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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
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verbliebenen Sullivan-Männer um Miss Finney geschart, um sie endlich mal wieder auf die Ranch zu entführen. Die junge Frau war nicht unwillig mitzukommen, sortierte aber noch ein paar Noten und räumte in der Kirche dies und das zusammen. Eine Verzögerung, die Mary-Sue Brandon auf den Plan rief. Unter dem Vorwand ein bisschen mit ihren guten, alten Freunden schwatzen zu wollen, gesellte sie sich zu den wartenden Männern und stand dort immer noch als Steffiney vermeldete, sie wäre jetzt fertig und man könne aufbrechen.
    Mit ihrem gekünstelten Lachen bemerkte die Witwe, dass Miss O'Brian wohl die Herzen aller Sullivans im Sturm erobert haben müsste, wenn sie so oft auf die Ranch eingeladen würde, obwohl sie doch noch nicht mal ein Jahr hier wohnte. Sie, Mary-Sue, wäre ja schon so lange nicht mehr draußen gewesen. Daraufhin sah Mr. Sullivan sich natürlich genötigt Mrs. Brandon ebenfalls zum Lunch einzuladen, was diese mit einer äußerst zufriedenen Miene annahm. Es fehlte gerade noch, dass diese unscheinbare Person ihr bei den Sullivans den Rang ablief.
    Die schöne Witwe hatte beschlossen, wenn Luke momentan das Interesse an ihr verloren hatte, eben den Weg über die Familie zu nehmen. Sie würde sich so lange bei seinem Vater und dessen Brüder lieb Kind machen, bis diese erkannten, dass sie die perfekte Frau für Luke war. Und da der älteste Sullivan ja so an seiner Familie hing und viel auf deren Meinung gab, war es von dort kein weiter Weg mehr bis zu einem Antrag von ihm.
    So saß man denn zu sechst bei Prudles vorzüglichem Mittagessen als Mr. Sullivan feststellte, dass er wohl zu seinem ursprünglichen Plan zurückkehren musste, um Mary-Sue Brandon loszuwerden. Er wünschte der jungen Frau ja nichts Schlechtes, aber sie passte einfach nicht in seine Familie. Und schon gar nicht passte sie zu Luke.
    Charles Sullivan zerbrach sich im Stillen den Kopf darüber, wie er Mary-Sue möglichst dezent klar machen konnte, dass sie ihr Glück hier nicht finden würde. Doch dieses eine Mal sollte Charlies vorlautes Mundwerk hilfreich sein. Man saß gerade bei der Nachspeise, als sich ein etwas peinliches Schweigen breit machte und der jüngste Sullivan dies aus dem Weg räumen wollte.
    „Was ist eigentlich mit dem Land, das Luke von Dir haben wollte, Dad? Wirst Du es ihm geben, wenn er aus Colorado Springs zurück ist?“, fragte er unschuldig. Dieses Thema war kurz vor Lukes Abreise im Familienkreis diskutiert wurden. So oder so schien der älteste Sullivan sich in letzter Zeit immer mehr mit dem Gedanken angefreundet zu haben sein eigener Herr zu sein. Ob nun mit oder ohne Ehefrau.
    Und wie ein Blitzschlag traf Charles Sullivan die Erkenntnis, dass das die perfekte Gelegenheit war, um Mary-Sue Brandon die Augen darüber zu öffnen, wie fehl am Platz sie in Lukes zukünftigem Leben sein würde.
    „Ja, wenn Luke dann immer noch wild entschlossen ist sein eigenes kleines Haus zu bauen und in die Wälder zu ziehen, dann werde ich ihm ein Fünftel der Farm überschreiben. Ein gutes Stück von den Weiden und den Teil wo der Creek durch die Pinienwälder fließt. Er hat mal erwähnt, dass er sich gern ein kleines Häuschen am Fluss bauen würde.“
    Mary-Sue verschluckte sich unwillkürlich an ihrem Johannisbeer-Wein, der zum Nachtisch gereicht wurde und verschwand hinter ihrer Serviette. Finney dagegen vergaß jegliche Zurückhaltung und platzte mit einem strahlenden Lächeln heraus: „Was für ein schöner Plan! Ich finde, dass passt zu Luke.“ Als sie allerdings Joshs nur mühsam unterdrücktes Grinsen sah, biss sie sich auf die Lippen. Da war sie in ihrer Begeisterung wohl etwas zu weit gegangen.
    Mrs. Brandon dagegen hatte sich wieder beruhigt und fragte etwas ungehalten: „Was will er denn mit einem Haus im Wald? Wozu soll das gut sein?“
    Charlie und Bill schienen etwas irritiert über den scharfen Tonfall, aber Mr. Sullivan sah sich fast am Ziel. „Luke hat schon früher davon geredet, dass er, sollte er je heiraten, sein eigenes Haus haben wollte. Er war schon immer ein wenig ein Einzelgänger und jetzt scheint er sich diesen Traum erfüllen zu wollen. Und ich werde ihm nicht im Weg stehen.“
    Mary-Sue Brandon wurde mit jedem Satz etwas blasser. Und Josh, der das Geschehen aufmerksam beobachtet hatte, ging ein Licht auf. Er hatte Finneys strahlende Zustimmung gesehen und Mary-Sues Abneigung. Und er sah auch die Miene seines Vaters, der ein wenig aussah wie eine Katze, die auf eine besonders fette

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