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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Ärger machen.«
    Das ergab keinen Sinn. Jim wusste, dass die Leute in Kleinstädten zusammenhielten, aber das hier war einfach lächerlich. Er war derjenige, der angeschossen worden war – er war von einem Mann angeschossen worden, der ein junges Mädchen misshandelt hatte. Was war hier los? Wie hatte das Ganze nur so schnell so aus dem Ruder laufen können?
    Aber als Dale sagte: »Bist du okay, Chief?«, wurde mit einem Mal alles ganz klar.
    Jim blickte zu der Gestalt hinauf, die sich über ihm auftürmte, das Gesicht blutverschmiert, einen Stein in der Hand. »Chief?«, krächzte Jim.
    Der Chief ließ den Stein fallen, beugte sich nach unten und hob seinen Revolver auf. Er klemmte die Waffe zwischen den Bund seiner Jeans und seine beachtliche Wampe. Dann grinste er, seine weißen Zähne rot befleckt. »Ganz recht. Billings‘ Polizeichef Hal Bailey, ganz zu Ihren Diensten.«
    Er ging in die Hocke und spuckte Jim ins Gesicht. »Du hast dich mit dem falschen Mann angelegt. Und jetzt wirst du dafür bezahlen.«

ZWEI
    »Steh auf«, knurrte der Chief und packte Jim an seinem verwundeten Arm.
    Jim unterdrückte einen Schrei und rappelte sich auf.
    »Wir sollten den Wichser gleich hier und jetzt abknallen«, sagte Dale. »Er hat schon zu viel gesehen. Gott, er weiß sogar von der Hütte.«
    »Was? Woher?«, fragte der Chief. Seine Stimme klang nun irgendwie nasaler, denn er biss die Zähne zusammen, als er sprach.
    Jim wusste aus Erfahrung, wie schmerzhaft eine gebrochene Nase war.
    »Dieser dumme alte Narr, Sam, hat es ausgeplaudert. Wir können nicht zulassen, dass er jedem dahergelaufenen Penner davon erzählt, Hal. Was sollen wir mit ihm machen?«
    Der Chief schnaubte. Jim spürte den Hauch seines heißen Atems im Nacken. »Um Sam kümmern wir uns später. Zuerst müssen wir überlegen, was wir mit diesem Typen hier anstellen sollen.«
    Der Chief drehte Jim um.
    »Sieht aus, als hätten wir da ein kleines Problemchen, wie?«, sagte er und funkelte Jim an. »Erst beobachtest du etwas, das du nicht hättest sehen sollen, und dann greifst du auch noch einen Polizeibeamten an. Was, meinst du, sollten wir jetzt mit dir machen?«
    Jim spielte mit dem Gedanken, ebenfalls in den Wald zu fliehen. Er wusste, dass er sich trotz seiner verwundeten Schulter aus dem Griff des Chiefs würde befreien können, aber da die Männer beide bewaffnet waren, wäre er sicher bereits tot gewesen, bevor er den ersten Baum erreicht hätte.
    Ich bin doch sowieso schon tot, dachte Jim, und dann durchfuhr ihn ein Schauer und sein Magen krampfte sich zusammen.
    Er kam zu dem Schluss, dass er am besten blieb, wo er war, und auf eine bessere Gelegenheit zur Flucht wartete – eine, bei der die Chancen schlechter standen, dass er als Spielzeug irgendeines wilden Tieres endete.
    »Willst du ihn ins Gefängnis stecken?«, fragte Dale. »Und ihn wegen Angriffs auf einen Polizeibeamten und Widerstands gegen die Festnahme einbuchten?«
    »Ja, sperr ihn ein und lass ihn so lange schmoren, bis er uns sagt, ob seine Mama ausspuckt oder runterschluckt«, fügte der andere Mann mit einem fetten Grinsen hinzu.
    Der Chief beugte sich so nahe an Jim heran, dass sein Blut auf dessen T-Shirt tropfte. »Willst du ins Gefängnis, Junge? Wenn ich dich so anschaue, dann würde ich sagen, du bist daran gewöhnt, hinter Gittern zu sitzen, hab ich recht?«
    Jim erstarrte.
    Gefängnis.
    Verdammt.
    »Ich glaube, er fängt gleich an zu weinen«, sagte Dale und baute sich vor Jim auf. Er starrte ihn mit kalten Augen an und platzierte dann einen kurzen, harten Roundhouse-Kick auf Jims Kiefer. Der Tritt schleuderte seinen Kopf zurück und erschütterte sein Gehirn, aber er blieb standhaft.
    »Harter Scheißkerl«, würdigte Dale und ließ dem Roundhouse einen Aufwärtshaken gegen Jims Rippen folgen.
    Jim fiel zu Boden. Das Gelächter hallte in seinem Schädel wider. Er rang nach Luft und es gelang ihm, ein wenig Atem zu holen, bevor ihn ein Tritt gegen seinen Kopf zurückschleuderte und ihm ein Schmerzensschrei entwich, als er auf seiner verletzten Schulter landete.
    Er blieb bei Bewusstsein, war aber nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen.
    »Dale, Luke, schafft ihn in den Truck.«
    »Hal, das Gefängnis ist doch nur ein paar Häuser weiter«, erwiderte Dale. »Wir können ihn doch hintragen.«
    Die Stimmen waren leise, und das Klingeln in Jims Schädel übertönte sie fast völlig.
    »Wir bringen ihn aber nicht ins Gefängnis«, verkündete der Chief. »Wir bringen ihn

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