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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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böse Dinge getan. Aber Menschen bestehen nicht nur aus Gut und Böse. Grausamkeit macht einen Menschen noch nicht zum Lügner, genauso wie Mut jemanden nicht zum anständigen Kerl macht. Marcus ist weder gut noch böse, sondern beides zugleich.
    Na ja, wahrscheinlich gehört er eher zu den Bösen als zu den Guten.
    Aber das heißt noch lange nicht, dass er lügt.
    Als ich die Straße entlang blicke, sehe ich das orangerote Flackern eines Feuers. Beunruhigt beschleunige ich meine Schritte, aber dann bemerke ich, dass die Flammen aus großen Metallschalen aufsteigen, die auf den Gehwegen aufgestellt sind. Die Ferox und die Fraktionslosen haben sich dort zusammengefunden, doch zwischen beiden Gruppen bleibt immer ein Abstand. Evelyn, Harrison, Tori und Tobias stehen vor der versammelten Menge.
    Ich entdecke Christina, Uriah, Lynn, Zeke und Shauna rechts in der Schar der Ferox und stelle mich zu ihnen.
    » Wo warst du?«, fragt Christina. » Wir haben schon überall nach dir gesucht.«
    » Ich war spazieren. Was ist hier eigentlich los?«
    » Sie wollen uns endlich den Angriffsplan eröffnen«, sagt Uriah erwartungsvoll.
    » Oh«, sage ich.
    Evelyn hebt ihre Hände, die Handflächen nach außen, und die Fraktionslosen verstummen. Was das angeht, haben sie mehr Übung als die Ferox, bei denen erst nach dreißig Sekunden Stille einkehrt.
    » In den letzten Wochen haben wir einen Plan für den Kampf gegen die Ken entwickelt«, beginnt Evelyn und ihre gesenkte Stimme trägt mühelos über den ganzen Platz. » Und jetzt, da der Plan fertig ist, möchten wir ihn mit euch teilen.«
    Evelyn nickt Tori zu, die ihre Rolle übernimmt. » Unsere Strategie sieht keinen gezielten, sondern einen flächendeckenden Angriff vor. Niemand weiß, welche Ken Jeanine unterstützen und welche nicht. Es ist daher ratsam anzunehmen, dass alle diejenigen, die sie nicht unterstützen, das Hauptquartier der Ken längst geräumt haben.«
    » Wir alle wissen, dass die Macht der Ken nicht auf ihren Leuten, sondern auf ihrem Wissen beruht«, sagt Evelyn. » Solange sie noch im Besitz dieses Wissens sind, werden wir sie nicht los, vor allem weil viele von uns die Simulationstransmitter in sich tragen. Mit ihrem Wissen haben sie uns kontrolliert und uns viel zu lange unter ihrer Knute gehalten.«
    Ein Aufschrei, der von den Fraktionslosen ausgeht und auf die Ferox übergreift, geht durch die Reihen. Es ist, als wären wir alle Glieder in einem einzigen Organismus, als folgten wir den Befehlen eines einzigen Gehirns. Aber ich bin mir nicht sicher, was ich denken oder fühlen soll. Ein Teil von mir stimmt in das allgemeine Geschrei ein und fordert lautstark die Vernichtung aller Ken und aller Dinge, die den Ken etwas bedeuten.
    Ich werfe einen Blick in Tobias’ Richtung. Sein Gesichtsausdruck ist teilnahmslos, und er steht etwas abseits des Feuerscheins, da wo seine Gestalt schwer auszumachen ist. Ich frage mich, was er von dem Ganzen hält.
    » Ich fürchte, diejenigen unter euch, die mit Simulationstransmittern beschossen worden sind, können nicht mitkommen«, sagt Tori. » Sonst könntet ihr jederzeit von den Ken als Waffe gegen uns verwendet werden.«
    Vereinzelt sind Protestrufe zu hören, aber niemand scheint wirklich überrascht. Alle wissen nur zu gut, was Jeanine mit den Simulationen anrichten kann.
    Lynn stöhnt auf und sieht Uriah an. » Wir müssen hier bleiben?«
    » Du musst hier bleiben«, sagt er.
    » Du hast auch einen Schuss abbekommen«, sagt sie. » Ich habe es genau gesehen.«
    » Ich bin unbestimmt, schon vergessen?«, sagt er.
    Lynn rollt mit den Augen und Uriah redet schnell weiter, wahrscheinlich, um nicht wieder Lynns Verschwörungstheorien über die Unbestimmten anhören zu müssen. » Egal, aber ich wette, niemand überprüft uns. Und überhaupt– wie hoch stehen die Chancen, dass sie gerade deinen Transmitter aktiviert, vor allem wenn sie weiß, dass alle anderen, die einen Transmitter haben, nicht mitgekommen sind?«
    Lynn runzelt die Stirn, während sie über diesen Vorschlag nachdenkt. Aber sie wirkt schon fröhlicher– für ihre Verhältnisse jedenfalls–, als Tori wieder zu sprechen beginnt.
    » Der Rest von uns wird in gemischte Gruppen von Fraktionslosen und Ferox unterteilt«, sagt Tori. » Ein einzelner großer Trupp wird versuchen, in das Hauptquartier der Ken einzudringen und sich durch das Gebäude zu kämpfen, um möglichst viele Ken auszuschalten. Mehrere kleinere Trupps werden ohne Verzögerung in die

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