Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
Vom Netzwerk:
rauf zur Hütte.«
    Die beiden anderen tauschten zustimmendes Gemurmel aus.
    »Wir werden uns ein schönes Jagdwochenende machen«, sagte Luke. »Zwei Fänge in zwei Tagen. Ich glaube fast, Weihnachten ist dieses Jahr schon im Juli.«
    »Der andere ist vielleicht nicht fit genug für eine Jagd dieses Wochenende«, warf der Chief ein. »Wir müssen einfach abwarten, dann werden wir schon sehen.«
    »Der hier ist auf jeden Fall fit genug«, sagte Dale, und die drei Männer glucksten.
    Jim spürte, wie Hände unsanft seine Handgelenke und Knöchel packten.
    Er war zu benebelt, um sich zu wehren.
    Er musste einstecken, was immer sie auch austeilen mochten – Jim hatte geglaubt, er habe diese Dinge hinter sich gelassen, nachdem er seine Zeit in Sing Sing abgesessen hatte.
    »Sollen wir Randall noch holen?«, fragte Dale. »Vielleicht brauchen wir ja Hilfe.«
    »Nein, wir brauchen ihn nicht«, antwortete der Chief. »Kein Grund, die Wache nur wegen dieses Stücks Scheiße dicht zu machen.«
    »Wie du meinst, Hal.«
    Die beiden Männer hoben Jim hoch und setzten sich in Bewegung.
    »Der Hurensohn ist ganz schön schwer«, keuchte Luke angestrengt.
    Sie hatten Jim erst ein paar Meter getragen, als eine vertraute Stimme fragte: »Wo bringt ihr ihn denn hin?«
    Die beiden Männer blieben stehen, und durch seine halb geschlossenen Augen sah Jim, dass ihn von der Hintertür der Kneipe eine Reihe von Gesichtern anstarrte. Die neugierigen Beobachter verschwanden jedoch schon bald wieder in der Dunkelheit, als Jim seine Augen schloss und versuchte, den unerträglichen Schmerz auszublenden, der in seinem Kopf dröhnte und sich in seinem ganzen Körper auszubreiten schien.
    »Wir bringen ihn zur Hütte rauf, Stan«, erklärte der Chief. »Ich fürchte, er hat zu viel getrunken und ist ein bisschen gewalttätig geworden.« Er sprach mit freundlicher, sanfter Stimme – im Vergleich zu noch vor ein paar Augenblicken eine komplette 180-Grad-Wende. Er klang fast wie ein anderer Mensch.
    »Nichts Ernstes«, fügte Dale hinzu. »Nur ein Missverständnis zwischen diesem Typen und Hal.«
    »Dann verhaftet ihr ihn also?«, fragte jemand.
    »Nein, es ist das Beste, wenn wir ihn einfach seinen Rausch ausschlafen lassen«, entgegnete Hal. »Er ist ja kein Verbrecher, nur ein Typ, der ein bisschen zu viel Whiskey intus hat. Morgen früh ist er wieder ganz der Alte. Und er wird uns dankbar dafür sein – die Betten in der Hütte sind viel gemütlicher als die im Gefängnis.«
    Ein Kichern spukte durch die Menge.
    »Und ihr geht jetzt mal alle wieder rein, trinkt noch einen und amüsiert euch gut. Wir haben hier alles unter Kontrolle.«
    Sie schleppten Jim an der Hauswand entlang, und die grellen Lichter der Neonreklame an der Kneipenmauer versuchten mit aller Gewalt, sich durch Jims Augenlider zu brennen.
    »Werft ihn hinten rein«, befahl der Chief, jetzt wieder mit dem vertrauten Knurren. »Und seid nicht zu sanft. Der Typ hat mir meine verfluchte Nase gebrochen.«
    Sie warfen Jim auf die Ladefläche eines Pick-ups. Sein Kopf knallte gegen Metall. Von unten bohrte sich allerlei Schrott in seinen Rücken. Der Truck schaukelte, als die beiden Männer zu ihm auf die Ladefläche hüpften.
    In Davey‘s Tavern lief Johnny Cashs Ring of Fire.
    Die Heckklappe des Pick-ups knallte zu, und schon bald darauf erwachte der Motor dröhnend zum Leben.
    »Was ist mit meiner Harley?«, murmelte Jim und schmeckte dabei Blut.
    »Das ist das kleinste deiner Probleme«, lachte eine Stimme.
    »Wir werden uns gut um sie kümmern«, spottete eine andere.
    Mit einem Ruck setzte der Pick-up ein Stück zurück, hüpfte dann nach vorne und ließ sowohl die Musik als auch Jims Motorrad und den Rest seiner Habe zurück.
    Während er auf der Ladefläche des Pick-ups lag, verlor Jim immer wieder das Bewusstsein und hörte nur vereinzelte Konversationsfetzen der beiden Männer, die neben ihm auf der Pritsche saßen: »… schön fest …«, »… der Arsch wird so richtig leiden …«, »… freut Becky sich schon auf die High School?« In diesen benommenen Episoden, in denen er bei Bewusstsein war, sah Jim nichts als undurchdringliche Dunkelheit. Er fragte sich, ob seine Augen tatsächlich geöffnet und die Nacht nur noch finsterer geworden war, oder ob er sie in Wahrheit geschlossen hielt. Er war sich jedoch relativ sicher, dass sie geöffnet waren.
    Schon bald begann der Pick-up zu schaukeln und zu hüpfen, und Jims Körper wurde schmerzhaft durchgeschüttelt. Sie fuhren

Weitere Kostenlose Bücher