entgegen und gemeinsam bekamen sie den renitenten Kerl endlich in den Griff.
Luke indes schickte sich an Miss Finney auf den Arm zu nehmen um sie umgehend wieder ins Haus zu tragen. Die junge Frau war zwar zu schwach und auch noch zu erschrocken, um sich ernsthaft zu wehren, aber für ein nörgeliges „Nicht, die Leute werden tratschen...“ reichte es grade noch.
„Ja genau, DAS ist momentan das Problem“, knurrte Luke und hob Finney völlig ungerührt auf seine Arme, um sie in Doc Daves Haus zu tragen.
Schon auf der Straße kam ihnen eine völlig aufgelöste Trudi McAbberty entgegen, die das Spektakel vom Fenster aus beobachtet hatte.
„Kindchen, um Gottes willen! Kindchen!“, war alles was sie immer wieder sagen konnte.
„Mrs. Trudi, ist Doc Dave zu Hause?“, unterbrach Luke schließlich ihren Redeschwall, als er Finney äußerst vorsichtig auf dem Behandlungstisch ablegte. Steffiney war inzwischen wieder voll und ganz bei sich und musste fest die Zähne zusammenbeißen, um vor Schmerz nicht laut aufzuheulen.
„Ja, nein! Nein, ja! Ich meine...“ Mrs. Trudi rieb sich die Stirn, wie um sich selbst zur Ordnung zu rufen. „Nein Luke, er ist drüben bei den Aldridges. Ich laufe sofort los und hol ihn. Bleiben Sie bei meinem Mädchen.“ Und damit wirbelte die alte Dame schon davon.
Ohne wirklich zu wissen, was er tat, ging Luke vor dem Behandlungstisch auf die Knie und legte seinen Arm über Finneys Kopf ab, während er vorsichtig über ihre Stirn strich. „Dave ist sofort hier. Dann wird alles gut. Haben Sie starke Schmerzen?“ Seine Stimme verriet nur allzu deutlich seine Sorge um die junge Frau.
Steffiney war zwischen den Schmerzen und dem seltsam wohligen Kribbeln, das Lukes Berührung auslöste, hin und her gerissen.
„Nein...“, brachte sie mühsam hervor, doch der gepresste Ton ihrer Stimme strafte sie Lügen. Ohne zu wissen, dass er laut sprach, murmelte Luke. „Dafür brech ich ihm das Genick...“
Doch im nächsten Augenblick flog die Tür auf und Doc Dave eilte mit besorgter Miene zu seiner jungen Gehilfin. Anscheinend war der Green Hollower Buschfunk schneller gewesen als Mrs. Trudi. Luke wurde umgehend aus dem Zimmer hinauskomplimentiert und während er nervös im Salon der McAbbertys auf und ab schritt, verarztete der alte Dave mit der Hilfe seiner Frau Miss O'Brian.
Doch schon bald darauf wurde der junge Mann von seinen Sorgen abgelenkt. Sheriff Wellesly klopfte an die Vordertür und fragte sofort nach Miss Finney, doch Luke konnte ihm nichts weiter sagen und bestürmte den Mann daraufhin seinerseits was es für Neuigkeiten geben würde.
„Unschöne Sache, Luke. Hab Danvers in die Zelle gesteckt, aber er hat noch kein Wort gesagt. Ist allerdings auch nicht schwer zu erraten, was hier los ist. Wird kein Zufall sein, dass er Dich umlegen wollte, so kurz nachdem Mary-Sue wieder aufgetaucht ist. Muss die ganze alte Geschichte in ihm hochgebracht haben und jetzt wollte er ein für alle Mal abrechnen.“
Luke wurde leichenblass als er das hörte. „Sie meinen, er hat auf mich.... Er hat mir aufgelauert und statt meiner hat es Finney erwischt?“ Anscheinend wurde dem ältesten Sullivan zum ersten Mal bewusst, was sich da auf der Straße wirklich abgespielt hatte.
„Offensichtlich. Jim war drüben bei Plockton's und hat gesehen, wie die Missy zuerst zum Dach
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