Die Bestien - Thriller (German Edition)
Treppe zu. »Tu nichts, was du hinterher vielleicht bereuen könntest, kapiert?«
Als Hal auf halber Höhe der Treppe angelangt war, hatte Randall Darlene bereits das T-Shirt ausgezogen und war gerade dabei, ihr die Shorts abzustreifen.
Hal stapfte die restlichen Stufen hinauf und schleppte sich durchs Wohnzimmer nach draußen.
Auf der Veranda blieb er stehen und blickte in die Dunkelheit der Berge hinaus.
Gottverdammte sture Tochter. Wie kann ich sie bloß zum Reden bringen, ohne das Baby zu verletzen?
Während der Wind in sein eiskaltes Gesicht schlug, glaubte Hal, in der Ferne Schreie zu hören.
Er richtete sich auf und horchte.
Tatsächlich: Er hörte durchdringende Schreie. Jetzt sogar vereinzelte Schüsse. Die Geräusche schienen aus Richtung der Stadt zu kommen.
ZWÖLF
Jim schleppte sich durch die Mine, aber dieses Mal schien er für den Weg doppelt so lange zu brauchen wie zuvor. Als er den Haupteingang endlich erreichte, sah er, dass die Bretter bereits beiseitegeschoben worden waren, und kletterte nach draußen.
Sobald er sich im Freien befand, begann sich alles in Jim zu drehen. Ein heftiger Schmerz schoss durch seinen Kopf. Er blieb stehen und presste seine Hände gegen seinen Schädel. Obwohl er am liebsten geschrien hätte, beherrschte er sich, aus Angst, unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Er fiel auf die Knie, die Hände noch immer gegen die Schläfen gepresst. Der Schmerz fühlte sich an, als stecke sein Schädel in einem Schraubstock, und war tausendmal schlimmer als jede Migräne. Jim biss die Zähne zusammen und wartete darauf, dass das, was mit ihm passierte, endlich seinen Höhepunkt erreichte, und dabei ging er fest davon aus, dass sein Kopf entweder explodieren oder implodieren würde.
Aber ebenso plötzlich, wie er aufgetaucht war, verschwand der Schmerz auch wieder und ließ Jim völlig verschwitzt und außer Atem zurück. Mit dumpf dröhnendem Schädel rappelte er sich auf und spuckte ein wenig Blut auf den Boden.
Was war denn das gewesen?
War dies eine Nachwirkung seines Todes? Man hatte ihn in den Kopf geschossen, und es war Teil dieses Fluches, dass er mit den Schmerzen leben musste. Er hatte jedoch noch nie zuvor einen so intensiven Schmerz verspürt, weder, als Darlene abgedrückt hatte noch in dem Moment, als er wieder erwacht war.
Was es auch gewesen sein mochte, Jim hoffte, dass es sich nicht wiederholte. Er schaltete die Taschenlampe aus, schob sie in den Bund seiner Jeans und folgte dem Pfad.
Am Fluss bespritzte er sein Gesicht mit etwas Wasser, trank schnell und eilte dann am Ufer entlang in Richtung der Leiter, die zur Klippe hinaufführte.
Während er am Fluss entlanglief, dachte er über seinen Angriffsplan nach. Er wusste nicht, wie viele Männer sich in der Hütte aufhielten – höchstwahrscheinlich der Chief und Ethan. Das waren zwei. Der Rest der Männer befand sich vermutlich noch immer auf der Jagd.
Aber ganz gleich, wie viele von ihnen sich auch in der Hütte aufhielten, das Wichtigste war, dass Darlene nichts passierte. Und das bedeutete, dass er clever vorgehen musste – kein blindwütiger Sturm auf die Hütte und keine Gewehrschüsse.
Nein, er hatte die besten Karten, um Darlene in Sicherheit zu bringen, wenn er versuchte, sie freizuhandeln. Er musste die Blechdose zu seinem Vorteil nutzen. Taktisch gesehen mochte dies vielleicht nicht unbedingt ein napoleonischer Geniestreich sein, aber es war der beste Plan, zu dem er unter diesen Umständen fähig war.
Schon bald erkannte Jim die Leiter in der Dunkelheit, und während er darauf zuhumpelte, fiel seine Aufmerksamkeit auf etwas, das sich auf den Felsen darunter befand.
Der Haufen, der dort auf dem Boden lag, sah aus wie ein menschlicher Körper, und als Jim sich ihm näherte, erkannte er, dass es in der Tat einer war. Einer der Polizisten lag zermatscht am Ufer des Flusses, der Körper ein grauenhaftes Durcheinander aus Blut, Gliedmaßen und klebriger Masse, das Gesicht nicht viel mehr als ein undefinierbarer Brei. Die Leiche sah aus wie der große Sergeant, Dale, und gerade, als Jim sich fragte, wie der große Bulle wohl hier unten gelandet sein mochte, rief eine Stimme: »Jim!«
Jims Kopf wirbelte herum, und er sah Stan, den Barkeeper, auf sich zukommen. Er befand sich ein gutes Stück flussaufwärts, und Jim fragte sich, was um alles in der Welt dieser Typ so hoch oben in den Bergen zu suchen hatte.
Auch wenn Stan ihm vor einer Weile geholfen hatte, obwohl er ihn ebenso gut in
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