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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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wenigstens hat sie die Dose nicht geöffnet … noch nicht.«
    »Warum? Was wird denn mit ihr passieren, wenn sie sie öffnet?«
    Craig sah Jim mit starrem Blick an. »Zwischen euch besteht irgendeine Verbindung, oder?«
    »Nicht wirklich. Ich hab letzte Nacht auf meinem Weg nach Atlanta in Billings angehalten. Ich bin in die Kneipe gegangen, um was zu trinken, und hab den Chief dabei gestört, wie er Darlene misshandelt hat. Ich hab irgendwie die Beherrschung verloren und den Chief tierisch verprügelt, und dafür haben sie mich dann ziemlich übel zugerichtet und hier in den Keller geworfen. Ich weiß nicht, was mit dem Mädchen passiert ist – sie ist weggelaufen, als die anderen Männer kamen, um dem Chief zu helfen. Du denkst also, Darlene sei in Gefahr?«
    »Ja. Nun, es kommt drauf an.«
    »Worauf?«
    »Sei mal leise. Hörst du das?«
    Jim hielt den Atem an und horchte. Alles, was er hörte, war sein eigener Herzschlag. »Was?«, fragte Jim und atmete aus.
    »Ich kann sie hören. Im Wind, der durch die Blätter rauscht, sogar in jedem Vogelzwitschern kann ich sie hören. Die Tiere kann ich zwar nicht mehr hören, aber ich wette, dass sie immer noch da draußen sind und warten.«
    Jim war müde und hungrig, und ihm tat alles weh. Er wollte raus aus diesem Keller, raus aus dieser Stadt, weg von den Stimmen, die nicht da waren, weg von irgendwelchen Blechdosen und psychotischen Polizisten.
    Er wusste nicht, ob dieser Typ verrückt war oder nicht, und es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Alles, was ihn interessierte, war, zu überleben.
    »Ich weiß, dass du Rachel nicht hören kannst, aber sie ist da. Ich frage mich, was Darlene wohl wird durchmachen müssen. Jim, versprichst du mir etwas?«
    »Kumpel, ich erlebe vielleicht nicht mal mehr das Mittagessen. Wie soll ich dir da was versprechen?«
    »Wenn du es schaffst, wenn du überlebst, kannst du dann Darlene suchen und ihr die Dose abkaufen? Du rettest ihr das Leben, wenn du das tust. Ich hoffe, sie macht die Dose nicht auf, bevor du sie findest, aber die Neugier eines Kindes ist groß.«
    »Ja, klar, wenn du meinst«, seufzte Jim.
    »Aber du musst sie unbedingt aufmachen, wenn du sie gekauft hast. Ich will endlich frei von diesem Schmerz sein.«
    »Nur, wenn du mir sagst, was drin ist und warum Darlene in Gefahr ist. Das ist doch ein fairer Deal, findest du nicht?«
    Craig nickte. »Okay.« Er spreizte seine Beine wieder, streckte sie aus und stützte sich mit den Ellbogen auf der Matratze ab. »Ich hab nicht immer so ausgesehen. Ich war mal ein ganz normaler Mensch, der ein ganz normales Leben in Australien führte. Ich hatte eine Frau, Rachel. Sie war der liebevollste Mensch, den man sich vorstellen kann. Ich hab sie geliebt. Aber irgendwann hat sie sich verändert. Sie hat angefangen, rumzuschreien und mich zu beschimpfen. Lächerliches Zeug, etwa, dass sie sich wünschte, ich wäre nie geboren worden. Ich hab keine Ahnung, warum sie sich so furchtbar verändert hat, aber ich vermute, dass es etwas mit dem Tod unseres Sohnes zu tun hatte. Er ist bei der Geburt gestorben … Auch wenn es uns beide völlig zerstört hat, schien die Verbindung zwischen Rachel und mir noch intakt zu sein. Wir halfen uns gegenseitig, über den Verlust hinwegzukommen. Erst ein paar Jahre später begann sie, sich zu verändern.« Craig hielt inne. Er fuhr sich mit dem Unterarm über die Stirn, und Jim fiel auf, dass er nicht schwitzte, obwohl es in dem Keller ziemlich stickig war.
    »Wie dem auch sei, ich hab sie verlassen. Ich konnte es nicht mehr ertragen, sie so zu sehen, und als sie anfing, mir die Schuld am Tod unseres Sohnes zu geben … nun … damit konnte ich einfach nicht umgehen. Das war nicht mehr meine Frau. Also habe ich sie verlassen und bin nach Amerika geflogen, wo ich mir für ein paar Monate einen Jeep gemietet habe und durch das Land gereist bin. Ich fuhr hin, wohin ich wollte, ohne ein bestimmtes Reiseziel – ich bin morgens aufgewacht, und wenn ich Lust hatte, nach Süden zu fahren, dann bin ich eben nach Süden gefahren.
    Eines Nachmittags im Sommer bin ich an einem Straßenstand vorbeigekommen. Er stand einfach da, an irgendeiner Nebenstraße hier ganz in der Nähe. Aber es war kein gewöhnlicher Straßenstand, der handgearbeiteten Schnickschnack oder frisches Obst und Gemüse verkaufte. Er verkaufte totgefahrene Tiere. Ist das zu fassen? An dem Stand hingen tote Tiere aneinandergereiht, und der Typ an dem Stand, Almus, verkaufte sie wie normale

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