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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Hal besprechen, da es als unfair galt, Hunde auf eine Jagd mitzunehmen. Dale war jedoch der Meinung, dass es nun nicht mehr um Fair Play ging. Das hier war kein Spiel mehr. Es war höchste Zeit, dass sie die beiden Fremden fanden und ihnen so schnell wie möglich eine Kugel zwischen die Augen jagten.
    »Ist schon komisch«, sagte Stan. »Das mit dem Fremden, meine ich. Denkst du vielleicht, dass er … ich weiß nicht, dass er es irgendwie geschafft hat, zu entkommen?«
    Dale schnaubte. »Auf keinen Fall. Es ist noch nie einer entkommen. Das ist unmöglich. Nein, er ist immer noch irgendwo da draußen. Wir werden ihn schon finden. Irgendwann finden wir ihn.« Er stürzte den Rest seines Biers hinunter.
    »Noch eins?«
    Dale nickte.
    »Wie wär‘s mit ’ner Flasche Red Brick?«
    »Klingt gut.«
    Stan holte ihm das Bier. Dale nahm einen Schluck. Es schmeckte um Längen besser als das, was Walt ihm vorgesetzt hatte.
    »Machst du nur ’ne Pause oder gehst du nach Hause und ruhst dich ein bisschen aus?«
    »Ich mach ’ne Pause. Ich hab keine Zeit zum Schlafen. Ich geh gleich mal zu Hal rüber und sehe nach, wie‘s ihm geht.«
    »Ja, er ist vor ’ner Weile hier gewesen. Hat nicht besonders gut ausgesehen. Vielleicht solltest du ihn mal zum Doc bringen?«
    »Du kennst doch Hal. Wenn er ’nen Arzt sehen will, dann sagt er‘s schon. Allerdings sagt er das nur höchst selten. Ich bin sicher, es ist nichts Ernstes. Er wird schon wieder.«
    Stan nickte. »Sicher wird er wieder. Ist eine Schande mit der kleinen Darlene. Weißt du, wer sie umgebracht hat?«
    Dale hatte eigentlich keine allzu große Lust, mit Stan über dieses Thema zu sprechen – Stan war keiner von ihnen und ging nie mit auf die Jagd. Was glaubte er denn, wer er war, dass er so etwas fragte? Wieso interessierte ihn das überhaupt? »Wir haben ein paar Verdächtige«, antwortete Dale. »Was Genaues wissen wir noch nicht.«
    Dale trank sein Bier aus und erhob sich. Er warf zwei Fünfer auf den Tresen und sagte: »Stimmt so.«
    Stan lächelte, hob die Scheine auf und sagte: »Viel Glück mit der Jagd. Ich hoffe, du findest ihn.«
    »Danke. Ach, da fällt mir ein: Dieser Biker-Typ hatte doch eine Lederjacke an, als er hier reinkam. Die hatte er nicht dabei, als er … entkommen ist. Ich nehme nicht an, dass er sie vielleicht hier vergessen hat?«
    Stan schüttelte den Kopf. »Nein, ich hab hier letzte Nacht keine Lederjacke gesehen.«
    Dale vermutete, dass Stan ihn anlog.
    »Was ist mit dem Buch, das ich dir gegeben habe? Macht‘s dir was aus, wenn ich es mir noch mal ausleihe?«
    Stan schluckte. »Tut mir leid, Dale, aber ich hab das Buch wohl irgendwie verlegt.«
    Dale runzelte die Stirn. »Verlegt?«
    Stan nickte. »Kann hier ganz schön hektisch zugehen. Da geht schon mal was verloren – das verstehst du sicher.«
    »Klar, das verstehe ich«, sagte Dale, und dann drehte er sich um und ging zur Vordertür hinaus.
    Als Stan zusah, wie der Sergeant die Kneipe verließ, dachte er: Ich hoffe, du findest Jim nie. Geschieht dir ganz recht, wenn er entkommen ist.
    Stan gefiel es, Dale so niedergeschlagen zu sehen. Noch nie zuvor hatten die Jäger es verpasst, einen Fremden vor der Dämmerung wieder einzufangen. Darum hatte er auch gelogen, als Dale ihn nach Jims Lederjacke gefragt hatte – und er würde Dale auch nicht erzählen, wem er das Buch gegeben hatte. Natürlich hatte Jim seine Jacke letzte Nacht hier vergessen: Er hatte sie über einem Barhocker hängen lassen. Und Stan hatte sie an sich genommen und sie im Hinterzimmer verstaut, nachdem sie Jim letzte Nacht verschleppt hatten.
    Dort würden Dale und der Rest dieser blutdürstigen Jäger sie niemals finden – Stan würde ihnen die Jagd sicher nicht noch einfacher machen.
    Bestien, dachte Stan, aber ihm wurde bewusst, dass er auch nicht viel besser war als Dale und seinesgleichen. Stan hatte nie versucht, dieser barbarischen Tradition ein Ende zu bereiten, er hatte nie die State Patrol oder irgendeine andere Behörde eingeschaltet und gestanden, was er gesehen und getan hatte. Er hatte Angst, so einfach war das. Angst davor, was Dale und die anderen mit ihm machen würden, wenn sie je herausfänden, dass er sie verpfiffen hatte.
    Verdammt, wenn man es sich genau betrachtete, war er sogar noch schlimmer als Dale und die anderen – er war ein Feigling.
    Aber was zur Hölle soll ich denn machen?, dachte Stan, und als er sah, dass Hector wieder auf die Bar zusteuerte, schob er seine Gedanken beiseite

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