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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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nun nicht mehr auf einer Asphaltstraße.
    Muss wohl die Straße zur Hütte sein, vermutete Jim.
    Als der Schmerz und die Müdigkeit ihn schließlich übermannten, begann er zu träumen.
    In seinem Traum weinte Suzie. Aber es waren keine Tränen, die über ihre blassen Wangen strömten, es war Blut. Und obwohl Suzie und er sehr schnell rannten, schienen die Männer hinter ihnen stets Schritt halten zu können. Dann verwandelte Suzie sich in das Mädchen, Darlene, nackt und zitternd, und rief: »Nein!«, bevor ihr Kopf in einer Fontäne aus Blut explodierte. Jim erwachte und musste feststellen, dass er sich noch immer auf der Ladefläche des Pick-ups befand und über eine unbeleuchtete Nebenstraße zu einer Hütte in den Bergen fuhr.
    Schließlich blieb der Pick-up stehen. Jim hörte, wie sich eine Autotür öffnete und jemand aus dem Wagen sprang. Nun, da der Motor nicht mehr lief, war die Nacht so ruhig als schlafe die ganze Welt. Dann durchschnitt das Gurgeln eines nahen Flusses die Stille und erfüllte Jims Ohren. Als er das fließende Wasser hörte, wünschte Jim sich nichts mehr als hineinzutauchen und all sein Leiden und seine Schmerzen wegzuwaschen.
    Die Stille wurde vom Geräusch einer rasselnden Kette zerstört, dem das Klappern eines Metallzaunes folgte, so als würde ein Tor geöffnet. Irgendetwas bewegte sich auf der Ladefläche des Pick-ups, dann öffnete sich das Tor scheppernd, und Jim wurde von dem Pick-up gezerrt. Er knallte so hart auf den Boden, dass sämtliche Luft aus seinen Lungen wich und er das Gefühl hatte, zu ersticken.
    »Hattest du ’ne schöne Fahrt?«, fragte Luke, und sein starker Südstaatenakzent war die reinste Parodie der Freundlichkeit, die Jim aus unzähligen Filmen und Fernsehserien kannte.
    Jim füllte seine Lungen mit nach Dreck und Kiefern riechender Luft.
    »Okay, steh auf.«
    Jim wurde erneut von Händen gepackt, und dann hievten Dale und der Chief ihn auf die Füße.
    Seine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Die beiden schleppten ihn mit festem Griff eine leichte Anhöhe hinauf. Durch die schmalen Schlitze seiner Augen sah er hinter einem Maschendrahtzaun eine alte, einstöckige Blockhütte, die zwischen den hohen, grünen Bäumen irgendwie unheimlich aussah. Irgendwann war dies vermutlich mal eine ziemlich nette Hütte gewesen, aber durch die Vernachlässigung hatte sie all ihren Charme verloren – nun sah sie aus wie eine zahnlose alte Hexe, grinsend und wartend. Im Inneren brannte Licht, wodurch die Fenster aussahen wie zwei leuchtende Augen.
    »Luke, du wartest draußen«, befahl der Chief. »Halt die Augen offen. Keine Angst, wir brauchen nicht lange.« Dann wandte er sich an Dale: »Komm, Dale, wir bringen dieses erbärmliche Stück Scheiße nach drinnen.« Als der Chief Jim hochriss, schoss ein brennender Schmerz durch seine verletzte Schulter. »Wir bringen ihn zu dem anderen in den Keller. Dann können sie einander bis morgen früh Gesellschaft leisten.«
    Der Chief und Dale schleppten Jim durch das Tor, dann einen grob ausgetretenen Pfad hinunter und über die Holztreppe zur Hütte hinauf. Er hörte Schlüssel klimpern, und als sich die Eingangstür öffnete, schlug ihm eine übel riechende Mischung aus schalem Bier, Staub und geronnenem Blut entgegen.
    Die plötzliche Helligkeit brannte in Jims Augen, aber als das Brennen nachließ, überblickte er das Innere der Hütte. Er sah zwei alte Sofas. Auf dem Sofa gegenüber der Tür saß ein Mann mit angegrautem Haar und einer dickrandigen Brille. Er hatte seine Füße auf einem Tisch abgelegt und sah fern. Ein Gewehr lag neben ihm auf dem Sofa. Auf dem Boden hinter der Couch, in der Nähe einer kleinen Küche, befand sich eine auffällige Falltür, die, wie Jim vermutete, in den Keller führte.
    Die Matratzen, die auf dem Boden lagen, zogen Jims Aufmerksamkeit jedoch am stärksten auf sich. Es waren vier, und auf allen befanden sich Flecken, die verdächtig nach Blut aussahen.
    »Was ist das hier für ein Ort?«, lallte Jim.
    »Unser kleines Stückchen Himmel«, antwortete Dale. »Andrew, wir haben dir noch einen mitgebracht. Und bis morgen ist er wieder voll einsatzbereit.«
    Der ältere Mann sah auf, runzelte die Stirn und sagte: »Wo ist der denn jetzt hergekommen?«
    »Nur mal wieder so ein Unruhestifter«, erwiderte der Chief. »Los jetzt, Bewegung.«
    Sie zerrten Jim über den harten Holzboden. Als sie die Falltür erreichten, spürte er, wie einer der Männer seinen Griff löste. Mit schweren Augen sah

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