Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Titel: Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Wegmann
Vom Netzwerk:
drin?« Ich zeige auf den riesigen Koffer.
    »Alles, was wichtig ist!«, antwortet Bens Vater. »Bücher, Unterhosen, Socken, T-Shirt , Pullover, eine Jacke, ein Backgammonspiel, ein Kissen, ein Kuscheltier   …«
    »Oh, Ben, bleibst du für länger als diese Weekend in unsere Apartment?«, fragt meine Mutter, als sie den Koffer sieht.
    Ben ist das jetzt irgendwie peinlich, aber Olaf sagt ganz ernst: »Ruby, wir haben darüber gesprochen. Hast du das vergessen? Wir wollten uns mal ein bisschen von unserem Kind erholen. Drei Wochen haben wir doch vereinbart.«
    Er zwinkert meiner Mutter zu, indem er beide Augen zukneift. Wir hatten auch vorher schon gemerkt, dass die beiden Quatsch machen.
    Ich weiß trotzdem nicht, warum man für ein normales Wochenende so viele Sachen mitnehmen muss. Bens Eltern fahren schließlich für zwei Tage nach Hamburg und nicht für zwei Wochen.
    Sie suchen für die Oma ein Seniorenheim, und Sonntagabend kommen sie wieder zurück.
    »Meine Mutter hat alles eingepackt«, stöhnt Ben, »für jedes Wetter. Wenn es plötzlich schneit, habe ich die passenden Socken dabei.«
     
    Schnee im Sommer, denke ich, Silke spinnt.
    Wir quetschen den fetten Koffer unter mein Bett. Jetzt sitzen wir nebeneinander, und Ben schlägt sein neues Buch auf.
    Ein Riesenvieh klappt heraus.
    »He! Ein Krokodil!«, rufe ich begeistert.
    »Kennst du den Unterschied zwischen einem Krokodil und einem Alligator?«
    Das ist so eine typische Ben-Frage. Natürlich kenne ich den Unterschied nicht. Und das müsste er wissen. Ich antworte nicht.
    »Guck mal«, sagt Ben und zieht an der rechten Buchseite zwei Pappen heraus. Zwei Krokodilsgesichter gucken mich an.
    »Das obere ist ein Kroko und das andere ein Alligator. Und wenn du jetzt die Mäuler zusammenklappst, dann siehst du bei dem einen die ganzen Zähne, und bei dem anderen klappt der Oberkiefer über den Unterkiefer, und die Zähne sind weg.« Während er redet, starre ich auf die beiden Tiere, die für mich original gleich aussehen. Was soll ich auch dazu sagen. Das mit den Zähnen überzeugt mich irgendwie.
    »Da, wo du das Gebiss sehen kannst, das ist ein Krokodil!«, erklärt er, und ich starre weiter auf das riesige Maul mit den tausend Zähnen.
    »Wie viele Zähne hat ein Krokodil?«, frage ich Ben.
    Er reagiert nicht. Ich schaue ihn an. Er schaut mich an.
    »Keine Ahnung!«, sagt er.
    Das habe ich noch nie erlebt. Ben hat keine Ahnung.
    »Weiß dein Vater das?«, frage ich.
    »Vielleicht! Komm, wir fragen ihn.«
    Wir gehen ins Wohnzimmer, wo unsere Eltern vor Rotweingläsern sitzen und über unsere Lehrer reden. Mum dreht an ihrer Kette und hört Olaf zu.
    »Weiß einer, wie viele Zähne ein Krokodil hat?«, frage ich die beiden.
    »Fragt mich was über Fische, da weiß ich Bescheid. Aber Krokodile, nee, die haben mich noch nie interessiert«, antwortet der Vater.
    »No problem, ich schaue in die Computer!«, ruft meine Mum und springt auf. Nach drei Minuten kommt sie zurück.
    »Man kann die Zähne nicht zählen. Die sind bei jede Tier anders und wechseln auch und wachsen neu.«
    »Wie jetzt?« Das fand ich total irre. Krokodilen fallen die Zähne aus. Wie den Menschen. Was essen die denn dann? Ich habe gerade selber eine Zahnlücke und weiß, wie schwer man damit Fleisch essen kann, nämlich eigentlich gar nicht.

    »Die haben dann solche Zahnlücken wie wir?« Ich schiebe meine Zunge durch die breite Schneise zwischen meinen Schneidezähnen. Dabei gucke ich mir in der Wohnzimmerscheibe zu.
    »Ehrlich, Fritz«, ruft Mama, »es sieht eklig aus.«
    »Wieso? Die Lücke ist doch cool.«
    Viele in meiner Klasse haben noch keine neuen Zähne. Ich habe meine Milchzähne als Erster verloren. Als die vorne ausfielen, war das Gefühl ganz groß, und ich wurde ganz groß. Toll war das. Ein tolles Gefühl. Wie an dem Tag, als Mum mir den eigenen Hausschlüssel in die Hand legte.
    Der Schlüssel hing an einem runden, weichenSchlüsselanhänger, der sich anfühlte wie ein Fell, aber die Größe eines Steins hatte. Ich steckte den Schlüssel in meine Hosentasche und die Hand dazu, und die Hand blieb da und wollte nicht mehr raus. Bestimmt eine Stunde lang hielt sie den Schlüsselanhänger ganz fest. Als ich meiner Mutter die Tür aufmachen musste, habe ich das mit der Schulter gemacht.
    Ben und ich gehen zurück in mein Zimmer und schmieden einen Plan für unser Übernachtungswochenende. Wie sollen wir das bloß mit dem Schwimmbad hinkriegen, ohne dass meine Eltern etwas

Weitere Kostenlose Bücher