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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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war inakzeptabel. Einem Fremden zu helfen war schlichtweg unverzeihlich. »Ich kümmere mich um sie, wenn wir die beiden geschnappt haben. Ich werde dafür sorgen, dass sie für ihren Verrat an uns bezahlt.«
    Dale nickte, und ein Grinsen durchschnitt sein breites Gesicht. »Verdammt richtig.«
    Plötzlich schoss ein heftiger Schmerz wie ein Pfeil durch Hals Kopf, wanderte seinen Nacken hinunter, ballte sich wie ein enger Knoten in seiner Schulter zusammen und ließ ihn dann völlig benommen und mit dröhnendem Schädel zurück.
    Hal presste seine Hände ganz fest gegen seine Schläfen.
    Du hättest sie nicht öffnen sollen, hörte Hal den verrückten Australier sagen. Du hattest kein Recht, sie zu öffnen. Ich möchte dich was fragen – tut dir der Nacken weh? Oder hast du richtig üble Kopfschmerzen?
    Ich muss diese verdammte Dose finden. Ich muss wissen, was da drin ist, dachte Hal.
    »Alles okay, Hal?«
    »Fiese Kopfschmerzen, das ist alles. Schau mal nach, ob du ein Aspirin findest, ja?«
    »Hier?«
    »Tu‘s einfach!«
    »Okay.«
    Mit dem Kolben seines Gewehrs schob Hal einen Haufen Müll von einem der Stühle und entspannte seine schmerzenden Muskeln.
    Ich kann nicht glauben, dass sie ihm hilft. Dumme Kuh.
    Dann kam ihm plötzlich ein Gedanke, bei dem ihm noch übler wurde: Dieser schmierige Affe sollte seine Banane lieber nicht in Darlene reinstecken. Ich reiß ihm die Eier ab, wenn er es tut.
    Hal legte seinen Kopf in die Hände und betete, dass er sich bald besser fühlen würde.

VIER
    »Lass uns ’ne Pause machen«, schlug Ethan Griner vor. »Es wird langsam heiß, und mir tun die Füße weh.«
    Billy schaute Ethan fragend an. Der hagere Hausmeister der High School blieb stehen, stellte den Kolben seines Gewehrs auf den Waldboden und hielt die Waffe senkrecht wie einen Wanderstab.
    »Wir haben noch jede Menge Zeit, um dieses Weichei zu finden«, sagte Ethan, als er sich auf den Boden setzte und gegen den Stamm einer Eiche lehnte. »Er dürfte nicht schwer zu erkennen sein. Wir halten einfach nach der Person Ausschau, die am meisten wie eine Frau aussieht, und das muss er dann sein.« Ethan lachte und grunzte dabei durch seine großen Nasenlöcher wie ein sehr lautes Schwein. Er setzte sein breites Grinsen auf, das sein Zahnfleisch und die gelben Zähne voll zur Geltung brachte. Er hatte schon als Kind ein sehr breites, fast höhlenartiges Lächeln gehabt. Damals hatte es lächerlich ausgesehen, aber je größer er und sein Kopf wurden, desto besser schien sein Lächeln zu ihm zu passen – auch wenn er noch immer das größte Maul in ganz Billings hatte.
    »Setz dich, Billy-Boy. Gönn diesen dünnen Beinchen mal ’ne Pause.«
    Ethans langjähriger Freund und Billard-Kumpel Billy Warrall hob die Augenbrauen und sagte: »Ich steh ganz gern.«
    »Wie du meinst. Könnte aber noch ein langer Tag werden.« Ethan zog eine Pall Mall aus der Packung, zündete sie mit seinem Zippo an, saugte an dem Krebsstängel, als handele es sich dabei um die Schamlippen eines Mädchens und blickte in den Himmel. Das dichte Dach der Baumkronen hielt den Großteil des starken Sonnenlichts ab. Ethan lehnte seinen Kopf an den Stamm und blies eine Wolke Zigarettenrauch aus. »Verdammt, ist das ein Spaß. Es geht doch nichts über eine Jagd an einem faulen Samstag. Findest du nicht auch, Billy-Boy?«
    Ethan wusste, wie sehr Billy es hasste, ›Billy-Boy‹ genannt zu werden. Der Mann war fast dreißig. Trotzdem, Ethan nannte ihn schließlich schon seit der High School bei seinem Spitznamen, und abgesehen davon hatte er einen Hintergedanken: Billy war nicht gerade eine Plaudertasche, und ihn zu nerven war für gewöhnlich die einzige Möglichkeit für Ethan, mehr als nur ein paar Worte am Stück von Billy zu hören.
    »Fick dich, Wichser«, erwiderte Billy. »Es wird kein besonders fauler Samstag für dich werden, wenn du dir Sorgen darüber machen musst, dass ich dich durch das ganze verdammte Gebirge jage.«
    Ethan lachte und schlug sich aufs Knie. Er liebte es, Billy reden zu hören. Die meisten Leute in der Stadt wären glatt umgefallen, wenn sie gehört hätten, was Billy eben gesagt hatte – es war vermutlich mehr, als jeder von ihnen Billy in einem ganzen Jahr sagen hörte.
    Es war aber nicht so, dass Billy langsam wäre. Er war nicht komisch im Kopf oder irgendetwas in der Art. Er sprach einfach nicht viel, das hatte er nie. Nicht in der Schule und auch nicht, als er und Ethan die ersten fünf Jahre nach der Junior High

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