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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
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brauchen einen neuen Bullen und Du wirst ihn in Colorado Springs kaufen. Danach kannst Du meinetwegen Dein Stück Land haben, Dir ein eigenes Haus bauen und tun und lassen was Du möchtest. Wenn Du dann immer noch meinst Mrs. Brandon heiraten zu müssen, steht Dir das frei. Aber vorher tust Du nichts dergleichen. Haben wir uns verstanden?“
    Luke schaute seinen Vater ärgerlich an und für einen Augenblick sah es so aus als wollte er seinem alten Herren Widerworte geben, doch dann legte er sich mit einem kaum verständlichen „Ja, Sir“ zurück in die Kissen.
    Charles Sullivan nahm indes wieder in seinem Stuhl Platz und lächelte versonnen vor sich hin. Irgendwann demnächst, wenn Luke auf dem Weg nach Colorado Springs war, würde er mal eine Unterhaltung mit Mary-Sue führen müssen.
     

Aber wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Mann nie einen Fehler macht?
     
    Luke blieb, wie angeordnet, die nächsten Tage in Miss Hennys Bett und machte Finney keine Sorgen mehr. Die junge Frau war erleichtert, dass es zu keinen weiteren Diskussionen kam und da Luke die meiste Zeit sowieso schwieg, blieben ihr weitere peinliche Situationen erspart. Steffiney hatte das Gefühl, dass der älteste Sullivan intensiv über irgendetwas nachdachte. Ein oder zwei Mal sah es so aus als würde Luke sie etwas fragen wollen, aber er machte jedes Mal wieder den Mund zu.
    Als es anfing ihrem Patienten etwas besser zu gehen, wurde er jedoch wieder um einiges unleidlicher und unruhiger. Luke versuchte sich zwar zusammenzureißen, aber Finney merkte trotzdem genau, dass es ihn eine Menge Mühe kostete Doc Daves Anweisungen sich zu schonen zu befolgen. Sie wusste, dass es durchaus nicht klug war, immer noch Gefühle für den ältesten Sullivan zu hegen, aber trotzdem konnte sie nicht dagegen an, dass er ihr Leid tat.
    Einige Tage nach ihrem Zusammenstoß, als Luke wieder besonders schlecht gelaunt war und auf Fragen nach seinem Befinden nur mit einem undeutlichen Knurren antwortete, nahm Finney schließlich allen Mut zusammen. Sie fragte ihn, ob sie ihm zur Ablenkung etwas vorlesen solle, wenn sie das nächste Mal kam, um nach ihm zu sehen. Doc Dave hätte zwar verboten, dass Luke selbst las, aber es dürfte nichts dagegen einzuwenden sein, wenn er zuhörte.
    Ihr Patient sah über das Angebot dermaßen überrascht aus, dass Finney schon im nächsten Moment bereute es überhaupt gemacht zu haben. Doch nachdem Luke sich von der ersten Überraschung erholt hatte, dankte er ihr mit warmer Stimme und sagte, er würde sich freuen.
    Und so kam es, dass Doc Dave bei seiner nächsten Visite eine eifrig lesende Finney vorfand und einen versonnen lächelnden Luke, dessen abwesender Blick auf seine hübsche Vorleserin darauf schließen ließ, dass er von dem Inhalt des Buches gar nicht allzu viel mitbekam.
     
    „ Du tust mir unrecht“, sagte der Templer, „ich schwör's bei Erde, Luft und Meer, du tust mir unrecht. Ich bin nicht von Natur so, wie du mich gesehen hast, hart selbstsüchtig, erbarmungslos. Ein Weib war es, das mich Grausamkeit lehrte, und an Weibern habe ich sie ausgeübt; aber nicht an solchen, wie du bist. Hör mich Rebekka! - Nie war ein Ritter mit so inniger Liebe der Geliebten seines Herzens zugetan, als Brian de Bois Guilbert. Sie, die Tochter eines unbedeutenden Barons, der nur eine verfallene Burg, einen unfruchtbaren Weinberg und wenige Grundstücke dürren Bodens im Bordeauxer Lande besaß. Ihr Name war überall bekannt, wo Männertaten geschahen, er ertönte weiter, als der mancher Dame, die eine Grafschaft zur Morgengabe hatte... Ja“, fuhr er fort, im Gemach auf und ab schreitend und so aufgeregt, dass er kaum noch an Rebekkas Gegenwart zu denken schien - „ja, meine Taten , meine Gefahren, mein Blut machten den Namen Adelheid von Montemare berühmt von dem Hofe von Kastilien bis zu dem von Byzanz. Und wie wurde mir vergolten? - Als ich mit meinem teuer erkauften, durch Wunden und Blut errungenen Ruhm zurückkehrte, fand ich sie mit einem elenden gascognischen Edelmann vermählt, dessen Name nie außerhalb der Grenzen seiner armseligen Besitzungen genannt wurde! Treu liebt' ich sie, und bitter rächte ich die gebrochene Treue. Aber meine Rache fiel auf mich selbst zurück. Seit jenem Tage trennte ich mich von allen süßen Banden des Leben... meine Mannesjahre kannten kein häusliches Glück – kein liebendes Weib verschönte sie – mein Alter wird keine kindliche Liebe kennen... Mein Grab wird einsam sein, kein

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