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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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wach«, sagte der Mann. »Ich hab vorhin mal versucht, dich zu wecken, aber du warst total weggetreten.«
    Jim rappelte sich auf. Sein ganzer Körper war ein einziger gigantischer Haufen Schmerz. Er humpelte zum Fuß der Treppe. Allerdings hegte er keine allzu große Hoffnung auf eine Flucht – er erinnerte sich an die dicke Kette und den massiven Riegel, mit denen die Falltür verschlossen war, und an die bewaffnete Wache.
    »Hat keinen Sinn«, sagte der Mann. »Die sorgen dafür, dass sie immer fest verschlossen ist. Selbst wenn du es schaffen solltest, sie aufzubrechen, müsstest du trotzdem noch mit der Wache fertig werden – sie würden dich erschießen, bevor du die Vordertür überhaupt erreicht hast.«
    Jim lauschte. Er konnte kein Geräusch von oben hören.
    »Vielleicht schläft unser Wärter ja. Wir könnten versuchen auszubrechen.«
    »Er würde aber sicher nicht mehr schlafen, wenn du versuchen würdest, die Falltür aufzubrechen.«
    »Ich hab immer noch meine Harley. Wenn wir es hier raus schaffen …«
    Jim wusste, wie lächerlich er klang.
    Nie und nimmer würden sie aus dieser Hütte fliehen können. Und seine Harley hatten sie vermutlich längst auseinandergenommen, um sämtliche Beweise zu vernichten, dass er je hier gewesen war. Aber was war mit seinen Sachen? Hatten sie die auch vernichtet?
    Jim seufzte. »Dann sollen wir also einfach hier warten, bis sie kommen, um uns zu töten, ist es das?«
    »Im Großen und Ganzen, ja.«
    Jim drehte sich um und humpelte wieder zu dem Mann auf der Matratze zurück. »Scheiße«, spuckte er aus und setzte sich auf den dreckigen Boden.
    »Wir kommen hier nie raus. Wir können nur warten, bis die Polizei kommt und uns rettet.« Der Mann kicherte. »Ich bin übrigens Craig. Craig Becker.«
    »Jim Clayton. Was ist das für ein Akzent? Kanadier?«
    Craig schüttelte den Kopf. »Australier.«
    Jim runzelte die Stirn. »Was zur Hölle hat dich denn bis nach hier draußen verschlagen? Haben diese Police-Academy-Cops dich ohne Visum aufgegriffen oder was?«
    Craig schlug die Beine übereinander und stützte sich mit den Armen auf seinen Oberschenkeln ab. »Willst du gar nicht wissen, woher ich die ganzen Wunden habe?«
    Jim zuckte mit den Schultern. »Was geht mich das an? Mich interessiert nur, wie ich hier lebend wieder rauskomme.«
    »Schon klar. Es ist …« Craig schaute auf seine Uhr. »Fast neun Uhr morgens, es wird also nicht mehr lange dauern, bis die Bullen auftauchen.«
    Craig schien nicht besonders interessiert an einem Fluchtversuch zu sein.
    War ihm denn völlig egal, was der Chief und seine Kumpane mit ihnen anstellen würden? Hatte er denn keine Angst, zu sterben?
    »Das Mädchen hat sich schon dafür interessiert, wie ich aussehe«, bemerkte Craig. »Sie konnte gar nicht anders, als mich die ganze Zeit anzustarren und mir Fragen zu stellen.«
    »Welches Mädchen?«
    »Wie hieß sie noch gleich? Irgendwas mit D …«
    »Darlene?«
    Craig nickte. »Das ist es. Hast du sie auch kennengelernt?«
    »So was Ähnliches«, antwortete Jim. »Wieso?«
    Craig machte ein ernstes Gesicht. »Ich hab was Schlimmes getan, Jim. Ich hab Angst.«
    »Verdammt, ich hab auch Angst. Aber wenn wir zusammenhalten, können wir gegen diese Typen kämpfen. Wir werden sie vielleicht nicht besiegen, aber ich wette, wir könnten ihnen einen ziemlich ordentlichen …«
    »Nein, das meine ich nicht. Ich bin nicht in der Lage zu kämpfen.« Craig schüttelte den Kopf. »Ich hab keine Angst um mein Leben. Ich habe kein Leben. Es ist das, was mich erwartet, wenn ich nicht mehr bin, das mir so schreckliche Angst macht.«
    Jim suchte nach einem Anzeichen des Wahnsinns in Craigs Augen. Sie wirkten zwar vollkommen leblos, ansonsten aber absolut klar und rational.
    »Dieses Mädchen, Darlene, sie dachte, ich sei krank und liege im Sterben. Sie hat mir auch meine Blechdose zurückgebracht, nachdem der Chief sie mir weggenommen hatte.« Düsternis legte sich auf Craigs Gesicht. »Gott, was hab ich nur getan?«, murmelte er. »Ich hätte dir helfen können«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort. »Ich hätte dein Leben retten können. Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich meine Dose nicht an dieses arme Mädchen verkauft.«
    »Welche Dose? Wovon zur Hölle sprichst du?«
    »Ich wollte einfach nur von diesem Schmerz befreit sein, von Rachels Stimme. Und dann kam sie und …« Craig seufzte. »Zehn Cent. Das ist alles, was sie dafür bezahlt hat. Zehn mickrige Cent. Na ja,

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