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Die Bestien von Belfast

Die Bestien von Belfast

Titel: Die Bestien von Belfast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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Schifferscheiße«, flötete Cairns.
    Konzentrier dich. Tief durchatmen. Ruhig. Ruhig …
    »Ich muss zugeben, es ist dumm gelaufen«, stimmte Karl zu.
    »Du hast nicht einmal mitbekommen, dass wir dir auf der Antrim Road gefolgt sind«, sagte Bulldog vorwurfsvoll und hielt Karl die Waffe vor die Nase. »Wie willst du je als sogenannter Privatermittler auf einen grünen Zweig kommen, wenn du nicht mal deinen eigenen Arsch schützen kannst? Kein Wunder, dass dich keiner als Polizisten wollte.«
    Karl zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich bin ich deshalb pleite. Sieh dich an, Bulldog, hätte ich es zum Polizisten gebracht, müsste ich mir heute nur noch wegen meiner Taille Gedanken machen.«
    »Das klingt schon eher nach dem alten Klugscheißer«, sagte Bulldog lächelnd. »Aber denk mal über eines nach, bevor ich dich in den Himmel schicke. Ohne dich hätten wir Miss Perfect nie gefunden. Ihr konnte man nicht so leicht folgen. Sie hat immer gewusst, wenn ihr jemand auf den Fersen war. Hat uns immer wieder an der Nase herumgeführt. War nicht rauszukriegen, wo genau sie wohnt. Also danke für deine Hilfe. Jetzt schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    Unbehagen breitete sich in Karls Magen aus.
Konzentrier dich. Heb dir die Schuldgefühle für später auf. Wenn es ein Später gibt …
    »Was hatte Jenny mit alledem zu tun? Warum habt ihr sie getötet?«
    »Jetzt stellst du dich dumm, das solltest du lieber lassen. Wir haben beide vor ein paar Minuten ihre ach so traurige Geschichte gehört. Ihre eigenen Worte haben sie verraten und überführt. Ich bedaure nur, dass ich kein Taschentuch mitgebracht habe. Sie ist da zufällig in etwas reingeraten, was eine Nummer zu groß für sie war.« Bulldog grinste. »Wir haben vermutet, dass Miss Perfect jemandem Informationen weitergibt, einem Journalisten oder einem von der Inneren. In einer Million Jahre wäre ich nicht drauf gekommen, dass sie sich einem Dummkopf wie dir anvertrauen könnte. Nicht bei deiner Vorgeschichte.«
    »Du hattest etwas mit diesen toten Gefängnisaufsehern zu tun?«
Lass ihn reden.
»Du warst selbst mal einer. Richtig? Dich hat Jenny gemeint, als sie sagte, der Anführer stünde über dem Gesetz. Oder nicht?«
    »Da irrst du dich schon wieder – und zwar gründlich. Sagen wir einfach, wir retten einem Freund den Arsch; einem Freund mit der Macht, mich in den nächsten zwei Monaten zu Wilsons Boss zu machen. Ich wünschte, du wärst dann noch da und könntest deinen jämmerlichen Schwager erleben, wenn ich über ihm stehe.«
    »Warum nicht. Das würde ich nur zu gern erleben.«
    Bulldog kicherte und holte mit der freien Hand eine Packung Zigaretten aus der Tasche, gefolgt von Streichhölzern. Er riss eines der Streichhölzer an der Tischplatte an und hinterließ eine Spur in der gewachsten Oberfläche. Das Streichholz loderte hell und klar.
    »Nimm dir eine«, forderte Bulldog ihn auf. »Das entspannt.«
    Karl schüttelte den Kopf. »Ich versuche gerade aufzuhören. Ist schlecht für die Gesundheit.«
    Bulldog grinste. »Ja, so kenne ich meinen alten Klugscheißer.« Er zog an der Zigarette und blies Rauch in die Luft.
    Ein unheimliches Stöhnen tönte durch den Raum.
    »Scheiße. Ihr halber Kopf ist weg, und sie lebt immer noch«, sagte Cairns, der sich über Jenny beugte. »Das nenne ich zäh.«
    Karl machte eine verstohlene Bewegung.
    »Nicht«, zischte Bulldog und hielt die Waffe fester.
    »Sie lebt noch, Herrgott«, sagte Karl.
    »Aber nicht mehr lang. Hab einfach Geduld.« Bulldog zog noch einmal an der Zigarette, dann schnippte er sie in die Spüle.
    »Ich hätte nichts dagegen, sie zu ficken«, sagte Cairns kichernd. »Immerhin ist die noch warm.«
    Antworte nicht; schnapp nicht nach dem Köder dieses kranken Wichsers
, dachte Karl und warf hastig einen Blick auf die Schrotflinte.
    »Warum nimmst du dir nicht die Flinte?«, ermutigte ihn Bulldog und sah Karl direkt in die Augen. »Ich werd dich nicht aufhalten.«
    Karl erwiderte den Blick, sagte aber nichts.
    »He, ich sag dir was!«, rief Bulldog aus und knallte die Waffe übertrieben laut auf den Tisch. Karl zuckte unwillkürlich zusammen und ärgerte sich über sich selbst. »Ich habe gehört, du fuchtelst gern mit Knarren rum. Aber hast du auch den Mumm, tatsächlich abzudrücken, jemanden von Angesicht zu Angesicht, Auge in Auge zu töten? Das bezweifle ich doch sehr. Also, spielen wir ein Spiel. Ist wie Flaschendrehen. Aber ich nenne es
Waffen
drehen. Man bekommt keinen Kuss,

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